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Gemeinderat, 4. Sitzung vom 28.01.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 30 von 100

 

unterschrieben von Ihrer Frau Generaldirektorin und unterschrieben von Ihrem Herrn Generaldirektorin-Stellvertreter.

 

So, also diesem Antrag sollen wir heute zustimmen? 432 Millionen EUR - und wieder inhaltlich falsch!

 

Aus diesem Grund, meine Damen und Herren, werde ich heute meiner Fraktion empfehlen, diesem Antrag nicht zuzustimmen. - Danke.

 

Vorsitzende GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc: Vielen Dank. Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr GR Dipl.-Ing. Dr. Gara. Ich erteile ihm das Wort.

 

11.58.50

GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Im Koalitionsabkommen von Rot-Pink haben wir versprochen, dass wir eine Ausbildungsoffensive schaffen, eine Ausbildungsoffensive im Bereich der Gesundheits- und Pflegeberufe, insbesondere bei den Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegern. Warum? - Weil der Bedarf massiv steigt: Die Menschen werden älter - also diese demographische Entwicklung nährt diesen Bedarf -, es gibt immer mehr chronische Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, und natürlich steht auch im System, in den Veränderungen, eine große Pensionierungswelle an. Das ist der Grund, warum wir jetzt schon darauf schauen müssen, dass wir langfristig ausreichend hochqualifizierte Gesundheits- und Pflegekräfte in Wien haben.

 

Wir haben dazu im Regierungsabkommen vereinbart, die Ausbildungsplätze von 1.300 Stellen auf 2.300 Stellen zu erhöhen. Bei dem jetzt vorliegenden Antrag, diesem Förderungsvertrag zwischen dem Wiener Gesundheitsverbund und dem Fachhochschulecampus Wien, geht es genau um diese Ausbildungsplätze, denn hier ist festgelegt, dass wir langfristig diese 2.300 Studienplätze gemeinsam entwickeln. Es geht darum, dass es hier eine gemeinsame Ausbildungsstrategie im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege gibt. Das ist wirklich wichtig für Wien, um die Betreuung der Menschen sowohl im intramuralen Bereich in den Spitälern als auch im extramuralen Bereich langfristig sicherzustellen.

 

Die Corona-Pandemie wird uns auch zeigen, dass auch sehr viele Strukturen in Veränderung geraten. Das bedeutet auch, dass sich die Versorgungsstrukturen verändern werden, und neue Versorgungsstrukturen werden auch veränderte Berufsbilder schaffen, höhere Qualifizierungen notwendig machen. Auch das wollen wir mit diesem Fördervertrag und mit dieser langfristigen gemeinsamen Ausbildungsstrategie für den Wiener Gesundheitsstandort erreichen.

 

Was wird sich sowohl im Bereich der Diagnose als auch im Bereich der Therapie verändern? Das Thema der Gesundheitsförderung und der Prävention wird an Bedeutung gewinnen und auch die Möglichkeit, sehr viel stärker Case Management zu betreiben, das heißt, dass auch die Pflege sehr viel stärker in die Gesamtbetreuung der Wienerinnen und Wiener im Krankheits- oder im notwendigen Betreuungsfall eingreifen kann.

 

Ich möchte das nur an einem Beispiel zeigen. Das Thema der Wundversorgung hat sich massiv verändert. Hier gibt es mittlerweile auch digitale Werkzeuge, mobile digitale Werkzeuge, die es ermöglichen, dass Patienten nicht nur zu Hause betreut und versorgt werden, sondern dass auch gleichzeitig medizinisches Personal dazugeschaltet werden kann, sodass man quasi wirklich eine Art virtuelle Tagesklinik aufbauen kann. Das heißt, die Anforderungen an das Gesundheits- und Pflegepersonal steigen auch im Bereich der Digitalisierung massiv.

 

Das ist auch eine riesengroße Chance für viele Menschen, hier in Wien neue Jobs zu bekommen. Das ist auch eine riesengroße Chance für den Gesundheitsstandort in Wien. Deswegen finde ich es gut, dass wir diesen Fördervertrag, der vor allem langfristig gesetzt ist, gemeinsam beschließen, um die Voraussetzungen für eine gute Gesundheits- und Pflegeversorgung in Wien zu schaffen.

 

Wir haben ja auch im Regierungsprogramm die Wiener Pflegegarantie festgeschrieben. Pflege muss für alle leistbar sein. Daher ist auch die Voraussetzung gegeben, dass wir ausreichend Fachkräfte, hochqualifizierte Fachkräfte in diesem Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege haben.

 

Ein weiterer wichtiger Aspekt dieses Fördervertrages, was wir auch im Regierungsabkommen vereinbart haben, ist, dass wir die Ausbildung im Bereich der Pflege zwischen dem FSW, dem Wiener Gesundheitsverbund und dem FH Campus Wien zentral steuern und organisieren. Damit ist auch eine gute Qualität sichergestellt. Das ist gerade im Bereich der Pflege extrem wichtig. Das war ja auch im letzten Gemeinderat eine starke Anforderung, die auch der Rechnungshof in seinem letzten Bericht an die Pflege in Österreich gestellt hat. Dieser Anforderung kommen wir damit nach.

 

Ein wichtiger Aspekt in dem Bereich der Pflege ist auch das Wiener Modell der mobilen Pflege. Auch dazu haben wir im Regierungsprogramm vereinbart, dass wir sehr viel stärker in Richtung Dezentralisierung kommen, näher am Patienten, am Pflegebedürftigen. Das ist ein ganz, ganz wichtiger Aspekt, weil wir natürlich möchten, dass Menschen möglichst lange zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können, es aber auch im Falle eines Unfalls oder einer Erkrankung möglich ist, möglichst schnell nach Hause zu kommen, dort aber auch eine gute Pflegeunterstützung zu bekommen. Erreichen wollen wir das durch sogenannte dezentrale Community Nurses. Ich glaube, es ist ein sehr wichtiges Konzept, die Struktur in dieser Richtung zu verändern, weil wir damit am richtigen Ort auch die richtige gute Versorgung für die Wienerinnen und Wiener sicherstellen können.

 

Wir haben das auch um das Thema der School Nurses ergänzt, denn ich denke, dass auch die Pflege im Bereich der gesundheitlichen Unterstützung von Kindern und Jugendlichen einen sehr wichtigen Beitrag liefern kann. Wir haben ja auch im Regierungsabkommen geplant, das zu pilotieren, um dann Erfahrungen zu sammeln, wie wir das vielleicht auch flächendeckender als Unterstützung in den Schulen und in den Kindergärten ausbauen können.

 

Das heißt, all das sind wichtige Puzzlesteine für ein gesamtes Bild einer gesamthaften Gesundheits- und

 

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