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Gemeinderat, 16. Sitzung vom 15.12.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 100 von 129

 

Nikolaus soll auch einen etwas schwarzen Hintergrund gehabt haben. Dabei hätte sie sich vor diesem am wenigsten fürchten müssen, aber das ist ein anderes Kapitel.

 

Man könnte sagen: Soll sie sich doch blamieren, wenn sie das unbedingt will! Und man könnte nach diesem klassischen Bauchfleck zur Tagesordnung übergehen, wenn da nicht System dahinter stünde, meine Damen und Herren. Der Kinderpsychologe Dr Friedrich hat sehr richtig gesagt, dass mit diesen Maßnahmen nichts anderes als Gesellschaftspolitik betrieben wird. Er hat gesagt, dass er glaubt, dass es hiebei weniger um die Psychologie der Kinder, als vielmehr um Politik geht. Und das ist es in Wirklichkeit! (GR Harry Kopietz: Das stimmt! Sie haben daraus Politik gemacht!) Wir haben nichts anderes getan, als Sie darauf aufmerksam zu machen, und das tut Ihnen weh. Es ist aber gut so, dass es Ihnen weh tut! Wir werden noch öfter in dieser Wunde stochern, damit den Leuten bewusst wird, was Sie hier zu machen versuchen, dass Sie nämlich gesellschaftsverändernd arbeiten wollen!

 

Der Nikolaus ist nur ein vordergründiger Bereich. (Zwischenruf von GR Harry Kopietz.) Ja! Aber Sie tun das in einer Art und Weise, in der Sie die eigentlichen Österreicher heimatlos machen wollen, und das lassen sich diese zunehmend nicht mehr gefallen! Dieser Aufschrei, der quer durch alle Zeitungen zu lesen war, war mehr als eindeutig, Herr Kollege! Und dass Sie sich jetzt um diese späte Stunde noch so aufregen, beweist mir umso mehr, wie daneben Sie sind! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Herr Kollege! Es geschieht nämlich nichts anderes, als dass hier klassische Werte der Erziehung verteufelt werden! – Die vorher schon von mir genannte Leiterin der städtischen Kindergärten, Frau Spieß, hat sich dann ganz ungeniert geäußert und hat gesagt: Die Unterscheidung zwischen Bravsein oder Nichtbravsein ist in diesem Zusammenhang nicht mehr zeitgemäß. Da frage ich mich wirklich: Ist normales, ordentliches Verhalten in unseren Kindergärten wirklich kein Erziehungsziel mehr? Wird durch die Verdrehung des Wortsinns „brav“ dieses Wort von den Linken zum Unwort gemacht? – Ich bedanke mich für eine solche Erzieherin unserer Kinder, die wir mit unserem Geld erhalten, damit sie uns die Kinder verdirbt! So etwas brauchen wir nicht, und so etwas werden wir immer wieder aufzeigen, das verspreche ich Ihnen! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Bravsein gilt als Negativum in den Kindergärten, Leistung und Prüfungen als Zumutung in der Schule: Ist das das Ziel Ihrer Erziehung, meine Damen und Herren von der SPÖ? Von den GRÜNEN rede ich jetzt gar nicht! – Die Folgen davon sehen wir schon jetzt überall: Gewalt auf den Straßen, Gewalt in den Schulen. Dort setzen sich nicht die Braven, sondern die Aufmüpfigen, die Unangepassten und die Egoisten durch. Und dann kommt es zu einem Versagen im Beruf, wo Leistung und Disziplin gefordert werden. Letztere sind Tugenden, die heute nicht mehr zählen sollen. „Tugend“ ist für Sie, meine Damen und Herren von der Linken, ein schreckliches Wort! Die Betriebe müssen aber Gewinn machen und die Firmenchefs akzeptieren nach einem blauen Montag nicht eine selbst geschriebene Entschuldigung.

 

Sie betreiben eine überlebensferne Erziehung. Aber damit allein nicht genug, Sie haben auch noch ein zweites langfristiges Ziel, nämlich das permanente Wühlen gegen unsere eigene angestammte Kultur. Was überkommen und überliefert ist und nicht von außen importiert wird, wird gezielt an den Rand gedrängt. (GR Harry Kopietz: „Überkommen“ ist der richtige Ausdruck!) Ich habe gesagt überkommen, Herr Kollege, nicht überholt! Sie können anscheinend nicht Deutsch!

 

Das Überlieferte wird gezielt an den Rand gedrängt, lächerlich gemacht und abgeschafft, und dafür werden oft die absurdesten Argumente herangezogen: Vor dem gütigen Nikolaus, der Geschenke bringt, fürchten sich die Kinder angeblich. Vor Halloween mit dem ganzen Radau, den Totenköpfen, den Skeletten, den blutigen Gesichtern und den Schreckgespenstern sollen sie aber keine Angst haben! Das wird fast zum Kult erhoben und freches Betteln wird salonfähig!

 

Meine Damen und Herren! Das läuft heute unter Ihrer Erziehung! Minderheiten, Randgruppen und fremde Kulturen werden gefördert, und die eigene Kultur soll in diesem Einheitsbrei untergehen. Das ist, was Sie wollen! Sie betreiben einen quasi anerzogenen Selbsthass, der, wie wir am gegenständlichen Beispiel mit dem Nikolaus sehen, auch den Österreichern fremd ist und den sie in dieser Form ablehnen. Die Österreicher wollen diesen Kulturmischmasch nicht!

 

Sie handeln nach dem Motto. Sachertorte schmeckt gut. Döner Kebab oder meinetwegen auch Dolmades, Frau Kollegin, schmecken gut. Wie gut muss erst Sachertorte mit Dolmades sein? – Und das ist falsch! Ich esse Sachertorte gerne in Wien und nicht auf der Plaza in Athen, Kebab in der Türkei und Dolmades in Griechenland. Das sind Spezialitäten aus diesen Regionen. Wenn sie importiert werden, verlieren sie aber oft an Geschmack.

 

Sie merken es heute in Österreich. Chinesisches Essen hier ist kein wirkliches chinesisches Essen und hat nur noch sehr entfernte Ähnlichkeit mit dem Original. Ebenso wie Hansi Hinterseer kaum noch was mit Volksmusik zu tun hat. Das Gleiche gilt für Wiener Schnitzel mit Tunke in Norddeutschland. Das hat nichts mit den wirklichen Wiener Schnitzeln zu tun!

 

Wir wehren uns gegen diesen falschen Kulturinternationalismus und die genormte Gleichmacherei! Wir wehren uns dagegen, dass man uns schleichend die Identität nehmen will! Wir sind stolz auf die bei uns in Jahrhunderten gewachsene Kultur und die großartigen Leistungen in der Vergangenheit, deren Erbe wir bewahren wollen. Dabei sind wir nicht blind gegen Auswüchse, aber auch nicht gegen entwicklungsbedingt notwendige und auch natürliche Veränderungen. Diese dürfen aber nicht verordnet oder aufgepfropft werden, sondern müssen langsam und organisch wachsen.

 

Noch hat sich die eingesessene Bevölkerung bei uns nicht aufgegeben. Das haben Sie jetzt ganz deutlich gemerkt und auch registriert. Und wir werden weiterhin

 

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