Gemeinderat,
18. Sitzung vom 02.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 78 von 104
möchte, damit die Hunde nicht hineinlaufen und diese
zwei Gruppen offensichtlich nicht so leicht getrennt werden können. Das Wasser
als Gefahr kann sicherlich ohne großen Aufwand ausgeschaltet werden.
Ich würde mich freuen, wenn man die Bewohnerinnen und
Bewohner vor Ort ernster nehmen würde und wenn wir noch einmal einen Anlauf
hinsichtlich § 69 nehmen könnten, dass wir die Ausnahmegenehmigungen betreffend
Kinderspielplätze bei Neubauten so weit zurücknehmen, dass es in so einem
großen Fall nicht passiert, weil ich sehe es schon kommen, dass wir in
Rothneusiedl ein Stadion, ein Einkaufszentrum und ich weiß nicht wie viel
Tausende Wohnungen hinstellen und es dann keinen Platz gibt, weil die einzelnen
Grundstücke so parzelliert worden sind. Das kann es nicht sein! Bei einem
Großprojekt, und es sind ja mehrere in der Stadt anhängig, sollte zumindest in
Zukunft auf die Kleinsten Rücksicht genommen werden! - Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Ing Mag
Dworak. Ich erteile es ihm.
GR Ing Mag Bernhard Dworak (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Sehr geehrte Herren
Stadträte!
Die Wienerberg-City, schon einige Male diskutiert,
mit rund 3 000 Bewohnerinnen und Bewohnern und
5 000 Beschäftigten ist sicher ein privates Großprojekt, das nur durch
großzügige Unterstützung des Rathauses entstehen konnte. Aber das als
qualitative Weiterentwicklung des sozialen Wohnbaus zu bezeichnen, heißt, die
dort wohnenden Menschen zu verhöhnen!
Ich möchte noch einmal auf den Standort selbst
eingehen. Die ehemaligen Lehmgruben am Abhang des Wienerberges sind immer ein
problematischer Standort gewesen. Schon Ende der 60er Jahre ist der Lehmabbau
unrentabel geworden und schon Anfang der 80er Jahre hat man dann die ersten
Ideenwettbewerbe durchgeführt. Eine der Anfragen war ja, wann die ersten
Planungsideen begonnen haben. Der Eigentümer dieser großen Lehmgruben, die
Wienerberger AG, Europas zweitgrößter Ziegelhersteller, und die Stadt Wien
haben dann halt in Form der entsprechenden Stadträte und Bürgermeister die Idee
der Wienerberg-City gehabt, allerdings, ohne diesen Standort verkehrsmäßig
anzubinden. Wenn man daran denkt, dass schon 1981 von der Planung gesprochen
worden ist und dass bis heute nicht wirklich ein leistungsfähiges
Verkehrsmittel auf den Wienerberg geführt wird, frage ich mich schon. (Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Das
stimmt doch gar nicht!) Unter anderem hat der Herr Schicker bei der
Präsentation des Strategieplans 2003 für den STEP 05 berichtet, dass die
wichtigste Maßnahme die verkehrsmäßige Erschließung wäre. (Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Worauf wollen Sie hinaus, Herr
Dworak? Schauen Sie nach, was dort passiert ist!) Immerhin 20 Jahre zu
spät. Übrig geblieben ist, wie Sie wissen, ein privat betriebener Shuttlebus in
Tarifgemeinschaft mit den Wiener Linien. (Amtsf
StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Der Kollege Ludwig hat Ihnen schon alles
berichtet, wie viele Busse dort fahren und so weiter!) Ich sage ja, in
Tarifgemeinschaft mit den Wiener Linien, vom Verkehrsstadtrat gepriesen als das
wichtige öffentliche Verkehrsmittel. Das stimmt ja. Am Rande ist sicherlich
alles mögliche, aber nicht ins Zentrum. (Amtsf
StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Nicht am Rande! Das ist genau dort!) Sie
haben damals, 2003, kann ich mich erinnern, selbst gesagt, es wäre schön, wenn
man eine Schiene, eine Straßenbahnverlängerung dorthin hätte. (Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Sie
wissen, dass das genauso eine Überlegung war, aber das mit den Bussen schneller
und kostengünstiger ist!) Aber leider haben wir bis heute noch immer keine
Straßenbahn. Es wäre halt schön, wenn man eine Verlängerung dorthin gebracht
hätte. (Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf
Schicker: Wenn Sie so ein Nostalgiker sind! Die Busse fahren dort bestens!) Aber
immerhin bringt ein Bus halt weniger als eine Straßenbahn. (Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Dafür fahren sieben Linien dort
vorbei! Hätten Sie zugehört!) Ich habe zugehört (Amtsf StR Dipl-Ing Rudolf Schicker: Offensichtlich nicht!), ich
war im Saal, Herr Stadtrat!
Der erste Eindruck, wenn man jemanden in einem der
Türme besuchen will, sind eine schwierig zu findende Garage, verwirrende
Beschilderungen an der Oberfläche, viel Beton und kaum Abstand zwischen den
Türmen. Für Autofahrer gibt es meist genug Parkplätze, für Fußgänger kaum Platz
zwischen den Türmen. Grün vermisst man auf dem gesamten Areal der
Wienerberg-City. Der Name bekannter und als bekannt gut arbeitende Architekten
ersetzt anscheinend das Gesamtkonzept eines urbanen Stadtteils. Anstelle von
ausreichenden Grünflächen, größtmöglicher Nutzungsvielfalt und
unterschiedlichen Bebauungsarten und Bebauungshöhen sind anscheinend nur zwei
Arten für die Nutzung vorgesehen worden: Büros und Geschäfte sowie Wohnbau, wie
schon gesagt 5 000 Arbeitsplätze und 3 000 Wohnungen.
Zur FPÖ: Die FPÖ hat sich so gerühmt, dass immer die
anderen schuld sind, hat sich hergestellt und gejammert. Sie ist selbst
unglaubwürdig. Ich denke heute an die Zustimmung zum Optionenvertrag
Rothneusiedl und an die Zustimmung zum Flächenwidmungsplan 2005. Hier
haben sich übrigens ausschließlich die GRÜNEN dagegen ausgesprochen.
Im Süden ist es, wie wir heute schon gehört haben,
gelungen, den neuen Spielplatz näher an die Gebäude zu bringen. Sicherlich ein
Vorteil für die dort spielenden Kinder.
Generell zum Grünraum: Anstelle von
Kinderspielplätzen mit ausreichendem Grün wurden die in geschlossenen Räumen
untergebracht. Diese Kinderspielplätze werden jetzt sehr spät auf Kosten der
Allgemeinheit errichtet. Sie sollten eigentlich primär von den Wohnbauträgern
errichtet werden. Spielen für Kinder ist in den Hochhäusern nur in den
geschlossenen Räumen möglich, sicherlich nicht gerade ein Optimum für junge
Menschen.
Bei den Windströmungen wiederholt
sich das
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