Wiener Menschenrechtsbezirke

Die "Beteiligung der Zivilgesellschaft" bildet 1 von 5 in der Deklaration "Wien - Stadt der Menschenrechte" genannten Aufgabenbereiche der Menschenrechtsstadt Wien. Der Zweck ist hierbei die Teilhabe der Bewohner*innen und zivilgesellschaftlicher Organisationen der Stadt.

Menschenrechtsarbeit im Bezirk

Die kleinste politische Einheit in Wien bilden die 23 Wiener Gemeindebezirke. In ihnen werden Begegnungen zwischen unterschiedlichen Menschen und gesellschaftlicher Zusammenhalt zum realen Alltag. Das füllt die Menschenrechtsstadt Wien mit Leben, Erfahrungen und Geschichten. Die Bezirke leisten bei der Förderung und Umsetzung von Menschenrechten bereits bedeutsame Arbeit. Einrichtungen und Aktivitäten wie beispielsweise Regionalforen, Kinder- und Jugendparlamente, Grätzlprojekte und -aktivitäten, Senior*innen-Treffs, die Umsetzung der Lokalen Agenda 21 sowie die Zusammenarbeit mit Vereinen sind weit verbreitet. Das Engagement der Bezirke zeigt sich unter anderem in der Organisation von Obdachlosenbetreuung, Projekten zu aktuellen Themen, dem Beitritt zum Klimabündnis oder dem Bekenntnis als Fairtrade-Bezirk.

Die Bezirksvorsteher*innen sind mit den Menschen im Bezirk verbunden und kennen ihre Sorgen und Bedürfnisse. Vor diesem Hintergrund beschloss das Menschenrechtsbüro anlässlich des 5-jährigen Jubiläums der Menschenrechtsstadt Wien 2019 eine "Sommertour durch die Bezirksvorstehungen" aller 23 Wiener Gemeindebezirke, um in einen Dialog mit den Bezirksvorsteher*innen zu treten. Die Gespräche und der gegenseitige Austausch ermöglichten es, einen Einblick in das Leben in den Bezirken zu erlangen und wurden so zur Inspiration für das Projekt "Wiener Menschenrechtsbezirke".

Konzept und Schwerpunkte

Das Konzept für die Umsetzung des Projektes "Wiener Menschenrechtsbezirke" wurde in Anlehnung an die Empfehlung der PDHRE (People's Decade for Human Rights Education) erstellt und in der ersten Jahreshälfte 2020 fertiggestellt. Im Anschluss an die Erklärung zum "Menschenrechtsbezirk" sollen anhand ausgewählter Schwerpunktthemen die Arbeit der Bezirke in den Kontext der Menschenrechte gestellt und das Engagement nach außen sichtbar gemacht werden. Die Auswahl von Schwerpunktthemen soll dazu dienen, jene Themenbereiche auszuwählen, die für den Bezirk besonders relevant sind. Zum Beispiel:

  • Klima und Umwelt
  • Leistbares Wohnen
  • Kinder und Jugend
  • Förderung des kulturellen Lebens im Bezirk

Mit relevanten Partner*innen im Bezirk soll anschließend ein Aktionsplan mit konkreten Projekten, Maßnahmen oder Aktionen erarbeitet werden. Im Rahmen des Projekts soll außerdem der Austausch zwischen den Bezirken weiter gefördert werden, um von den Erfahrungen gegenseitig zu profitieren. Das Projekt soll dabei unterstützen, Herausforderungen gezielt zu adressieren, und bestehende Aktivitäten nutzen beziehungsweise ausbauen. Der Prozess im Bezirk wird vom Menschenrechtsbüro gemeinsam mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Grund- und Menschenrechte begleitet und unterstützt.

Bisher haben sich 12 Bezirke in der Sitzung der Bezirksvertretung mittels Resolutionsantrag zum "Wiener Menschenrechtsbezirk" deklariert. Die ersten Aktionspläne der Wiener Menschenrechtsbezirke werden derzeit entwickelt.

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