Gemeinderat,
12. Sitzung vom 05.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 61 von 83
Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte
Damen und Herren!
Ich würde mich freuen, wenn wir zum Thema
"ICE" einmal eine inhaltliche Auseinandersetzung führen könnten und
nicht immer nur über die strukturelle Zusammensetzung der Funktionärinnen und
Funktionäre dort. Die haben übrigens, wenn Sie zum Beispiel die dortige Vorsitzende
meinen, keinen Job, sondern eine ehrenamtliche Tätigkeit und ehrenamtliche
Tätigkeiten werden Sie uns Gemeinderätinnen und Gemeinderäten wohl nicht
absprechen. Ich kenne auch einige Ihrer Fraktion, die sehr wertvolle Aufgaben
für die Gesellschaft im ehrenamtlichen Bereich wahrnehmen.
Aber jetzt zur Inhaltlichkeit: Ich habe überhaupt
nicht den Eindruck, dass es da um geheime Sachen geht, die aus den Akten und
aus den Berichten des "ICE" nicht hervorgehen und dass es da
irgendwelche internen Mauscheleien zwischen sozialdemokratischen
Funktionärinnen und Funktionären gibt.
Was macht der "ICE"? Offensichtlich ist es
noch immer nicht ganz da, zumindest wird es hier nicht diskutiert. Der
"ICE", das steht auch im Namen, macht und fördert schulische und außerschulische
Medienaktivitäten und ist größter Contentlieferant im Wiener Bildungsserver.
Die Webs Kidsweb, Elternweb, Lehrerweb, X-Large zeigen allein durch die
Zugänge, welche wertvolle Bedeutung sie haben. Es gibt keine auch nur annähernd
so große und nachgefragte Internetangebote.
Jetzt übernimmt auf Bitte der MA 13 ein Verein,
der das im schulischen und außerschulischen Bereich schon macht - nur logisch -
auch Aufgaben, die die Media-Wien im Schulbereich gemacht hat, wird die
methodische und taktische Entwicklung von Konzepten weiterentwickeln und kann
etwas Zusätzliches anbieten. Das, was bis jetzt geschehen ist, liegt auf der
Hand und das weiß man auch. Was ich zusätzlich anbieten kann, ist, dass die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im "ICE" mit ihrem Know-how die
Gelegenheit haben, diese vielen Konzepte auch innovativ weiterzutragen und in
einem Netzwerk der Medienszene mit Universitäten und mit Bildungseinrichtungen
zu vernetzen. Das gehört zum Zugang der Stadt Wien zum Thema Medienpolitik, der
da lautet: „Wir schaffen Zugänge zu Medien, wir vermitteln
Medieninteresse." Genau das ist es, was wir im Internetbereich machen. Wir
helfen, lehren und vermitteln Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, mit
Medien zu arbeiten und kritische KonsumentInnen zu werden. Dazu leisten die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des "ICE" einen wertvollen und
großartigen Beitrag.
Ich möchte mir daher verbieten, dass sie dafür in
aller Regelmäßigkeit verunglimpft werden, sondern ganz im Gegenteil, es gebührt
ihnen ein großer Dank! (Beifall bei der
SPÖ.)
In dem Sinne bitte ich auch um Zustimmung zu diesem
Antrag.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Die
Frau Berichterstatterin hat auf das Schlusswort verzichtet. Darum kommen wir
sofort zur Abstimmung.
Wer für das Geschäftsstück ist, den bitte ich um ein
Zeichen. - Ich stelle die Zustimmung bei SPÖ, FPÖ und GRÜNEN fest.
Es gelangt nunmehr Postnummer 19 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Es geht hier um eine Subvention an verschiedene
Theaterinstitutionen.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Klicka,
die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Marianne Klicka:
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden
Geschäftsstück.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu
Wort gemeldet ist Frau GRin Mag Ringler. Ich erteile es ihr.
GRin Mag Marie Ringler (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich kann mich kurz halten. Der Grund für unsere
Ablehnung zu diesem Geschäftsstück ist nicht, dass wir grundsätzlich gegen
Bau-Investitionen im Kulturbereich sind, sondern dass wir mit bedauerlicher
Regelmäßigkeit feststellen, dass es gerade bei Bau- und
Investitionskostenzuschüssen nicht möglich ist, ausreichende Informationen darüber
zu erhalten, welche Vorhaben damit jeweils finanziert werden sollen. – Da
es in den letzten Jahren doch einige Bau-Investitionskostenzuschüsse gegeben
hat, die unser großes Missfallen erregt haben – ich nenne nur das
„Birdland“ im Hilton oder auch die Probleme, die beim "Vindobona"
aufgetreten sind –, und da wir auch durch Nachfrage im Ausschuss nicht
ausschließen können, dass hier ähnliche Projekte ins Auge gefasst sind, die den
Richtlinien und Absprachen im Rahmen der Theaterreform völlig widersprechen,
müssen wir diesen Rahmenbetrag ablehnen.
In der Hoffnung, in Zukunft diesbezüglich Klarheit zu
erhalten, haben wir heute eine schriftliche Anfrage eingebracht, die vielleicht
mehr Licht ins Dunkel bringt. Vielleicht wird uns die entsprechende Antwort
zufrieden stellen und uns die Gewissheit geben, dass das Geld so angelegt ist,
wie wir glauben, dass es angelegt werden sollte. – Jedenfalls werden wir
diesem Geschäftsstück heute nicht zustimmen, hoffen aber, dass trotzdem alles
gut geht. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Nun ist Herr GR Dr Wolf gemeldet. Ich erteile
ihm das Wort. – Bitte schön.
GR Dr Franz Ferdinand Wolf (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen
und Herren!
Vor wenigen Minuten hat der Gemeinderat beschlossen,
dass die Stadt Wien als ordentliches Mitglied dem Verein zur Förderung des
Instituts der Regionen Europas beitritt, und hat auch einen Mitgliedsbeitrag in
Höhe von 500 EUR pro Jahr genehmigt. Mehr noch: Er hat auch die zuständige
Magistratsabteilung ermächtigt, allfällige Erhöhungen der Mitgliedsbeiträge bis
zu 10 Prozent jährlich zu genehmigen beziehungsweise nach eingehender
Prüfung durchzuführen. – Dieses Poststück könnte man als beispielhaft und
korrekt bezeichnen: Hier geht es um kleine Summen, und hier wird genau
festgelegt, wer was tun darf.
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