Wilde Naturvielfalt im Herzen von Margareten
Die naturnah gepflegten Gürtelwiesen am Margaretengürtel beherbergen über 70 Pflanzenarten.
Der Wiesenstreifen zwischen den belebten Gürtelfahrbahnen im Abschnitt Schönbrunner Straße bis Arbeitergasse blüht und gedeiht. Auf diesen Grünflächen wurden im Rahmen des Projekts Netzwerk Natur in Kooperation mit dem Bezirk Margareten im Jahr 2006 speziell ausgewählte Samenmischungen ausgebracht. Inzwischen konnten schon zirka 80 verschiedene Pflanzenarten nachgewiesen werden.
Mit den Gürtelwiesen konnte ein fast unberührtes Fleckchen Naturlandschaft mitten im dicht bebauten Stadtgebiet geschaffen werden. Hier finden Insekten und Vögel einen passenden Lebensraum.
Naturnahe Wiesenpflege schafft Vielfalt
Die Wiesenstreifen werden von der Abteilung Wiener Stadtgärten (MA 42) behutsam gepflegt und gereinigt. Es wird nur selten gemäht, damit sich die Pflanzen- und Tierwelt dort ungestört entwickeln kann. Daher haben sich hier zahlreiche, zum Teil farbenprächtige Pflanzen wie Königskerze, Wiener Rauke, Margerite und Kartäuser-Nelke bestens entwickelt. Nektarpflanzen wie die Echte Schafgarbe, Wiesen-Flockenblume, verschiedenste Fingerkraut- und Distelarten sowie Wiesen- und Steppen-Salbei bieten vielen Insektenarten Nahrung.
Bei der Schönbrunner Straße wurden vor zwei Jahren zusätzlich Saumpflanzen wie Storchschnabel, Wilde Karde und Nachtkerzen gepflanzt. Sie dienen ebenfalls als Nektarpflanzen für Schmetterlinge und Wildbienen. 2011 wurde auch noch die streng geschützte Staudenpflanze Pracht-Königskerze in die Fläche eingebracht.
Nahrung für Hauhechel-Bläuling, Sandbiene und Soldatenkäfer
Auf den blühenden Wiesen können in der Sommerzeit viele Insektenarten, darunter der Soldatenkäfer, die Wiener Sandbiene und verschiedene Kuckucksbienenarten beobachtet werden. Auch der anmutige Hauhechel-Bläuling, eine Schmetterlingsart, die in den Randbezirken Wiens weit verbreitet, aber im dicht verbauten Stadtgebiet nur bei entsprechendem Nahrungsangebot zu finden ist, tummelt sich auf der grünen Gstätten. Die Bläulingsart fliegt in mehreren sich überschneidenden Generationen von Ende April bis Anfang November.
Margaretner Grünflächen
Seit einigen Jahren setzt der Bezirk Margareten gemeinsam mit der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) und den Wiener Stadtgärten ambitionierte Maßnahmen, um auf seinen Grünflächen die Artenvielfalt zu erhöhen oder neue grüne Nischen im dicht bebauten Stadtgebiet von Margareten zu schaffen.
Anlage und Entwicklung von Extensivwiesen auf innerstädtischen Grünflächen am Beispiel Mariahilfer Gürtel (Bericht 2014): 5 MB PDF
Im 5. Bezirk spiegelt sich auf besondere Weise die Vielfalt und unterschiedlichste Nutzung von Parkanlagen: Von intensiv ausgestalteten Grünflächen wie dem nahen Bruno-Kreisky-Park oder dem Hundsturmpark bis zu den artenreichen Naturwiesen inmitten des Margaretengürtels.
Weiterführende Informationen
- MA 22: Ein gesunder Garten braucht Vielfalt (rk vom 25. März 2016)
- Naturschutz und Grünraum
Stadt Wien | Umweltschutz
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