Gemeinderat,
16. Sitzung vom 15.12.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 27 von 129
gemeldet. Da das ein Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand ist, haben die
ersten vier Redner maximal jeweils 40 Minuten. Ich hoffe, sie nutzen es nicht
aus! (Heiterkeit bei den GRÜNEN.)
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Herr Vorsitzender!
Ich werde weit davon entfernt sein, meine Redezeit
auszunutzen. Über dieses Plandokument betreffend das Otto-Wagner-Spital
beziehungsweise die Steinhof-Gründe ist in den letzten Wochen und Monaten
nämlich schon mehr als genug gesprochen worden. Das Thema wurde im Bezirk
ausführlich behandelt, es wurde über die Medien transportiert, und es wurde in
diesem Zusammenhang auch sehr viel Unwahres transportiert.
Zwei Parteien haben diesbezüglich Halbwahrheiten
beziehungsweise Unwahrheiten verbreitet, und zwar, wie ich annehme, wider
besseres Wissen. Erstens waren das die Schwarzen, die ÖVP. (Zwischenruf von GR Mag Wolfgang Gerstl.) Und zweitens waren
das – wie in solchen Sachen üblich – die GRÜNEN. Mich stimmt dabei
traurig, dass sich Kollegin Gretner für eine solche Politik hergibt! (Zwischenrufe bei den GRÜNEN.) Sie ist
nämlich eigentlich eine ganz nette Grüne! (Zwischenruf
von Mag Christoph Chorherr.) Wahrscheinlich hat aber die räumliche
Nähe zu Kollegen Maresch schon etwas abgefärbt! Sie hat nämlich diesbezüglich
wirklich eine populistische beziehungsweise opportunistische Politik gemacht,
die von unserer Seite ganz klar abzulehnen ist! (Beifall bei der FPÖ.)
Dass sich Kollege Gerstl in dieser Sache auch zu Wort
melden wird, war klar, und dass er auch hier, wie auch in anderen Bereichen,
Uninformiertheit an den Tag legt, ist auch keine große Überraschung.
Wenn wir jetzt – zusammenfassend – die Politik
der GRÜNEN und der Schwarzen betrachten, dann war das, was Sie hier gemacht
haben, unverantwortlich gegenüber der Bevölkerung. Ich nennen Ihnen dann gleich
ein Beispiel aus dem eigenen Familienkreis. Die Informationspolitik, die Sie
betrieben haben, hat die Vorwürfe bekommen, die Sie uns sonst immer machen:
Offenbar haben Sie die Leute verunsichert und verwirrt. „Sie machen Angst! Sie
versuchen, Panik zu verbreiten!“ Das wird uns von den braven Schwarzen und von
den guten GRÜNEN immer vorgeworfen. Genau das haben diese beiden Parteien in
diesem Fall gemacht, wenn sie in Aussendungen und Wortmeldungen immer wieder
von einer Bebauung beziehungsweise von einer möglichen Verbauung der
Steinhof-Gründe gesprochen haben. (Zwischenruf
von GR Mag Wolfgang Gerstl.)
Das stimmt überhaupt nicht! Kollege Gerstl! Ich bin
ja selbst betroffen. (Zwischenruf von GR
Dr Matthias Tschirf.) Das kam schon in der vorigen Sitzung! Diesmal
bitte etwas Neues! Ich weiß nicht, ob Kollege Tschirf aktiv mitgewirkt hat,
aber auf jeden Fall war immer von einer Verbauung der Steinhof-Gründe die Rede,
und da haben die Leute natürlich gefragt: Stimmt denn das? Mich hat sogar meine
Mutter angerufen, sie wohnt nämlich im 14. Bezirk, und auch ich habe viele
Jahre dort gewohnt und bin schon auf den Steinhof-Gründen spazieren gegangen,
als Kollegin Gretner wahrscheinlich noch mit der Trommel um den Christbaum
gerannt ist. Ich weiß, wovon ich spreche. (Zwischenrufe
bei den GRÜNEN.) Das ist jetzt geschlechtssensibel. Früher sind halt Buben
mit der Trommel um den Christbaum gerannt, heutzutage machen es wahrscheinlich
auch die Mädchen, damit keiner benachteiligt ist! (Heiterkeit bei der FPÖ.)
Dieses Erholungsgebiet Steinhof-Gründe ist seit Jahr
und Tag offen für die Bevölkerung. Es hätte vor vielen Jahren einmal verbaut
werden sollen, das ist schon 20 oder 25 Jahre her. Damals hat die Stadt Wien
das mit der tatkräftigen Unterstützung der Freiheitlichen verhindert. Es stand
aber in den letzten Monaten im Zusammenhang mit dieser Flächenwidmung nie zur
Diskussion, dass auf den Steinhof-Gründen irgendwas hingebaut werden soll. Die
Steinhof-Gründe werden im Volksmund als das angesehen, was sie sind, nämlich
als ein Erholungsgebiet, wo man spazieren gehen kann, und eine Verbauung stand
dort, wie gesagt, nie zur Diskussion. Darum war diese Politik der GRÜNEN und
der ÖVP im hohen Maße unanständig und wird von uns und Gott sie Dank auch von
der Stadt Wien abgelehnt. (Beifall bei
der FPÖ.)
Aber jeder hat es ja nicht so gut, dass er jetzt
einen Freiheitlichen anrufen kann, der noch dazu der eigene Bub ist, der dann
sagt: Nein, die Steinhof-Gründe werden nicht verbaut! Andere Leute rufen
nämlich vielleicht bei Kollegen Gerstl oder bei Kollegin Gretner an, und die
erzählen dann: Es ist furchtbar und unglaublich, was da alles vor sich geht und
was die Stadt Wien alles plant! – Mit solchen Aussagen und mit Modellen
wie jenem, das draußen vor der Tür steht, werden die Leute natürlich
vorsätzlich hinters Licht geführt.
Was droht den Anrainern und der Bevölkerung des 14.
Bezirks jetzt wirklich durch diese neue Flächenwidmung? – Es drohen ihnen
wahrlich furchtbare Dinge, sie bekommen nämlich mehr Grünraum! Bisher nicht
zugängliche Flächen des Otto-Wagner-Spitals werden künftig auch zugänglich
sein. Dahinter kann ich keine böse Absicht erkennen! Die GRÜNEN und die
Schwarzen müssen mir dann erst einmal schlüssig erklären, warum das so
schrecklich sein soll!
Wir haben im Bezirk schon ganz klar unsere Meinung
kundgetan und kommuniziert. Bei uns ist das die meiste Zeit so. Bei den GRÜNEN
läuft das ganz anders: Da sagt der Bezirk etwas, und im Gemeinderatsausschuss
sagen sie genau das Gegenteil. Bei uns geht das so: Wenn der Bezirk nach
reiflicher Überlegung seine Entscheidung zu einem großen Projekt wie etwa zu
einer Flächenwidmung getroffen hat, dann wird das natürlich auch vom
Gemeinderatsklub so mitgetragen, denn wir haben zuverlässige, intelligente,
gute Leute auch in den Bezirksratsklubs, was man von den GRÜNEN, wenn ich als
Beispiel den 22. Bezirk nehme, nicht immer behaupten kann! (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenrufe bei den GRÜNEN.)
Die GRÜNEN machen sich in diesem Fall immer Sorgen um den Denkmalschutz.
In der Lobau ist der
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