Gemeinderat,
16. Sitzung vom 15.12.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 127 von 129
Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Ich eröffne die Debatte.
Zu Wort gemeldet ist Herr GR Mag Gudenus.
GR Mag Johann Gudenus, MAIS (Klub
der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Berichterstatterin!
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Ich weiß, dass es sehr spät ist. Die Zeit ist
fortgeschritten, und manche von uns sind gedanklich schon im Wochenende. Das
verstehe ich.
Ich will jetzt nur kurz die Förderung an das
„Kulturzentrum Spittelberg“ umreißen. Es ist dies der Trägerverein des
Kommunikationszentrums „Amerlinghaus“. Und sehr kommunikativ geht es dort auch
wirklich zu!
Dieser Verein soll im Jahre 2007 mit 250 000 EUR
subventioniert werden. Laut Akt ist dieser Verein sehr brav, und eigentlich
könnte man fast zustimmen. Kollege Schuster hat vorher mit mir gesprochen, er
ist im Vorstand dieses Vereins. Wie gesagt: Laut Akt bietet dieser Verein
überhaupt keine Angriffsfläche: Er betreibt Aktivitäten für SeniorInnen,
Kindergruppen und Jugendliche und hält ein vielfältiges kulturelles Angebot
bereit.
Aber der Akt verschweigt so manches. Wirft man
nämlich einen Blick auf die Homepage dieses Vereins, dann sieht man die dort
ansässigen Vereine beziehungsweise Parteien: So ist zum Beispiel die
Antifaschistische Linke dort ansässig, weiters die Partei LINKE – das gibt
es auch – sowie die Sozialistische Linkspartei SLP und der Sozialistische
Widerstand International. Dazu gehören die uns bekannten Berufsdemonstranten,
der oftmals auftretende Schwarze Block bei Demonstrationen, wenn es etwas
wilder zugeht und gewalttätiger wird.
Es sind dies antidemokratische, intolerante Vereine.
Man sieht also: Die SPÖ fördert linkslinke und linksradikale Vereine, die oft
durchaus gewaltbereit sind! Man muss leider zur Kenntnis nehmen, dass das
SPÖ-Trabanten sind, und die Ideologie im roten Wien ist ganz klar: Auch der
„Arbeitskreis Marxismus“ ist dort angesiedelt. „Die Theorie ist Marx, die
Praxis ist Murks!“ – Ich glaube, alle kennen dieses alte Sprichwort.
Die Mitglieder des „Arbeitskreises“ rufen dort jedoch
ganz unverblümt zur Revolution auf und geben eine Anleitung, wie man das am
besten macht. Sie bewerben einen gewissen „Entrismus“ – ich
zitiere –: „Besonders beim Entrismus ist wichtig, dass in den reformistischen
Parteien tatsächlich Bruchlinien vorhanden sind, an denen der revolutionäre
Hebel angesetzt werden kann, dass die Stimmung und ein Teil der Parteibasis ein
offenes Auftreten mit revolutionären Positionen ermöglicht. Ein reales
Zustandekommen von Einheitsfronten setzt freilich eine bestimmte Stärke der
revolutionären Organisation voraus, die dann in der Regel auch die Freiheit der
revolutionären Propaganda sichert.“
Das ist ein ganz unverblümter Aufruf beziehungsweise
eine Anleitung zur Revolution und zum Umsturz. – Da kann man nur sagen:
Verstaubt, ewig gestrig, SPÖ Wien! (Zwischenruf
von GR Dipl-Ing Martin Margulies.)
Und jetzt wird es wirklich lustig. Herr Margulies
lacht schon. Da gibt es nämlich den Verein „LIBERTINE Sadomasochismus-Initiative
Wien (LIBERTINE Vienna SM Special Interest Group)“ – Das klingt ja toll!
Und Herr Margulies lacht schon wieder. Haben Sie übrigens eine neue
Parteiuniform, grünes Hemd und graues Sakko? Das schaut sehr gut aus! Das ist
bei den GRÜNEN, die immer gegen die Uniformierung sind, interessant!
Der genannte Verein ist eine Anlaufstelle und
Plattform für die Auseinandersetzung mit Sadomasochismus als Teil einer
vielfältigen erotischen Kultur. – Ich zitiere: „In diesem Sinne wollen wir
den offen, verantwortungsvollen und ehrlichen Umgang mit Sadomaso, Erotik und
der eigenen Sexualität fördern.“
Weiters findet sich da eine Definition:
„Sadomasochismus ist eine erotische Spielart unter mündigen Erwachsenen. Es
geht dabei um die positive Umsetzung von Gefühlen, welche mit der
Beherrschung/Unterwerfung/Auslieferung eines anderen Menschen verbunden sind.
Das Spektrum der Spiele umfasst dabei einen weiten Bogen von verbaler
Unterwerfung über Bondage, Erniedrigungen bis hin zur Verabreichung auch von
extremen Schmerzen.“ – Ich erinnere jetzt ans Nikoloverbot: Offenbar haben
alle Angst vor dem Nikolo. (Heiterkeit
und Zwischenrufe bei den GRÜNEN.)
Es werden auch viele interessante Seminare angeboten,
zum Beispiel Bondage für Anfänger. (Zwischenruf
von GR Harry Kopietz.) Herr Kopietz! Wir können uns ja gemeinsam für
Bondage für Anfänger anmelden! Die starken Seile möchte ich sehen! Das dauert
zwei Abende, das schaffen wir, nicht wahr? (Beifall bei der FPÖ.)
Weiters gibt es für Paare, Geschlecht egal – es
ist also auch für Herrn Schreuder etwas dabei – ein Seminar: Mitzubringen
sind Interesse, gute Laune und eigene Seile, falls vorhanden.
Das wollen Sie mit dieser Subvention an das
Amerlinghaus wirklich fördern? Das finde ich echt gut!
Das nächste Seminar heißt: „Bullwhips –
Einführung in das Spiel mit langen Peitschen.“ – Geil! Da steht: „Flag
Sessions mit meterlangen Bullwhips stellen auf Grund ihrer Gefährlichkeit einen
ganz kleinen Sektor dar.“ – Weil es zu gefährlich ist, gibt es zunächst
nur einen ganz kleinen Sektor. Die ersten Schritte werden vermittelt bis hin zu
einer richtigen Schlagtechnik. – Das ist gut!
Weiters wird angeboten: „Cutting – Spiele mit
scharfe Klinge.“ Dazu sind auch Voraussetzungen genannt: „Wer Angst vor Blut
hat, sollte diesen Workshop keinesfalls besuchen.“ (Zwischenrufe von den GRÜNEN.)
Aber genau deswegen wird auch ein Erste-Hilfe-Seminar
für Techniken angeboten, die bei Sessions und im häuslichen Alltag von
Interesse sind: Es geht um den Umgang mit Ohnmacht, Blutungen,
Schnittverletzungen, Stichverletzungen, Verbrennungen. Den Workshop leitet
übrigens ein gewisser Andi. – Ganz nett!
Weiters finde ich gut: „Fußmassage –
Liebesdienst mit Hand und Fuß.“ – Das ist ja wieder etwas Netteres!
Ein Seminar heißt: „Flag – von zärtlich bis hart.“
Kommentiert wird das mit dem Sätzen: „ Flag ist eine der wohl am meisten
ausgeübten und gewünschten Facetten
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular