Gemeinderat, 31. Sitzung vom 15.12.2017, Wörtliches Protokoll - Seite 105 von 138
GR Mag. Martin Hobek (FPÖ): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Gäste daheim vor den Bildschirmen!
Ich habe mir von diesen vielen Vereinen Zeit!Raum und Juvivo angesehen. Das habe ich deswegen gemacht, weil es mein Bezirk ist. Vor allem war es für mich einmal ganz interessant, sich das auch anzuschauen und mit früher zu vergleichen in den 90er Jahren als junger Bezirksrat. Damals hat ein rot-grüner Proporz stattgefunden, bemerkenswert im 15. Bezirk. Damals hat man von Seiten der Bezirksvorstehung gesagt, das Gebiet nördlich der Westbahn kriegen die GRÜNEN, der Verein hat Kids Company geheißen, heute heißt er Juvivo, und den Bezirksteil südlich kriegt der rote Verein Zeit!Raum. Ich habe mir das jetzt angeschaut. Damals war es eine Handvoll Leute, mittlerweile ist das ziemlich gewuchert. Lustigerweise von der geographischen Ausweitung her ist es damals ungefähr schon so gewesen wie jetzt.
Wenn man sich die Akten dann genauer anschaut, zieht man eigentlich vier Erkenntnisse daraus: Die erste Erkenntnis ist, die Bespaßung ist aufwändig, wenn man jetzt zum Beispiel ein Statement von Zeit!Raum herausnimmt. Da heißt es: „Unsere Angebote während der schulfreien Zeit umfassen auch Ausflüge außerhalb Wiens und Reisen und Ausflüge in andere Bundesländer und Landeshauptstädte, aber auch ins Ausland wie zum Beispiel, England, Irland, Italien, Slowenien, die wir organisieren. Die Ausflüge haben unterschiedliche Schwerpunkte wie Sport, Sprachförderung, Kultur. Sie werden sehr kostengünstig angeboten und erfreuen sich großer Beliebtheit.“ Das glaube ich schon, ja. Es gibt auch so nette Projekte wie „Party nach Bedarf“. Aufwändig ist es natürlich auch personell und damit auch von den Kosten her. Immerhin hat Juvivo mittlerweile 57 Angestellte, davon 37 Vollzeitangestellte.
Die zweite Erkenntnis ist: Es wird statt Problemlösung eigentlich Problemverwaltung betrieben. Es gibt da ein Zitat von Zeit!Raum, das so quasi die Situation, jetzt in diesem Fall für den 15. Bezirk, darstellt und die vielen Probleme, die es da gibt, auch bei ihnen bei der Arbeit. Da heißt es zum Beispiel: „Das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen und Generationen verursacht Konflikte. Einzelne Gruppierungen und Nationalitäten dominieren die Räumlichkeiten beziehungsweise den Sozialraum und behindern die Teilnahme anderer Gruppierungen.
Das oftmals niedrige Ausbildungsniveau der Jugendlichen und deren Eltern, bedingt durch die erschwerte Ausgangssituation vieler Kinder und Jugendlicher auf Grund fehlender schulischer Leistungen, erhöht die Motivations- und Perspektivenlosigkeit. Das in manchen Gesellschaften nach wie vor stark traditionell geprägte Rollenbild der Frau begrenzt die Ausbildungschancen von Mädchen und Frauen zusätzlich.“ Und zuletzt: „Mädchen ab zirka 14 Jahre werden zum Teil nur mäßig oder schwer erreicht. Mit Hilfe von punktuellen Schwerpunktaktionen wie Tanz-Workshops und damit verbundenen Aufführungen oder sportlichen Ausflügen versuchen wir, dies zu ändern.“ Also würden wir so einen Situationsbericht geben, dann würde es heißen: Fake News. Ach ja, übrigens: Es gibt natürlich auch ein Projekt, wie man Fake News erkennt und wie man dagegen immun ist.
Die dritte Erkenntnis ist dann, dass die Rechtfertigung pseudo-intellektuell ist. Wenn man sich das durchliest, die Kollegin El-Nagashi wird sich jetzt wahrscheinlich wieder mokieren, aber es hat durchaus unterhaltsame Züge. Es gibt dann so Sätze en masse, also wirklich hunderte, wie: „Wir gehen reflektiert mit Diversitätsdimensionen um.“ Sehr geschwollen, ja, hat mir gefallen. Damit war es nicht so fad zu lesen. (Aufregung bei GRin Mag. Faika El-Nagashi.) Es wird dann auch dargestellt, wie man die Arbeit leistet, wie das aussieht. Da geht man sogar in einen eigenen Zirkus mit den Jugendlichen. Das ist der Verein Juvivo. Da heißt es: „Das Zirkusangebot zeichnet sich durch Vielfalt an Bewegungs- und Ausdrucksformen, kreative Lernprozesse, positive soziale Begegnungen und gelebte Integration aus. Hier können die Kinder und Jugendlichen an positiven Herausforderungen wachsen. Statt genormter Leistungsvorgaben ist es wichtig, dass alle entsprechend ihrer Bedürfnisse und Fähigkeiten gefordert sind und in ihrem eigenen Tempo lernen können. Erfreulicherweise konnte in den vergangenen Jahren der Mädchenanteil erhöht werden. (GRin Birgit Hebein: Jaaaaa! - Beifall von GRin Dr. Jennifer Kickert und GR Peter Kraus, BSc.) Ältere Jugendliche, die das Angebot schon länger wahrnehmen, konnten als Peerbetreuer- ‚Sternderl‘ -innen mit eingebunden werden.“ (Aufregung bei GRin Mag. Barbara Huemer. - GRin Mag. (FH) Tanja Wehsely: Das ist unsere Geschäftsgruppe, die wissen das!) Also so schaut das aus! Es wird bespaßt, es wird betreut, und es bringt null! Das sehen wir tagtäglich. Es bringt null!
Und das ist jetzt die vierte Erkenntnis: Es ist lediglich ausgesprochen tierfreundlich, weil es ist sowohl für die Fisch‘ als auch für die Katz‘. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Hursky.
GR Christian Hursky (SPÖ): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Werte Kolleginnen und Kollegen!
Aufsuchende Jugendarbeit ist etwas, wo man heute bei so manchen Wortmeldungen erkannt hat, dass man es versäumt hat, zum Beispiel im Esterházypark aufsuchende Jugendarbeit zu betreiben, weil sonst so manche Wortmeldungen nicht zustande gekommen wären. Dann habe ich mir aber gedacht, es muss ja irgendwas passiert sein, wieso das war. Aber wahrscheinlich hat man so den einen oder anderen irgendwo aus dem Luftschutzkeller des Hauses des Meeres ausgegraben, wo er sich vor 80 Jahren versteckt hat. (GRin Veronika Matiasek: Erklären Sie das! Erklären Sie es!) Sie können das Protokoll ja dann nachlesen. (GR Armin Blind: Was meinen Sie damit? Erklären Sie es! Erklären Sie das!) Herr Vorsitzender, ich habe eine Frage: Hören Sie das auch? Da muss irgendwo ein Fernsehapparat sein, da spielt es gerade wieder die Muppet Show. (GR Armin Blind: Herr Kollege, jetzt reicht es aber einmal! Ja! - Aufregung bei der FPÖ.) Und schon wieder! (GR Armin Blind: Es reicht! Herr Kollege, jetzt reicht es mit Ihnen!) Herr Kollege, irgendwo (GR Armin Blind: Sie sind per
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