Gemeinderat, 61. Sitzung vom 19.12.2019, Wörtliches Protokoll - Seite 18 von 116
in der Eltern immer größte Sorgen hatten, was sie mit ihrem Kind machen, das Krankheitssymptome hat - die Versorgung gewährleistet sein. Dies war ein großes Erfolgsprojekt des heurigen Jahres, und es war daher auch keine Schwierigkeit, die Krankenkassen davon zu überzeugen, dass wir dieses Projekt gemeinsam fortsetzen und somit auch die allgemeinmedizinische und kinderheilspezifische Versorgung an Wochenenden in Wien auf einem sehr hohen Niveau fortsetzen und sicherstellen können.
Der zweite Punkt, den wir beschlossen haben: Wir haben gemeinsam im Rahmen dieser Honorierungsvereinbarung der Krankenkasse mit der Ärztekammer für die Allgemeinmedizin und die Kinderärzte zusätzliche Honorierung unterstützt, auch finanziell unterstützt aus den Mitteln des Gesundheitssystems, um die Steigerung der Öffnungszeiten der Ordinationen auf mindestens 25 Wochenstunden sicherzustellen. Das heißt, Ärzte, die sich verpflichten, ihre Ordination mindestens 25 Wochenstunden geöffnet zu haben, bekommen einen anderen Honorierungssatz von der Krankenkasse als Ärzte, die darunter sind. Ich gebe zu, man kann darüber diskutieren, wieso man überhaupt einen Anreiz setzen muss, um auf 25 Stunden zu kommen, aber das ist eine andere Diskussion, die man an einem anderen Ort führen muss. Jedenfalls waren wir bereit, das als Stadt zu unterstützen, damit auch hier die große, breite Versorgung mit Allgemeinmedizin auf ein höheres Niveau kommt.
Dritter Punkt: Sie kennen das aus diversen Debatten von mir hier im Haus, eine der wirklichen Schwerpunkte ist - und da setze ich auch große Hoffnung in der mittelfristigen Entwicklung des niedergelassenen Sektors darauf, da wir ja in Wien schon drei Primärversorgungseinheiten haben -, wir haben in der Planung des niedergelassenen Sektors beschlossen, dass wir bis 2025 36 solche Zentren haben wollen und haben für das nächste Jahr bereits die Pläne für die konkrete Umsetzung und Erweiterung dieses Versorgungssystems von Primärversorgungszentren beschlossen. Das ist deswegen wichtig, weil es dort eine ganz andere Konstellation gibt, ganz andere Öffnungszeiten gibt, wesentlich mehr als in der Einzelordination, weil einfach mehr Ärzte dort beschäftigt sind und die sich dann auch abwechseln und austauschen können, sich auch in Fällen von Krankenstand, Urlaub und Ähnlichem ersetzen können. Daher wird der zusätzliche Ausbau der Primärversorgungseinrichtungen in Wien einen großen Schwerpunkt haben, und ich bin sehr froh, dass die Wiener Gebietskrankenkassa das genauso sieht.
Wichtig ist auch, dass wir in der Allgemeinversorgung, in der, wenn Sie so wollen, Montag bis Freitag Versorgung auch auf den Bereich der Kinder einen Schwerpunkt haben. Wir haben ja schon seit vielen Jahren im Augarten einen hervorragenden Piloten mit einem eigenen Kinderzentrum. Es gibt in der Zwischenzeit zwei weitere Projekte, wo es sehr konkret ist, dass wir solche Kinderbetreuungszentren, medizinische Betreuungszentren in Wien bekommen können. Daher haben wir beschlossen, gemeinsam mit der Gebietskrankenkasse auf diese Ausweitung des Versorgungsangebots mit einem speziellen Angebot der Kindermedizin ein besonderes Augenmerk zu haben und diese zusätzlichen Projekte auch unterstützen wollen.
Wir haben vor - und das kennen Sie aus der Diskussion über meine Pläne, auf die ich nicht weiter eingehe -, in den Wiener Spitälern Erstversorgungsambulanzen für den gesamten Zulauf von Patienten einzurichten, die nicht Notfallpatienten sind. Der Vorlauf dazu ist ja eine Akutordination im Bereich des Allgemeinen Krankenhauses und zusätzliche Kindernotdienstordinationen an den Wochenenden im AKH und im Kaiser-Franz-Josef-Spital. Diese Projekte haben wir ebenfalls beschlossen, dass wir das auch fürs nächste Jahr sicherstellen und fortsetzen werden.
Zusätzlich ein wichtiger Punkt ist, dass wir am 4. November einen eigentlich großartigen Tag für das österreichische Gesundheitssystem gehabt haben, denn an diesem Tag ist das Modell des Wiener Gesundheitstelefons, das wir in einer Probephase im Auftrag der österreichischen Gesundheitspolitik in Wien, Niederösterreich und Vorarlberg entwickelt haben, auf alle österreichischen Bundesländer ausgerollt worden. Mit diesem Gesundheitstelefon, der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 ist ein völlig neues Element in der österreichischen Gesundheitsversorgung eingetreten. Und das spielt natürlich auch im Zusammenhang mit der Grippeversorgung eine ganz entscheidende Rolle, denn da kann man mit jemandem, der wirklich gut ausgebildet ist, am Telefon beraten, muss ich jetzt zum Arzt, genügt es, wenn ich Tee trinke und im Bett liege, indem man einfach seine Symptome schildert und anhand der Symptome eine wirklich sehr fachspezifische Empfehlung gegeben werden kann, wie für den einzelnen Patienten vorzugehen ist. Wir haben damit einen richtig großen Schritt gemacht und können die Unsicherheit von Patienten, was in der jeweiligen Situation das Richtige ist, massiv vermindern und auch gewährleisten, dass die Patienten - wenn es notwendig ist - auch wirklich zum Arzt oder, wenn es notwendig ist, auch wirklich ins Spital gehen.
Ergänzt wird das Ganze noch durch die Maßnahmen unserer Magistratsabteilung 15 rund um das gesamte Thema Impfen, wo wir ein eigenes Impftelefon haben, et cetera. Soweit zu dem Schwerpunkt nur rund um die Fragestellung Grippe.
Wir haben noch mehrere Beschlüsse über andere Versorgungsleistungen gefasst, die streiche ich jetzt sozusagen aus meiner Rede, auf eines komme ich allerdings dann noch zu sprechen, im Zusammenhang mit dem zweiten Teil Ihrer Frage. Ich kann auch berichten, dass wir gemeinsam mit der Wiener Gebietskrankenkasse und den Sonderversicherungsträgern mit diesen Beschlüssen und auch den Beschlüssen davor wirklich einen sehr, sehr entscheidenden Grundpfeiler für den zukunftsorientierten Ausbau der Gesundheitsversorgung in Wien gelegt haben, und ich denke, dass wir da sehr offensiv, sehr herzeigbar Entscheidungen getroffen haben.
Zum zweiten Teil der Frage: Wir wissen ja, dass wir mit 1. Jänner eine völlig neue Situation in der Krankenkassenlandschaft Österreichs haben, weil mit 1. Jänner
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