Geschlechtergerechte und diskriminierungsfreie Bildsprache

In den Medien der Stadt Wien sollen die vielfältigen Lebenswelten der Wiener Bevölkerung gezeigt werden – im Besonderen in Hinblick auf Geschlecht und Geschlechterrollen, aber eben auch in Hinblick auf Alter, ethnische Herkunft und Hautfarbe, sexuelle Orientierung, Religion, Weltanschauung und Behinderung. Vermeiden Sie die klischeehafte Darstellung aller Menschen durch eine sorgfältige Auswahl von Bildern. Zeigen Sie viele verschiedene Menschen bei dem, was sie ausmacht, bei ihrer Arbeit, ihrer Freizeitbeschäftigung, ihren Hobbys, bei dem, was sie tun – und reduzieren Sie niemanden auf einen einzelnen Aspekt oder auf eine einzelne Diversitätsdimension.

Diversitätskategorie Geschlecht

In den Medien, vor allem in der Werbung, werden Frauen und Männer oft klischeehaft und stereotyp dargestellt: Frauen werden oft körperbetont dargestellt und sexualisiert, sie werden bei der Hausarbeit, in der Familie oder bei der Versorgung von Kindern gezeigt und werben oft für Schönheits-, Pflege- und Gesundheitsprodukte. Männer werden oft als Kraftprotze, naturverbundene Abenteurer, triebgesteuert oder aggressiv dargestellt und werben für Alkohol, Technik, Karriere und Finanzprodukte.

Sozialpädagoge arbeitet mit Kindern

Bilden Sie Frauen und Männer nicht klischeehaft, sondern gleichwertig ab. Achten Sie besonders auf die Körperhaltung, auf die Anordnung und auf die Blickrichtung der dargestellten Personen. Wer sitzt, wer steht, wer ist im Vordergrund? Wer schaut in die Kamera, wer schaut weg? Wählen Sie differenzierte Bilder, etwa eine Frau auch in einer höheren beruflichen Position oder in einem technischen Beruf wie Automechanikerin oder Physikerin. Oder einen Mann, der auch mit dem Kind auf den Spielplatz geht, Kindergartenpädagoge ist oder kranke Menschen pflegt, der bügelt oder die Wäsche aufhängt.

Weiblicher Lehrling steht vor Maschine

Wenn Sie intergeschlechtliche Menschen zeigen wollen, vermeiden Sie schrille Darstellungen wie Dragqueens oder Kunstfiguren. Suchen Sie nach Bildern, auf denen nicht Geschlechtsattribute, sondern die Menschen als solche im Vordergrund stehen. Intergeschlechtliche Menschen sehen genauso individuell unterschiedlich aus wie alle Menschen.


Diversitätskategorie Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität

Zwei Männer lehnen an Geländer

Auch Lesben, Schwule und bisexuelle Menschen werden oft klischeehaft dargestellt: Lesbischen Frauen wird oft ihre Weiblichkeit abgesprochen und schwule Männer werden als verweiblicht und übersexualisiert gezeigt. Bisexuellen Menschen wird oft unterstellt, sich nicht entscheiden zu können oder homosexuell zu sein, sich dies aber nicht eingestehen zu wollen. Transgender-Personen werden in den Medien oft als kurios, bemitleidenswert oder exotisch-schrill dargestellt. Bilden Sie Lesben, Schwule, bisexuelle Menschen und Menschen mit unterschiedlichen Geschlechtsidentitäten außerhalb dieser diskriminierenden Klischees ab, zeigen Sie differenzierte Bilder von Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen, etwa ein lesbisches oder schwules Paar in einer belebten Einkaufsstraße oder als Pflegeeltern mit Kind.

Diversitätskategorie Ethnische Herkunft, Religion und Weltanschauung

Frau mit Headset sitzt vor Laptop

Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft werden in den Medien oft auf bestimmte äußere Merkmale reduziert. Zugewanderte Menschen werden oft mit Armut, Rückständigkeit und schlechten Jobs in Verbindung gebracht.

Zeigen Sie Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft als gleichberechtigten Teil der Gesellschaft. Zeigen Sie differenzierte Bilder von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Weltanschauung. Zeigen Sie sie etwa auch als Geschäftsleute, Ärzt*innen, Rechtsanwält*innen oder Lehrkräfte.

Diversitätskategorie Behinderung

Frau im Rollstuhl betankt Auto

Die Darstellung von Menschen mit Behinderung beruht meist auf der Abbildung bestimmter Ereignisse wie der Paralympischen Spiele und bestimmter Behinderungsarten. Oft werden blinde Menschen, Menschen in Rollstühlen oder mit Krücken gezeigt. Meist werden diese Menschen dann passiv und leidend dargestellt.

Zeigen Sie, dass viele Menschen mit ihrer Behinderung aktiv im Leben stehen und sich ohne fremde Hilfe auch im Berufsleben zurechtfinden. Zeigen Sie differenzierte Bilder von Menschen mit Behinderung:

Einen blinden Menschen, der berufstätig ist, in ein Amt geht oder am Bankschalter steht. Eine Person im Rollstuhl, die ein öffentliches Verkehrsmittel oder ein Auto benutzt. Einen Menschen mit Behinderung, der sich mit anderen Personen auf Augenhöhe unterhält.

Diversitätskategorie Alter

Seniorin am Laptop

Auch die Darstellung von Menschen unterschiedlichen Alters ist oft klischeehaft. Jugendliche werden häufig in Zusammenhang mit der sogenannten Spaßgesellschaft gezeigt, Vernunft und Verantwortung werden ihnen oftmals abgesprochen. Ältere Menschen werden in den Medien entweder als völlig gesunde, dynamische, lebensfrohe, unternehmungslustige und kaufkräftige Gruppe gezeigt oder als gebrechliche, hilflose, einsame Pflegefälle, die keinen Platz mehr in der Gesellschaft haben. Beide gezeigten Extreme entsprechen nicht den vielfältigen Lebenswirklichkeiten älterer Menschen.

Älterer Mann und Kind beim Radfahren

Zeigen Sie differenzierte Bilder von Jugendlichen und älteren Menschen. Zeigen Sie etwa junge Leute, die anderen Menschen helfen, die arbeiten und einen Beruf ausüben. Zeigen Sie Jugendliche beim Lernen oder junge Menschen, die wählen gehen. Zeigen Sie differenzierte Bilder von älteren Personen: Ältere Menschen, die sich um Kinder kümmern, die einen Computer bedienen oder das Fahrrad als Verkehrsmittel nutzen.

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