Gemeinderat,
36. Sitzung vom 25.06.2008, Wörtliches Protokoll - Seite 92 von 108
Linien. Wer dafür
ist, gebe bitte ein Zeichen der
Zustimmung. – Das wird von der ÖVP, der FPÖ und den Grünen unterstützt und hat nicht die
notwendige Mehrheit.
Schließlich komme ich zum letzten
Antrag der ÖVP betreffend Rücknahme der letzten Erhöhung der
Rundfunklandesabgabe. Wer dafür ist, gebe bitte ein Zeichen der Zustimmung. – Das wird von ÖVP und FPÖ unterstützt
und hat nicht die notwendige Mehrheit.
Meine Damen und Herren!
Wir kehren nun wieder zurück zum ursprünglichen Akt, der um 16 Uhr zur Debatte
stand. Dabei ging es um die Geschäftsstücke 21, 22, 27 und 28, die Subventionen
an verschiedene Vereine im Kulturbereich betreffen. Ich bitte die Frau
Berichterstatterin, Frau GRin Klicka, wieder hier Platz zu nehmen.
Nach der Legende kommt die
nächste Wortmeldung von Dr Wolf. – Ich bitte ihn zum Rednerpult.
GR Dr Franz Ferdinand
Wolf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr
Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich kann es relativ kurz
machen. – Im Unterschied zu den Grünen,
die generell jegliche Kultursubvention ablehnen, wenn sie vermuten oder sogar
wissen, dass ein politischer Funktionär oder eine politische Gruppierung
Veranstalter ist, gehen wir differenziert vor. Wir sind der Meinung, dass
man ... (Zwischenruf von GRin Mag Marie Ringler.) Ich komme
dann schon zum Stadtfest!
Wir sind der Meinung, dass
man das von Fall zu Fall zu prüfen hat, und eo ipso kann es nicht sein, dass
man nur deshalb ablehnt, weil eine politische Gruppierung ein Fest
veranstaltet. (Weiterer Zwischenruf von GRin Mag Marie Ringler.)
Jetzt komme ich zum
Stadtfest. Wenn ich mir ansehe, dass drei Tage lang 1,2 Millionen Menschen
in der Wiener Innenstadt Literatur, Musik, Kabarett, neue Volksmusik et cetera
konsumiert haben, dann ist mir nicht klar, warum man dafür keinen Beitrag der
öffentlichen Hand – und es handelt sich nur um einen Beitrag und nicht um
die Finanzierung des Ganzen – dafür verlangen und auch erhalten kann. Ich
meine, es ist eher sauertöpfisch und altmodisch, wenn man sagt: Das wollen wir
nicht, denn es könnte ja gefeiert werden, das könnte ein Fest sein und es
könnte hier die Szene auftreten! – Möglicherweise stört es Sie, dass Ihre
Klientel das Stadtfest besucht und Sie nicht dabei sind! (Beifall bei der
ÖVP.)
Das gilt auch, um es auch ganz klar zu sagen –
und wir bekennen uns dazu! –, für die Subventionierung des
Donauinselfestes! Warum soll nicht auch dieses unterstützt werden? Es handelt
sich dabei um ein Event der Sonderklasse, und ich meine, hier kann die
öffentliche Hand sehr wohl einen Beitrag leisten, damit diese Veranstaltung
möglich wird!
Um es kurz zu machen, sage ich abschließend: Man
sollte differenziert an die Dinge herangehen und differenziert abstimmen. Wir
werden dieser Richtlinie folgend einem Teil der nun zur Abstimmung gelangenden
Subventionen zustimmen und einen anderen Teil ablehnen. – Besten Dank. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr GR
Baxant hat sich zu Wort gemeldet. – Bitte.
GR Petr Baxant (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Meine sehr geehrten Damen
und Herren! Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau
Berichterstatterin!
Es ist jedes Jahr irgendwie das gleiche Ritual. Ich
bin erst seit zweieinhalb Jahren im Haus, aber trotzdem weiß ich schon, dass
wir jedes Jahr das gleiche Ritual haben. Vor allem von grüner Seite wird die
Subvention des Donauinselfestes, des Stadtfestes oder mittlerweile auch schon
des Donaukanaltreibens abgelehnt. Jedenfalls werden diese Veranstaltungen in
Frage gestellt. Das Donauinselfest ist jedes Jahr noch erfolgreicher als im
Vorjahr, und auch das Donaukanaltreiben war letztes Jahr ziemlich erfolgreich,
trotzdem werden diese Veranstaltungen immer wieder abgelehnt.
Daher schlage ich vor: Geht einmal hin und lasst auch
überzeugen, dass da nicht nur Genossen und Genossinnen der Sozialdemokratie
feiern! Es ist da nämlich der Vorwurf gekommen, dass das ein Fest ist, das von
der SPÖ gemacht wird und daher nur für SPÖ-Menschen ist. – Das stimmt absolut nicht! Dort amüsieren sich
2,6 Millionen Menschen und mehr, sie nutzen die kulturellen Angebote et
cetera.
Ich komme ganz kurz zum Donaukanaltreiben: Der Donaukanal
hat sich dank der erfolgreichen Stadtplanung und auch dank privater Initiativen
zu einem positiven und schönen Gebiet entwickelt, und die Menschen sind gerne
dort. Sie nutzen den Donaukanal zum Verweilen. Es hat sich eine junge urbane
Lokalszene entwickelt, und es wird eine große Vielfalt geboten, sowohl
kulinarisch als auch im Hinblick auf Jugendkultur und verschiedene
Unterhaltungsformen. Es trifft sich dort Jung und Alt. Und das
Donaukanaltreiben ist eine Manifestation dieser neuen Belebung des Donaukanals. – Ich meine, wir alle können stolz darauf sein, dass
es in unserer Stadt wieder eine solche neue Initiative gegeben hat und dass
unsere Stadt durch eine Subvention einen großen Teil dazu beiträgt.
Ich habe es schon gesagt: Obwohl voriges Jahr
schlechtes Wetter war – es hat
eigentlich fast durchgeregnet – waren
über 30 000 Wienerinnern und Wiener dabei. Ich glaube, diese Zahl lässt
sich sehr wohl sehen! Es gab neun Bühnen und drei Tage lang Programm. Ich
meine, das ist eine ziemlich gute Sache, und ich wünsche dem Verein und den
Verantwortlichen alles Gute!
Zum Donauinselfest: Kollege Wolf
hat schon anklingen lassen, dass das ein Fest der Superlative ist. Es ist das
größte Open Air Festival Europas. –
Ich möchte dazu nur einige Zahlen nennen: Das Donauinselfest hatte
2,6 Millionen Besucher, zwei Drittel davon waren WienerInnen und ein
Drittel aus den Bundesländern beziehungsweise aus dem Ausland. 72 Prozent der
BesucherInnen wollen nächstes Mal wieder kommen. Es gibt 20 Bühnen, 6,5 km
Festgelände, und es traten 2 000 Künstlerinnen und Künstler auf. Das ist
auch ganz wichtig, weil das zeigt, welche Auftrittsmöglichkeiten es dort gibt.
Es traten über 300 Musik-, Theater- und
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