Aktivitäten von "Netzwerk Natur - Wiener Arten- und Lebensraumschutzprogramm"

Kugeldistel

Bienen auf einer Kugeldistel im Naturschutzgarten Wertheimsteinpark

Im Rahmen des Netzwerk Natur wurden zahlreiche Ziele in den Betätigungsfeldern Gebäudebrüter, Feldlandschaften, Wiesen, Gewässer, Weingärten und Grünanlagen gesetzt. Diese Tätigkeiten umfassen zum Beispiel:


Mitmachen

Sie möchten das Team des Netzwerk Natur bei der Umsetzung der Maßnahmen unterstützen? Für Fragen steht Ihnen Dr. Josef Mikocki telefonisch unter +43 1 4000 73782 oder per E-Mail an josef.mikocki@wien.gv.at zur Verfügung.

Maßnahmen

Wiesenpflege

Seit 2013 werden 8 Hektar besonders bedrohte Wiesen durch Pflegemaßnahmen in ihren ursprünglichen Zustand gebracht. Nach anfänglichen groben Arbeiten wie der Fällung von Gehölzen und der Entfernung von Wurzelstöcken haben die Wiesen im 4. Jahr ihrer Pflege überwiegend einen guten Erhaltungszustand erreicht und können mittels spezifischer Pflegepläne weiter gemäht werden. Bei den Wiesen handelt es sich um Mäh-Halbtrockenrasen (Adolfstor), Halbtrockenrasen (Georgenberg), Pfeifengraswiesen (Salzwiese, Gütenbachtal), eine Kalktuffquelle (Salzwiese) und Magere Flachlandmähwiesen (Schafberg, Falkenberg).

Artenschutz an Gebäuden

Artenschutz an Gebäuden ist ein Thema, das speziell bei Sanierungen und Dachgeschoß-Ausbauten zum Tragen kommt, da Gebäude ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Vogel- und Fledermausarten sind. Wesentlich für den Erhalt von Brutplätzen und Quartieren ist vor allem die rechtzeitige Abstimmung der Artenschutzmaßnahmen, die im Zuge der Sanierung notwendig sind.

Kartierung der Brutplätze des Mauerseglers in Wien

Im Zuge der Kartierung der Brutplätze des Mauerseglers in Wien in den Jahren 2017 und 2018 konnten über 1.600 Brutplätze an mehr als 500 Gebäuden nachgewiesen werden. Die Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) hat folglich ihre Zusammenarbeit mit der Baupolizei (MA 37) und mit Wiener Wohnen intensiviert. So können etwa bei Sanierungen die Maßnahmen zum Erhalt der Brutplätze rechtzeitig geplant und umgesetzt werden.

Citizen Science zur Kartierung der Mauersegler

Artenschutz an Gewässern

Eine Wechselkrötenanlage zeichnet sich dadurch aus, dass sie flach und vegetationslos ist. Für die Knoblauchkröte, die gleiche Landlebensräume wie die Wechselkröte besiedelt (Gärten, Ruderalflächen, sandige Ackergebiete, Magerrasen, Sand- und Kiesgruben), ist ein flaches Ufer mit Flachwasserzone und Wasserpflanzen nötig. Da Larven der Knoblauchkröte auch überwintern können, ist eine tiefere, frostfreie Wasserzone vorteilhaft. Beide Arten benötigen ein sonniges Laichgewässer. Zu viele Fische im Laichgewässer würden die Qualität mindern.

  • Am Gelände der Bioforschung Austria wurde mit Unterstützung des Netzwerk Natur eine circa 150 Quadratmeter große Teichanlage mit maximal 1 Meter Tiefe mit Schotteruntergrund, Flachwasserzone und Initialbepflanzung für Wechselkröten und Knoblauchkröten errichtet.
  • Eine weitere Wechselkrötenanlage, kombiniert mit Landlebensräumen für Reptilien (Zauneidechse), wurde nördlich der Grellgasse im 21. Bezirk errichtet.
  • Ein Teich am Wienerberg Ost musste saniert werden und wurde zu einem Wechselkrötengewässer optimiert.

Kartierung und Monitoring

Zur Planung von Schutzaktionen ist die Kenntnis des Erhaltungszustandes von geschützten Arten notwendig. Es werden daher regelmäßig Arten, und Artengruppen erhoben. Erhebungen sind die Laichkartierung Exelberg, Libellenfauna Wiens, Erfassung und Kennzeichnung von Brutbäumen von Heldbock, Eremitischer Juchtenkäfer und Alpenbock im Lainzer Tiergarten, Ziesel- und Hamster-Monitoring sowie Feldvögel.

2 Studien zu Tagfaltern und Wildbienen an Vertikalbegrünungen zeigen auf, welchen Wert Begrünungen für die Biodiversität haben und wie man diesen verbessern kann:

Lebensraum für Wildbienen und andere Insekten

Schmetterlingswiese im Donaupark

Schmetterlingswiese im Donaupark

Wildbienen benötigen nicht viel: Wärme, einen Platz für das Nest und Blüten. Sie sind abhängig von Pollen- und Nektarquellen und von besonnten, geeigneten Kleinstrukturen für ihre Nester. Dazu zählen vegetationsarme Bodenstellen, Totholz-, Fels- und Steinstrukturen, leere Schneckenhäuser sowie nicht gemähte Flächen mit einem Angebot an verschiedenen Pflanzenstängeln. Die Weibchen fliegen nicht weit, daher ist die räumliche Nähe von Blütenpflanzen und Nest von großer Bedeutung.


Insektenhotel (Nisthilfe für Insekten); ein solches "Hotel" kann über die MA 22 bezogen werden.

Insektenhotel (Nisthilfe für Insekten)

Im Programm Netzwerk Natur wurden bereits viele Wildbienenkästen und Insektennisthilfen an Projektpartner*innen abgegeben. Begleitend dazu wird ein Infofolder zu Wildbienen angeboten. Die Neuanlage und Pflege von Wiesen schafft neuen Lebensraum für Bienen und andere Arten.

Folder "Wildbienen in Wien. Ein Leitfaden." - Broschürenbestellservice (mit Download-Option)


Netzwerk Natur im Stadtplan

Im Themenstadtplan "Wien Umweltgut" können Ziele und Aktivitäten von Netzwerk Natur nachgelesen werden:


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