Gemeinderat,
16. Sitzung vom 15.12.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 126 von 129
gemeldet ist Frau GRin Mag Anger-Koch. –
Bitte.
GRin
Mag Ines Anger-Koch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Meine Damen und Herren!
Ich
werde es wirklich ganz kurz machen, es ist nämlich schon sehr spät.
Wir
werden auch nicht zustimmen, weil wir der Meinung sind, dass
12 Millionen EUR für ein Jugendzentrum sehr viel Geld sind, und vor
allem im Hinblick darauf, dass wir der Meinung sind, dass die herkömmlichen
Strukturen der Jugendzentren eigentlich überholt sind. Wir meinen, dass
Jugendzentren ein zeitadäquates Instrument sein sollten, wo Jugendliche sich
finden, und zwar gerade Kinder mit Migrationshintergrund und vielleicht auch
behinderte Kinder, die mit eingebunden werden sollen.
Weiters
ist auch die Zahl der Aggressions- und Gewaltausbrüche bei Jugendlichen, wie
wir ja in den Medien sehen, sehr groß, und vielleicht kann man auch in dieser
Hinsicht etwas machen.
Somit
ich bin auch schon wieder am Ende. Wir stimmen, wie gesagt, nicht zu. Damit
kann ich meine Ausführungen schon beenden – Danke. (Beifall bei der
ÖVP.)
Vorsitzende
GRin Inge Zankl: Danke. Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR
Wutzlhofer. – Bitte.
GR
Jürgen Wutzlhofer (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Damen und Herren! Frau
Vorsitzende! Frau Berichterstatterin!
Frau
Kollegin Anger-Koch hat auf die gewaltige Summe hingewiesen, die für die
Jugendzentren investiert wird. Das ist sicherlich ein richtiger Punkt! Die
Stadt Wien investiert eine gewaltige Summe für die außerschulische
Jugendarbeit, insgesamt einen Betrag von fast 30 Millionen EUR. Um diesen
Betrag beneiden uns Spezialistinnen und Spezialisten aus der gesamten Welt,
weil er so hoch ist wie in kaum einer anderen Millionenstadt. Dieser Betrag
fließt in kulturelle Angebote, in aufsuchende Jugendarbeit, in Jugendzentren
und in viele Projekte in allen Bezirken.
Die
größte tragende Säule dieser außerschulischen Jugendarbeit sind die
Jugendzentren. Wir haben Jugendzentren in ganz Wien, und wir bieten auch neue
Treffs. Gerade in diesem Akt sind neue Treffs in Simmering und Eßling
angeführt. Die Jugendzentren erbringen pädagogisch und sozialarbeiterisch
großartige Leistungen. Zudem publizieren sie im ganzen deutschsprachigen Raum
nachgefragte Themen. Es sind dies Orte für junge Menschen, Orte der Aktivität
und der Partizipation. Sie bieten eine Lobby für Jugendliche, sie stellen vor
allen Dingen aber auch eine Maßnahme für den sozialen Frieden in unserer Stadt
dar.
Und
wenn Sie heute mit den Detailwissen eines frisch gelandeten Außerirdischen über
die mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter urteilen, die großartige
Arbeit für Wien leisten, dann möchte ich sagen: Das ist gar keine Erwiderung
wert! Ich möchte hier nur offiziell aus dem Gemeinderat den vielen Menschen
danken, die sich engagieren und für Jugendliche in dieser Stadt arbeiten, und
zwar gegen Verunglimpfung und dafür, dass Leute in unserer Stadt eine Chance
haben. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich möchte noch kurz eine Kampagne gegen Rassismus
konkret ansprechen, und zwar die „clean-politics“-Kampagne des Vereins Wiener
Jugendzentren, des Vereins wienXtra und ZARA, die sich gegen Angstmacherei,
Rassismus im Wahlkampf, Chauvinismus und hetzerische Kampagnen wendet. Es ist
dies keine parteipolitische Kampagne, wenngleich sie sich in diesem Wahlkampf
natürlich vor allem gegen die Praktiken einer Partei gewendet hat, nämlich
genau gegen die angstmacherischen, chauvinistischen und hetzerischen Praktiken
Ihrer Partei!
Diese Kampagne geht aber nicht von der SPÖ aus und
muss auch nicht von der SPÖ ausgehen, weil eine Mehrheit beziehungsweise eine
überwältigende Anzahl von Jugendlichen diese Art von Politik ohnedies ablehnt!
Und Sie können noch so viele engagierte MitarbeiterInnen verunglimpfen und noch
so viele Sachthemen für Ihre grausliche Argumentation ausschlachten, wie Sie es
mit dem Schnitzel und heute schon mit dem Nikolo getan haben und jetzt mit den
Jugendzentren tun. Womit Sie argumentieren, ist vollkommen wurscht, das ist
völlig austauschbar. (Zwischenrufe von der FPÖ.)
Wenn man Ihre Argumente weiterdenkt, dann führen sie
direkt in einen autoritären Staat, und das kann die Mehrheit der
Österreicherinnen und Österreicher nicht mitverfolgen! Ich glaube, das tragen
auch ihre Wählerinnen und Wähler letztlich nicht mit! Und deswegen wünsche ich
mir, dass viele den Wahnsinn hören, den Sie hier verbreiten! (Beifall bei der SPÖ. – Weitere Zwischenrufe von der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist
geschlossen. Die Frau Berichterstatterin hat auf das Schlusswort verzichtet.
Wir kommen gleich zur Abstimmung.
Wer dem Antrag der Frau Berichterstatterin zustimmen
kann, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das sind die Stimmen der
SPÖ und der GRÜNEN.
Die Mehrheit ist ausreichend und der Antrag ist somit
beschlossen.
Es gelangt die Postnummer 32 der Tagesordnung nunmehr
zur Abstimmung. Sie betrifft eine Subvention an den Projektfonds „Jugend“.
Wer diesem Poststück 32 die Zustimmung geben kann,
den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mehrstimmig ohne die
Stimmen der ÖVP.
Postnummer 34 betrifft eine Subvention an den Verein
„Kindercompany“.
Auch hiezu liegt mir keine Wortmeldung vor.
Wer Postnummer 34 die Zustimmung geben kann, den
bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist einstimmig.
Postnummer 36 der Tagesordnung betrifft eine
Subvention an den Verein „Kulturzentrum Spittelberg“.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Yilmaz,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Nurten Yilmaz: Ich bitte um
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