Gemeinderat,
18. Sitzung vom 02.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 77 von 104
Aufforderung herantragen, nachdem wir einen neuen
Wohnbaustadtrat haben, dass vielleicht die Sozialdemokratie sich das selber
überlegt. Wenn Sie den Antrag selbst einbringen, weil das vielleicht sonst ein Gesichtsverlust
ist, verspreche ich, dass die Grünen
dem Antrag zustimmen werden.
Bauträgerkontrolle. Es ist richtig, am Ende wird
kontrolliert. Das wird von externen Sachverständigen gemacht – und aus. Aber
die Frage ist: Wenn all die Auflagen nicht eingehalten wurden, wieso fließt
dann die Wohnbauförderung zur Gänze und es kommt nichts mehr zurück? Die machen
ja nicht das, was wir ausgemacht haben. Da gibt es Verträge untereinander, da
gibt es Ideen, was sie alles tun sollten, dafür wird das Geld auch ausbezahlt,
dann gibt es eine Kontrolle, dann fallen die Fenster herunter oder die
Loggiaverglasung oder was auch immer. Ich glaube auch, dass das keine Rolle
spielt, wenn das auf mich drauffallen würde, wäre es mir auch egal, was das für
ein Glas ist. Wieso gibt es bei der Kontrolle keine Möglichkeit, keinen Versuch
zu sagen, dann wollen wir entweder einen Teil der Wohnbauförderung zurück oder
aber diese Unternehmen kommen auf eine Art Liste und man sagt, es tut uns leid,
aber Firmen, die ständig öffentliches Geld bekommen und dann nicht das tun, was
ausgemacht ist, die sind halt in der Folge ausgeschlossen von dem Wettbewerb?
Beim Verkauf von gemeindeeigenen Wohnanlagen, die im
SPÖ-Jargon atypische Gemeindebauten heißen, hat man ja eine ähnliche Lösungen gefunden.
Nachdem wir aufgezeigt haben, dass auch Spekulanten – man darf das auch sagen,
ohne dass man sich in Klagegefahr begibt; amtsbekannte Spekulanten, die die
Mieterinnen und Mieter wirklich traktiert haben – zum Zug gekommen sind beim
Verkauf von Gemeindebauten, ist das eingestellt worden. Da haben wir jetzt die
Zusicherung: Es gibt Firmen, die sind amtsbekannt, und die kriegen das nicht
mehr. Fertig. Das wäre doch eine Möglichkeit, um wenigstens in Zukunft zu
verhindern, dass wir Dutzende Millionen Wohnbauförderungsgelder ausgeben und
nachher ganz was anderes damit gebaut wird.
Es erschöpft sich allerdings nicht darin. Die
Bewohnerinnen und Bewohner hört man immer am meisten, aber die Firmen gehen ja
andere Wege und versuchen, sich anders schadlos zu halten, die rennen auch
nicht so schnell zu einer Partei. Aber dass beim Bürobau vor Ort bei den
Klimaanlagen, vor allem bei den zwei hohen Türmen; einiges schiefgelaufen ist,
ist evident. Die Energiekosten sind nämlich sehr viel höher, die Klimaanlagen
funktionieren nicht, weshalb die Firmen teilweise bis zu 30 Prozent der
Miete einbehalten haben und einfach nicht mehr bezahlt haben, was unter anderem
wahrscheinlich einem Bauträger wie der SEG nicht wirklich nützlich war. Das ist
auch amtsbekannt. Das heißt, auch der Teil, der dort Bürogebäude betrifft, ist
nicht so gebaut worden wie geplant, und auch dort sind die Fördermittel, die
geflossen sind, meiner Meinung nicht so eingesetzt worden, wie wir uns das
wünschen würden.
Wenn man jetzt Resümee zieht und nicht einfach sagt,
es passt eh, es geht eh irgendwie, die wohnen dort, wir schauen eh und das Glas
fällt dann irgendwann nicht mehr hinunter und der Spielplatz kommt eh halbwegs
in die Nähe und der öffentliche Verkehr ist eh nicht so schlecht, dann wäre es
doch freundlich, wenn man sich überlegen würde, was man vor Ort jetzt noch tun
kann für die Menschen. Wie gesagt, der Kinderspielplatz kommt zwar an einen
besseren Platz, aber den kann man im Nachhinein tatsächlich nicht mehr sehr
leicht integrieren in die Anlage, aber den öffentlichen Verkehr dort könnte man
verbessern. Das wäre das Minimum, was man für die Leute vor Ort tun könnte. Das
war auch immer beabsichtigt, und es hat am Anfang des Projektes von der
Bezirksvorsteherin in Favoriten auch die Aussage gegeben: Ein schönes Projekt
nützt nichts, wenn es nicht zu Ende geplant ist, und der Wermutstropfen heißt
öffentlicher Verkehr. Nur an der Situation hat sich leider gar nichts geändert.
Ein Shuttlebus, der am Abend in einem sehr viel
schlechteren Takt als unter Tags bei der Spitze fährt, wird ausreichend sein,
wiewohl er dann überfüllt ist. Wenn ich dem Internetforum glaube und dem
glaube, was mir dir Leute dort sagen, sind die allesamt mit der
Verkehrsanbindung unzufrieden. Es hat halt lange funktioniert, dass man
geglaubt hat, die Nahversorgung zieht dort automatisch hin. Es nützt auch
nichts, wenn man den Leuten sagt, es gibt eh so tolle Erholungsangebote und man
dann auf den Golfplatz verweist. Der gilt halt nicht für alle. Ich weiß schon,
dass eine frühere Gattin eines sozialdemokratischen Kanzlers gemeint hat, mit
dem Golfen kann man allerhand Probleme lösen, aber es ist nicht notwendig, dass
man sich heute noch immer anhören muss, es gibt eh in der Nähe ein
Familyentertainmentcenter, nämlich als Antwort auf die Kinderspielplätze. Nur
damit alle wissen, was das ist, ein Einkaufszentrum mit einem Kino. Also das
stelle ich mir nicht vor, dass ich mit meinem einjährigen Buben in diesem
Einkaufszentrum spielen will. Die Leute, die am Wienerberg wohnen, hätten auch
gern andere Anlagen.
Ich würde mich freuen, wenn man
einen Spielplatz so toll gestaltet, dass wenigstens der etwas hergibt. Es geht
jetzt eh nicht mehr anders, als dass die öffentliche Hand nach den
Fehlplanungen im Vorfeld dort schlussendlich übernehmen wird, dass man
wenigstens einen Spielplatz hinbaut, der alle Stücke spielt und vor allem
wenigstens die Ängste, die nämlich in dem Zusammenhang schon wieder formuliert
werden, weil er neben einem kleinen Wasser, neben kleinen Teichen angebracht
wird, zurückdrängen kann, indem darauf Acht gegeben wird, dass dieses Wasser
nicht für irgendjemand eine Falle wird, weil das ist momentan das, was unter
den BewohnerInnen diskutiert wird, die Angst haben, dass der Platz zwar näher
kommt, nicht an den Platz, an dem sich die Leute das gewünscht haben, sondern,
sagen wir einmal, an den zweitbesten Platz, um nicht zu sagen, an einem
schlechten Platz, aber eben neben zwei Wasserlacken, zwei kleinen Tümpeln.
Damit wenigstens dort nichts passiert, wäre es günstig, wenn man darauf Acht
geben würde, dass das vielleicht eingezäunt werden kann, wenn man schon den
Kinderspielplatz nicht einzäunen
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