Gemeinderat, 4. Sitzung vom 28.01.2016, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 108
soziale, künstlerische, kulturelle Innovation mit einbeziehen.
Dieses Ranking ist kein Grund, sich zurückzulehnen, ganz im Gegenteil, es ist eine Motivation und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es ist nicht nur so, dass wir in abstrakten Rankings erfolgreich sind, sondern wenn ich daran denke, dass sich vor wenigen Wochen der Biotechnologiekonzern Boehringer Ingelheim entschlossen hat, eine seiner wichtigsten Innovationen, nämlich eine Investition von 500 Millionen EUR in einem neuen Forschungszentrum mit 400 Arbeitsplätzen und Sogwirkungen für viele Hunderte bis Tausende mehr, in Wien zu starten, ist das ein Zeichen, dass auch die Wirtschaft international hier positiv reagiert. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg, aber es wird noch vieler Anstrengungen bedürfen, diesen Platz auch zu halten oder vielleicht sogar noch zu verbessern.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Bevor wir zur 1. Zusatzfrage kommen, darf ich bei uns auf der Tribüne die Damen und Herren vom Verwaltungsgericht im Wiener Gemeinderat herzlich willkommen heißen. Mir wurde mitgeteilt, Sie sind Jungjuristinnen und Jungjuristen. Danke, dass Sie gekommen sind. Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung während der Sitzung. (Allgemeiner Beifall.)
Die 1. Zusatzfrage kommt von Herrn GR Dipl.-Ing. Dr. Gara.
GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS): Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Vielen Dank für Ihre Ausführungen. Ich finde auch, dass die Innovationsstrategie 2020 ein sehr gutes Zeichen ist. Ich finde auch, dass es eine Reihe von sehr guten Instrumenten in der Stadt gibt, sei es das ZIT, WWTF und so weiter, dass hier wirklich gute Arbeit gemacht wird.
Beim Ranking selber schmunzle ich ein bisschen, weil das Ranking, sage ich, eher einem Gesamtstädteranking entspricht und weniger wirklich diesen Fokus auf das Thema Innovationen, Hightech betrifft. Ich sehe hier schon auch Aufholbedarf in Wien, denn abseits dem, sage ich einmal, sehr guten Ausnahmefall von Boehringer, ziehen doch einige Standorte großer Industriebetriebe von Wien ihre Forschungen ab. Dazu gehört auch Siemens. Ich sehe, dass wir uns hier tendenziell eher im Mittelfeld Europas befinden. Ich glaube, dass hier Wien sehr viel stärker und mehr Potenzial hätte, vor allem einen wirklich stärkeren Fokus Innovation tatsächlich auf die Straße zu bringen. Es gibt hier sehr viele Ansätze, auch in der Seestadt Aspern, mit Aspern Smart City Research. Das Problem ist dann letztendlich die langfristige Implementierung in den entsprechenden Stadtstrategien. Wien hat sehr gute Konzepte, aber in der Umsetzung, aus meiner Sicht, hapert es hier doch noch.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl (unterbrechend): Darf ich noch um die Frage bitten?
GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (fortsetzend): Entschuldigung! - Wie sehen Sie die Situation, also, auf der einen Seite das Ranking, wo wir sehr gut gereiht werden, und auf der anderen Seite, wenn man es sich real ansieht, diese Situation, denke ich, dass wir uns hier eher im Mittelfeld befinden.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin.
Amtsf. StRin Mag. Renate Brauner: Herr Gemeinderat!
Man kann immer über alle Rankings diskutieren. Wenn wir über Mercer reden, dann kommt die Argumentation, das ist nur für die Manager. Wenn wir dann sagen, aber UN-Habitat ist die Städteorganisation der Vereinten Nationen, die Wien ganz vorne sieht, ist das wieder etwas anderes. Man kann sicher auch über dieses Ranking diskutieren.
Ich denke, wenn man sich die 162 Indikatoren, die der Bewertung zugrunde liegen, anschaut, sind Fragen dabei wie Konferenzmöglichkeiten, Einreisebedingungen. Das ist auch wichtig. Die Frage, ob eine Stadt oder ein Land sagt, wir wollen niemanden, der von außen hereinkommt, oder ob man sagt, wir betrachten Internationalität als eine Bereicherung, hat sehr wohl mit Innovationsfreudigkeit und Offenheit zu tun. Das ist auch ein ganz wichtiger Teil in unserer Innovationsstrategie, dass Weltoffenheit und Internationalität hier ein wichtiger Faktor ist, aber auch Fragen wie Green Business, die ganze Frage Forschung und Universitäten. Ich darf in Erinnerung rufen, Wien ist mittlerweile die größte deutschsprachige Universitätsstadt, 190.000 Studierende, die in dieser Stadt sind, Mobilitäts-Start-ups, Bildung, Technologie. Das sind alles Kriterien, die herangezogen wurden. Ich denke schon, dass hier sehr genau hingeschaut wurde, wie die Entwicklung ist.
Aber, damit wir kein Missverständnis haben, vielleicht habe ich mich da nicht deutlich genug ausgedrückt, und das habe ich versucht, mit dem vielleicht zu saloppen Begriff, wir dürfen uns jetzt nicht zurücklehnen, auszudrücken, niemand sagt, damit ist alles wunderbar. Dann hätten wir keine Innovationsstrategie gebraucht. Gerade bei der Innovation, das ist schon in der Begrifflichkeit an sich, dürfen wir nie stehen bleiben und müssen uns weiterentwickeln.
Ich glaube aber, dass zur Innovation und zur Weiterentwicklung schon auch ein positiver Zugang gehört. Ein Blick, der in die Zukunft geht, soll schon auch ein Blick sein, der die Menschen mitnimmt zu positiven Weiterentwicklungen und nicht Zukunftsängste schürt. Das will ich Ihnen jetzt ganz sicher nicht unterstellen, aber dieses Bild, das hier zum Teil geschürt wird, aus Wien wandern alle Unternehmungen ab und da geht nichts weiter, stimmt nicht. Die Abwanderung findet nicht statt. Natürlich gibt es immer wieder Veränderungen, aber es gibt sehr viel mehr an Unternehmungen, die sich hier ansiedeln. Es gibt sehr viel mehr, was hier in dieser Stadt passiert. Boehringer Ingelheim ist nur ein Beispiel dafür, es gibt viele andere auch. Aber ich glaube, wir brauchen da jetzt gar nicht lange darüber zu diskutieren, es gibt noch viel zu tun. Es gibt noch ganz viel zu tun. Es gibt ganz viel zu tun in der Stadt selber, und damit meine ich jetzt die Verwaltung. Es gibt noch ganz viel zu tun auch in der Einstellung der Menschen. Deswegen kämpfe ich eben auch so für ein positives Zukunftsbild, dass Verän
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