Gemeinderat, 4. Sitzung vom 28.01.2016, Wörtliches Protokoll - Seite 12 von 108
rung der Förderung 2.0 fortsetzen werden, oder ob wir dann wirklich auf einen Jahresbericht der Volkshochschulen warten müssen, wo dann möglicherweise nur eine Kurzfassung der Evaluierungsergebnisse drinnenstehen wird.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Bitte, Frau Stadträtin.
Amtsf. StRin Sandra Frauenberger: Herr Gemeinderat!
Wo fange ich an? Ich fange an beim Gratisnachhilfe-Förderangebot. Ich sehe das inhaltlich genauso wie Sie. Es ist wirklich ein zusätzliches Förderangebot für unsere Kinder, in den Volksschulen genauso wie eben NMS und AHS. Es ist auch viel mehr als eine Gratisnachhilfe, weil alleine bei dem, was ich jetzt aufgezählt habe an zusätzlichen pädagogischen Tools, die wir unseren Kindern in den Volksschulen, aber eben auch in den NMS und AHS-Unterstufen, anbieten, sieht man, da geht es um viele Unterstützungsangebote, die viel weitreichender sind als eine normale Nachhilfestunde, wie wir sie so kennen. Das finde ich besonders gut an diesem gesamten Programm.
Ich finde auch gut diese externe wissenschaftliche Evaluierung, die man halt nach zwei Jahren machen möchte, damit man zwei Jahre im Vergleich hat, wie sie die Volkshochschulen Wien vor haben. Wenn der Evaluierungsausschuss getagt hat, so habe ich mir das jetzt einmal berichten lassen, dann gibt es natürlich eine enge Abstimmung, wie ich beschrieben habe, mit der MA 13, und dann hat natürlich die VHS Wien die Verpflichtung, diese Mittel zweckgebunden zu verwenden, sollten eben welche über bleiben. Das Ergebnis des Evaluierungsausschusses werde ich ganz sicher in unserem Gemeinderatsausschuss präsentieren.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 4. Anfrage (FSP - 00145-2016/0001 - KSP/GM) wurde von Frau GRin Susanne Bluma gestellt und ist an die Frau Amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Finanzen, Wirtschaft und Internationales gerichtet. (Im kürzlich von der australischen Innovationsagentur 2thinknow veröffentlichten Innovation Cities Index 2015 wird Wien diesmal mit Platz 3 weltweit angeführt. Wie beurteilen Sie dieses Ranking?)
Amtsf. StRin Mag. Renate Brauner: Vielen Dank, Herr Vorsitzender! Einen schönen guten Morgen, sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Frau Kollegin Bluma!
Deine Anfrage befasst sich mit der Situation der Innovation in unserer Stadt, konkret bezugnehmend auf die australische Innovationsagentur 2thinknow, die in ihrem Index Wien zum ersten Mal am erfreulichen dritten Platz geführt hat.
Diese Reihung reiht sich ein in eine Vielzahl von Städte-Rankings, bei denen Wien immer gut abschneidet, von der berühmten Mercer-Studie bis hin zu der Vereinten-Nationen-Städteorganisation UN-Habitat, wo Wien konstant immer in den Top-Plätzen rangiert.
Ich denke, die internationale Situation, die nach wie vor keine einfache ist, weder wirtschaftlich noch politisch, bedeutet natürlich, dass sich ein Standort immer weiterentwickeln muss. Das gilt ganz besonders auch für eine Stadt im Herzen Europas, wie es Wien ist. Sie kennen meinen Standardsatz, wenn wir uns im internationalen Wettbewerb durchsetzen wollen, dann wollen und werden wir nicht die Billigsten sein. Wir wollen nicht in Konkurrenz mit Billiglohnländern treten. Wir könnten es auch gar nicht. Aber wir wollen es auch gar nicht, denn das ist nicht unser Zugang, sondern wir wollen die Besten sein.
Die Besten zu sein, geht heute in unserer modernen entwickelten Wirtschaft nur über Forschung, Entwicklung und Innovation. Insofern ist Innovation ein ganz entscheidendes Tool für die Weiterentwicklung unserer Stadt, unserer Wirtschaft, aber auch der Gesellschaft insgesamt. Denn Forschung und Innovation, wie wir es verstehen, ist nicht ein Instrument für Eliten, sondern ein Instrument, die Wirtschaft für alle Menschen weiterzuentwickeln und die Gesellschaft für alle Menschen weiterzuentwickeln. Das bedeutet aber, dass wir natürlich in allen Bereichen eine Innovationskultur brauchen. Dass wir jetzt bei diesem internationalen Ranking weltweit nur mehr hinter London auf der einen Seite und San Francisco auf der anderen Seite liegen, denke ich, ist dann schon ein klares Zeichen dafür, dass wir mit dieser Innovationsarbeit, Strategie und Politik gut unterwegs sind.
Sie wissen, dass wir gerade in Wien eine Vielzahl von Aktivitäten haben. Sie wissen es deswegen, weil wir vor nicht allzu langer Zeit, knapp vor der letzten Wahl, auch noch unsere Innovationsstrategie mit vielen Inhalten beschlossen haben. Ich denke, es ist wichtig, hier permanent darüber zu diskutieren. Wenn ich nur an Industrie 4.0 denke, ist das ein Schlagwort, das bei sehr vielen Menschen verständlicherweise auch als Schreckgespenst gilt, nämlich, ob es dann überhaupt keine Arbeiter und Arbeiterinnen mehr gibt, ob wir überhaupt keine Arbeitsplätze mehr für die Menschen haben. Ich denke, unser Zugang muss der sein, dass wir sagen, Weiterentwicklungen sind nicht aufhaltbar, wir müssen sie gestalten. Wir müssen sie so gestalten, und gerade bei Industrie 4.0 - und wir sind sehr stolz darauf, dass wir es geschafft haben, dass wir hier ein Pilotprojekt nach Wien holen können - geht es darum, so Einfluss zu nehmen, so zu gestalten, dass es eine Weiterentwicklung für die Menschen ist. Es verändert sich die Arbeitswelt, es verändert sich die Berufswelt. Das hat es auch in der Vergangenheit getan. Es gilt, hier rechtzeitig so zu agieren, dass es im Interesse der gesellschaftlichen Weiterentwicklung ist.
Genau so versteht auch unsere Innovationsstrategie den Begriff Innovation. Innovation heißt auch soziale Innovation, die Weiterentwicklung für alle Menschen im Auge zu haben als Stadt, als Verwaltung selber, Innovation und Weiterentwicklung in Richtung „Gute Arbeit“. Denn wir wollen nicht irgendwelche Arbeitsplätze für die Menschen, wir wollen gute Arbeitsplätze für die Menschen. Das ist in Zeiten steigender Arbeitslosigkeit eine ganz besonders große Herausforderung. Wir dürfen es aber nicht vergessen. Wir wollen soziale Inklusion. Das heißt, der Innovationsbegriff in unserer Strategie geht davon aus, dass wir neben technischer Innovation auch
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