Gemeinderat,
36. Sitzung vom 25.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 100 von 108
stimmen diesem Geschäftsstück zu, weil wir eine
eindeutige Verbesserung für die Bediensteten sehen. Es ist richtig, dass sie in
prekären Arbeitsverhältnissen beschäftigt waren, aber nach dem mir vorliegenden
Text werden ihnen jetzt unbefristete Dienstverträge angeboten, und das ist doch
eindeutig eine Verbesserung! Das Argument, dass diese Leute immer schlecht
behandelt wurden und es für die Dienststelle deshalb jetzt offenbar keinen
Grund gebe, sie besser zu behandeln, ist für mich nicht schlüssig. Daher werden
wir dem vorliegenden Antrag zustimmen. Er bringt nämlich eine eindeutige Verbesserung.
Den Gegenantrag, der keine Verbesserung für die Bediensteten bringt, werden wir
hingegen ablehnen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort
gemeldet ist Herr GR Woller. Ich erteile es ihm.
GR Ernst Woller (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Damen und
Herren!
Ich bin sehr froh, dass es heute zu diesem Antrag
kommt, weil das ein Problem war, das uns über 20 Jahre beschäftigt hat, und wir
jetzt zu einer guten Lösung kommen. Wir kommen zu einer guten, inhaltlich
richtigen Lösung.
Es ist inhaltlich richtig, die archäologischen und
musealen Aufgaben in einer Anstalt zusammenzuführen und durch konzentrierte
Fachkompetenz Synergien zu nutzen. Es gibt ja viele Überschneidungen zwischen
dem archäologischen und dem musealen Bereich. Beide Aufgabenbereiche sind nahe
verwandt und können einander nun perfekt ergänzen.
Ich bin froh über diese Lösung, weil sie im Interesse
der betroffenen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Stadtarchäologie ist. Es ist dies zweifelsfrei eine
Verbesserung. Die MitarbeiterInnen hatten bisher Saisonverträge für zehn Monate
und waren zwei Monate arbeitslos. Sie haben jetzt das Angebot der angesehenen
und hoch kompetenten wissenschaftlichen Anstalt des Wien Museums auf
unbefristete Dienstverhältnisse im Angestelltenverhältnis mit demselben Gehalt
wie bisher, mit 14 Monatsgehältern und mit allen sozialrechtlichen
Absicherungen. Es wird aber auch auf Wünsche der Betroffenen Rücksicht genommen
werden, wenn einzelne der bisherigen Saisonbediensteten der Meinung sein
sollten, sie würden lieber weiter als Saisonbedienstete arbeiten.
Es ist das eine sehr ausgewogene Lösung, die
zweifellos im Interesse der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Stadtarchäologie ist. Und die Ausgliederung der
ehemaligen MA 10, des damaligen Historischen Museums der Stadt Wien, in die neue Wissenschaftliche Anstalt des Wien
Museums hat sich bewährt. Es wurden keine Leute gekündigt, sondern die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind
bestens abgesichert. Sie haben alle Sozialrechte, sie haben alle Möglichkeiten,
sich dort zu entwickeln, und sie sind auch alle zufrieden. (Zwischenruf von
GR Dipl-Ing Martin Margulies.)
Du argumentierst manchmal so, also ob du dort mit
überhaupt niemandem reden würdest! Ich kenne die Leute auch, und es gibt hohe
Zufriedenheit im Wien Museum. Und es werden sich zweifellos auch die
31 neuen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Stadtarchäologie in ihren unbefristeten
Angestelltenverhältnissen wohler fühlen. Es ist dies insgesamt eine gute
Lösung.
Ich bin auch deshalb froh, weil das in völliger
Abstimmung mit der Personalvertretung und mit den alten und neuen Trägern,
nämlich der MA 7 und dem Wien Museum, erfolgt ist. (Zwischenruf von GRin
Claudia Smolik.) Es ist insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Wien Museums und der MA 7 zu
verdanken, dass es jetzt zu dieser Lösung gekommen ist.
Den Antrag der Grünen lehnen wir ab, weil das erstens die
teurere Lösung wäre und es zweitens keine zusätzlichen 31 Dienstposten in der
Gemeinde Wien und schon gar nicht in der Kulturabteilung geben würde. (Zwischenruf
von GR Dipl-Ing Martin Margulies.) Ich kann mir die Rede der Grünen gut vorstellen, wenn sie dann,
wenn wir diese 31 zusätzlichen Dienstposten in der Gemeinde Wien geschaffen
hätten, kritisieren würden, wie sehr die Verwaltung bei uns aufgebläht wurde!
Es ist dies, wie gesagt,
eine sehr gute Lösung für die Betroffenen, für die Stadtarchäologie,
für das Wien Museum und insgesamt eine gute Lösung für die Kulturstadt Wien. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort
ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau
Berichterstatterin hat auf das Schlusswort verzichtet.
Wir können also abstimmen.
Vorerst stimmen wir über den von den Grünen eingebrachten Gegenantrag
betreffend Zuweisungsvertrag mit den Museen
der Stadt Wien ab. Wer dafür ist, gebe bitte ein Zeichen der
Zustimmung. – Das wird nur von den Grünen
unterstützt und hat daher nicht die notwendige Mehrheit gefunden.
Jetzt werden wir das Poststück abstimmen. Wer für die
Postnummer 34 ist, gebe bitte ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist
mehrheitlich gegen die Stimmen der Grünen
beschlossen.
Es gelangt nun die Postnummer 37 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft die unentgeltliche Übertragung des als
restitutionsfähig eingestuften Gemäldes von Hans Makart „Pappenheims Tod“ an
die Erben nach Herbert M Gutmann. Herr GR Woller leitet ein.
Berichterstatter GR Ernst Woller: Ich
ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Die
Debatte ist eröffnet. Herr GR Schreuder hat sich zu Wort gemeldet. Nach ihm
gelangt Herr Mag Ebinger zu Wort. – Bitte. (Zwischenrufe bei der
SPÖ.)
GR Marco Schreuder (Grüner Klub im Rathaus): So aufregend ist es auch wieder nicht!
Das halten Kollege Ebinger und ich schon aus!
Sehr geehrte Damen und Herren! Ich
bin sehr froh über den Antrag, dass „Pappenheims Tod“ an die Rechtsnachfolger
beziehungsweise an die Erben von Herbert Gutmann unentgeltlich übereignet wird.
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