Gemeinderat, 31. Sitzung vom 15.12.2017, Wörtliches Protokoll - Seite 111 von 138
prägen - wir haben in Simmering gesehen, wo das hinführt -, sondern dass sie im rot-grünen Wien in eine andere Richtung geht.
Ich möchte mit einem Dank an die ganzen Wiener Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter abschließen, die wirklich hervorragende Arbeit leisten, die nicht immer einfach ist und die wirklich nicht verdient haben, dass so über die Wiener Jugendarbeit gesprochen wird! - Vielen Dank. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich GR Damnjanovic gemeldet.
GR Nemanja Damnjanovic, BA (FPÖ): Nur ganz kurz. Herr Kraus, die Budgetkürzung für „Balu & Du“ war mit dem Herrn Obmann Skrivanek ausgemacht. Er war beim Herrn Bezirksvorsteher Stadler dabei. Es wurde so ausgemacht. Es war nicht eine alleinige Aktion von Herrn Bezirksvorsteher Paul Stadler. Das wollte ich Ihnen nur sagen. (Beifall bei der FPÖ. - GR Peter Kraus, BSc: Sie ist Gott sei Dank zurückgenommen worden!)
Das ist eine tatsächliche Berichtigung. (GR Kurt Wagner: Deswegen wird es auch nicht besser!) Es war keine alleinige Aktion vom Herrn Bezirksvorsteher. Der Obmann von „Balu & Du“ wurde verständigt. - Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Als Nächste zum Wort gemeldet ist Frau GRin Hanke. Ich erteile es ihr.
GRin Marina Hanke, BA (SPÖ): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Herr Stadtrat! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Ich muss auch noch einmal kurz auf die Debatte eingehen, weil heute, aber auch schon bei den letzten Sitzungen, die wir hatten, wo es auch um die Jugendarbeit gegangen ist, einfach sehr unglaublich über so gute Arbeit gesprochen wird, die da passiert. Die Kollegen und Kolleginnen von der FPÖ beteuern immer, dass ihnen die Jugendarbeit so wichtig ist, dass sie natürlich für qualitativ wertvolle Jugendarbeit zu haben sind, dass die Jugend unsere Zukunft ist und sie bei allem dabei sind. Trotzdem hören wir dann solche Wortmeldungen, wie wir sie jetzt gerade wieder gehört haben, die meiner Meinung nach nicht davon zeugen, dass Sie Jugendarbeit in irgendeiner Weise unterstützenswert finden würden, sondern einfach mehr davon, dass Sie ein absolutes Unverständnis haben, was Jugendarbeit heißt und vor allem auch, was die Lebensrealitäten von jungen Menschen in Wien sind.
Ich möchte, bevor ich auf die Wortmeldungen konkret eingehe, kurz zwei Punkte festhalten:
Erstens: Kinder und Jugendliche sind nicht die Zukunft. Sie sind schon da! Deswegen kümmern wir uns auch um sie. In Wien sind sie uns alle gleich wichtig! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Alle Kinder und Jugendlichen, die in ihrer ganzen Vielfalt in Wien sind, haben Rechte und haben auch ein Recht darauf, dass man sich um sie kümmert, dass man sie unterstützt. Für uns gibt es keine halben Kinder und auch keine halben Jugendlichen! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Zweiter Punkt: Obwohl wir es, glaube ich, hier eh schon sehr oft erklärt haben, außerschulische Jugendarbeit in Wien setzt dort an, wo die jungen Menschen in Wien stehen, bei dem, was sie brauchen und auch mit den Zugängen, die für sie am besten sind. Wenn sich der Kollege Hobek hier über unterschiedliche pädagogische Ansätze lustig macht, die in der Wiener Jugendarbeit angewandt werden, dann kann ich nur sagen, vielleicht beschäftigen Sie sich einmal ein bisschen mehr mit pädagogischen Fragen, wie sie heutzutage angewandt werden, weil da hat sich in den letzten 100 Jahren ziemlich viel verändert!
Jetzt noch kurz zum Kollegen Stumpf, dem Modeexperten: Ganz kurz, ich weiß nicht, wie viele Modeschauen Sie gesehen haben, wo alle Models immer durchgängig lächeln. Aber das ist, glaube ich, eine Debatte, die für dieses Haus nicht sonderlich wichtig ist. Ich kann Ihnen aber nur zu dem Beispiel, das Sie gebracht haben, nahelegen, gehen Sie einmal hin und schauen Sie sich an, wie diese Kids-in-Fashion-Modeschau abläuft. (GR Michael Stumpf, BA: Das ist nicht meines!) Dann werden Sie nämlich auch wissen, dass die Sachen, die eingereicht werden, die Sachen, die Sie gerade lächerlich gemacht und präsentiert haben, von Kindern und Jugendlichen kommen. Da gibt es sogar Burschen, die das zeichnen, die wollen, dass Burschen einen Rock anhaben. Das mag vielleicht komisch klingen, aber das passiert dort. Genauso gibt es die Models, die das auch freiwillig anziehen. Da brauchen wir gar nicht von irgendwelchen Zwangssachen oder Sonstigem zu reden. Das ist die Wiener Jugend. Das passiert dort. Das ist eine großartige Möglichkeit, wo sich junge Menschen ausleben können, wo sie zeigen können, welche kreativen Potenziale sie haben. Es ist eine großartige Sache. Auch wenn es offensichtlich Ihren Horizont übersteigt, dass auch Männer Röcke tragen können, finden wir das gut! Es ist eine großartige Sache! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Als letzter Punkt: Mein Vorredner ist auch schon darauf eingegangen. Wir haben letztes Mal und auch heute wieder unerhörte Geschichten und Anschuldigungen gehört, was denn nicht alles in den Wiener Jugendeinrichtungen passiert. Die Geschichten, die wir letztes Mal gehört haben, sind nachweislich falsch. Wir werden auch die Geschichten, die heute gekommen sind, nachprüfen. Ich vermute einmal, dass es gleich sein wird. Aber bitte hören Sie auf mit unerhörten Anschuldigungen gegenüber den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Jugendeinrichtungen! Wenn Sie welche haben, so wie das Beispiel, das Sie gerade gebracht haben, dann unternehmen Sie etwas und melden Sie es den zuständigen Vereinen! Man wird sich dort darum kümmern. Aber immer fünf Jahre später zu sagen, da ist schon etwas Schlimmes passiert, aber wir haben es niemandem gesagt, so funktioniert keine verantwortungsvolle Politik! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Wenn es ein Problem gibt, sagen Sie es! Dann kümmern wir uns darum. Aber solange es bei irgendwelchen Anschuldigungen bleibt, wo Sie keine konkreten Beispiele nennen, wo Sie überhaupt nicht klar machen, worum
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