Gemeinderat,
59. Sitzung vom 29.04.2010, Wörtliches Protokoll -
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marketing“, „P Digital Marketing“, „Dataselect Marketing“,
„echomedia verlag“, „echokom werbeagentur“, „VORmagazin“, „echonet
communication“. Ein kleiner Ausschnitt aus der Arbeiterpartei SPÖ und ihrem
großen Firmennetz, nicht die Stadt Wien, keine staatliche oder verstaatlichte
Wirtschaft, Privatwirtschaft der SPÖ, mit der sich die SPÖ ein stattliches
Zusatzeinkommen sichert. Das kann man natürlich auch bei der Vergabe von
Werbemitteln berücksichtigen. Darüber wird im Wahlkampf noch zu reden sein, das
kann ich Ihnen versichern, meine Damen und Herren, denn hier zeigt sich
wirklich der rote Sumpf, der in vielen Bereichen in dieser Stadt besteht.
Zum Abschluss noch ein Wort – er ist jetzt nicht mehr da - an den
Kollegen Margulies, der sich da immer als Pflichtverteidiger der SPÖ aufführt
und in einem wilden Reflexbeißen auf die FPÖ losgeht. Der Kollege Margulies
sollte sich, wenn es schon um die Privilegien geht, eher darum kümmern, was sein
Klub angefragt hat, nämlich, ob man nicht für den Herrn - offensichtlich zu
sehen -, für einen Abgeordneten des Nationalrats gleichzeitig eine
Vereinbarkeit finden könnte mit dem Amt des Bezirksvorstehers. Offenbar hat Ihr
Altobmann Van der Bellen noch nicht genug Pensionsversorgung und beabsichtigt,
Bezirksvorsteher und gleichzeitig Nationalratsabgeordneter zu sein. Damit hätte
er sich ein stattliches Gehalt von 18 000 EUR unter den Nagel
gerissen. (Aufregung bei GRin Mag Maria Vassilakou.) Das ist das, was
Sie, Frau Kollegin, hier wollen und bei uns in Wien einführen. Ich weiß nicht,
ob das die grünen Arbeitsplätze sind, die Sie da schaffen wollen. Auf jeden
Fall ist das der falsche Weg. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu einer tatsächlichen Berichtigung zum Wort gemeldet
ist Frau Mag Vassilakou. (GR Mag Wolfgang Jung: Also was habe ich Falsches
gesagt?)
GRin Mag Maria Vassilakou (Grüner Klub im Rathaus):
Sehr geehrter Herr Jung!
Man kann seine Niedertracht natürlich ausleben, vollkommen ungeniert,
das ist schon okay, aber man sollte mindestens bei der Wahrheit bleiben oder es
zumindest ansatzweise versuchen.
Ja, ich habe anfragen lassen, ob in der Tat ein Bezirksvorstehermandat
mit einem Nationalratsabgeordnetenmandat vereinbar ist, weil ich die Antwort
darauf wissen wollte und weil zum gegenwärtigen Zeitpunkt, als die Anfrage an
den Magistrat so wie es üblich ist gerichtet wurde, weder unsere Juristen noch
sonstige Juristen es einfach erkennen konnten anhand dessen, was explizit in
der Verfassung (GR Mag Wolfgang Jung: Da hätten Sie nur ins Gesetz schauen
müssen!) festgeschrieben ist.
Mein Lieber, ich erkenne, dass sich selbst die FPÖ offensichtlich sehr
davor fürchtet, dass Alexander Van der Bellen (Heiterkeit bei GR Mag Wolfgang
Jung.) als Bezirksvorsteher kandidieren könnte. (GR Mag Wolfgang Jung:
Wer fürchtet sich?) Ja, das nehme ich so zur Kenntnis. Ich werde ihm dieses
hervorragende Kompliment auch weitergeben. Nur zu Ihrer Information: Bevor Sie
wirklich mit dieser etwas dümmlichen Lüge weiterhin hausieren gehen, er hat es
sowieso schon längst ausgeschlossen. Also kann man das bitte wieder beenden.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Ich habe jetzt keine weitere Wortmeldung mehr. Auch
Anträge liegen mir nicht vor. Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das
Schlusswort. Damit kann ich gleich über das Geschäftsstück abstimmen lassen.
Wer für das Geschäftsstück ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der
Hand. - Für das Geschäftsstück ist die SPÖ, die Post ist mehrstimmig angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 17, Zuschüsse für die Errichtung von
Kinderbetreuungsplätzen an gemeinnützige Organisationen. Berichterstatter ist
Herr GR Vettermann. Ich bitte ihn, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Heinz Vettermann:
Ja, vielen Dank. Ich bitte um Zustimmung zum eben einreferierten Aktenstück.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Wutzlhofer. Bitte
schön.
GR Mag Jürgen Wutzlhofer (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr
Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Ich kann es kurz machen. Ich bringe nur einen Antrag ein. Vorher möchte
ich noch eine Bemerkung zu der Angst machen, die die FPÖ ganz offensichtlich hat,
was Vereinbarkeit von unterschiedlichen politischen Ämtern betrifft. Es ist
ganz klar, dass Sie das besonders betrifft, weil Ihr Parteivorsitzender für
alle Ämter im Staat zugleich kandidiert. Er möchte Bundespräsident und Wiener
Bürgermeister und Nationalrat werden und Kanzler möchte er auch werden. Dieser
Cromwell’sche Zugang braucht wahrscheinlich auch noch den einen oder anderen
Rechtstest. Aber egal, als Bundespräsident hat er 14 Prozent gemacht. Das
wünsche ich ihm bei den Wiener Wahlen auch.
Jetzt zu dem einzubringenden Antrag. Ich bringe ihn im Namen meiner
Kolleginnen Claudia Smolik von den GRÜNEN und Ines Anger-Koch von der ÖVP ein,
was mich sehr freut. Und mich freut besonders, dass wir hier in Wien eine
breite Mehrheit für eine weitere Bundesförderung für den Ausbau für
Kinderbetreuungsplätze bekommen. Eine Sache, die ja in Wien in den letzten
Jahren massiv passiert ist. Der vorliegende Akt, nicht der Antrag, sondern der
Akt ist ja ein Puzzlestein dazu. 4 000 Plätze mehr bis 2011. Damit das weitergehen
kann, muss Wien wie bisher massiv investieren. Wir haben aber bis jetzt auch
eine Unterstützung des Bundes bekommen. Das ist sehr löblich, dass die
Bundesregierung im Unterschied zu davor die Bundesförderung ausgezahlt hat. Wir
wünschen uns das weiterhin und daher bringen wir den Beschluss- und
Resolutionsantrag ein, der eine Verlängerung des Bundeszuschusses für den
Ausbau des institutionellen Kinderbetreuungsangebots und die verpflichtende
frühe sprachliche Förderung fordert. Und ich hoffe, dass dieses starke Zeichen
aus Wien, von vielen Parteien getragen, Anklang und Gehör im Bund findet. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Frau GRin Mag Krotsch, bitte.
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