Gemeinderat, 32. Sitzung vom 14.12.2012, Wörtliches Protokoll - Seite 123 von 133
Vereinigten Bühnen Wien demnächst die 40-Millionen-EUR-Schallgrenze durchschreiten. Sie bekommen 41,04 Millionen EUR an Subventionen, und einer Subventionserhöhung, wenn auch durch die Hintertür, stimmen wir nicht zu. – Herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Woller. Ich erteile es ihm.
GR Ernst Woller (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Damen und Herren!
Man kann bei solchen Gemeinderatssitzungen auch etwas lernen. Die höchste Subvention hatten die Vereinigten Bühnen Wien in der Amtszeit von Kulturstadtrat Peter Marboe. Seither bespielen die Vereinigten Bühnen Wien zusätzlich auch noch das Ronacher und die Kammeroper. So gesehen ist uns dort wirklich – wie es Peter Marboe immer ausgedrückt hat – Großartiges gelungen. Es ist uns nämlich gelungen, die Subventionen tatsächlich zu reduzieren und die Anzahl der künstlerischen Produktionen deutlich zu erhöhen, ganz einfach, weil zwei Häuser zusätzlich bespielt werden.
Bei diesem Akt geht es nicht um eine Erhöhung der Subvention der Vereinigten Bühnen, sondern es geht in Wirklichkeit um Kostenwahrheit. Herr Kollege Bernhard Dworak wird das wahrscheinlich auch erläutern können. Es geht darum, dass die Wiener Symphoniker seit der Gründung des neuen Opernhauses im Theater an der Wien das Opernorchester des Theaters an der Wien sind. Und die Vereinbarung lautete, dass die Symphoniker, die tatsächlich, und zwar zu Recht, viel Subvention bekommen, nämlich über 14 Millionen EUR, im Sinne einer besseren Auslastung ihrer Dienste – und da ist wirklich Großartiges gelungen, nämlich eine deutliche Erhöhung der Dienste der Wiener Symphoniker – für die Kulturstadt Wien ohne zusätzliche Bezahlung und ohne zusätzliche Subvention die Opernproduktionen im Theater an der Wien bespielen.
Das heißt, eigentlich haben die Symphoniker in den letzten Jahren ohne zusätzliche Gage im Theater an der Wien gespielt. Sie haben aber ihre Grundsubvention bekommen, das ist schon richtig. Und jetzt wollen wir eben den Weg gehen, dass die Symphoniker in Zukunft eine Gage für ihre Auftritte im Theater an der Wien bezahlt bekommen, dafür bekommen die Vereinigten Bühnen Wien diese 140 000 EUR mehr, und die Symphoniker bekommen um diese Summe weniger. Das nennt man Nullsummenspiel! (Zwischenruf von GR Ing Mag Bernhard Dworak.)
Genauso so ist es! Die Wiener Symphoniker werden diese beiden Opernproduktionen im Theater an der Wien erstmals bezahlt bekommen und werden daher nächstes Jahr weniger Subvention brauchen. Es ist noch immer viel, da hast du recht, es ist dies aber auch ein Weltklasseorchester mit 126 hochqualifizierten Musikerinnern und Musikern, und das kostet nun einmal sein Geld!
Unter uns gesagt: Es kostet gleichviel, ob sie zu 70 Prozent, 80 Prozent oder 90 Prozent Dienste machen. Das haben wir in den letzten Jahren deutlich erhöht, insbesondere dadurch, dass die Symphoniker im Theater an der Wien eines der bedeutendsten Opernorchester sind. Und wie großartig sie das machen, das kann man derzeit bei der Opernproduktion „Mathis der Maler“ von Paul Hindemith sehen. Außerdem kann man heute in allen Zeitungen große Berichte lesen, dass die Wiener Symphoniker ein ganz tolles Orchester sind und dass bei der Aufführung von „Mathis der Maler“ ganz toll gespielt haben.
Das Geld wird also nur anders zugeteilt, und zwar nicht mehr an die Symphoniker, sondern direkt ans Theater an der Wien, und das ist Kostenwahrheit. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächster zur Wort gemeldet ist Herr GR Mag Dworak. Ich erteile es ihm.
GR Ing Mag Bernhard Dworak (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Meine Damen und Herren!
So viel Zeit muss sein: Ein bisschen muss ich Ernst Woller korrigieren. Wenn sozusagen aus Gründen der Kostenwahrheit die Symphoniker jetzt 140 000 EUR bekommen und dafür das Theater an der Wien um diese Summe weniger, dann möchte ich – unter uns gesagt – dazu bemerken: Die Vereinigten Bühnen bekommen mit über 40 Millionen EUR an Subventionen wirklich genug und können das aus ihren eigenen Mitteln zahlen! Eine gewisse Anstrengung auf dieser Seite wäre schon ganz gut! – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin hat auf das Schlusswort verzichtet.
Wir kommen nun zur Abstimmung. Ich bitte jene Damen und Herren des Gemeinderates, die dem Geschäftsstück Postnummer 55 die Zustimmung geben wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Das wird von der, FPÖ, den Regierungsparteien und dem Klubunabhängigen unterstützt und hat damit die ausreichende Mehrheit.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 66 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an die Kunst im öffentlichen Raum GmbH. Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Woller, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Ernst Woller: Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Ellensohn. Ich erteile es ihm.
GR David Ellensohn (Grüner Klub im Rathaus): Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Wir setzen jetzt einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zum ersten großen Denkmal für Deserteure der Wehrmacht in Österreich. Das ist ein großer Schritt. Wir haben das schon lange in Planung, seit vielen Jahren gibt es eine Gruppe, die sich für das Denkmal für Deserteure engagiert.
Jetzt haben wir einen Platz dafür fixiert, nämlich den Ballhausplatz. Das ist ein sehr prominenter Platz wirklich im Herzen der Stadt, und ich glaube, es freuen sich auch alle darüber, dass wir mitten in der Stadt einen Platz für das Denkmal für Deserteure gefunden haben. (Beifall bei
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