Gemeinderat,
58. Sitzung vom 30.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 28 von 104
hier gibt es Inhalte vom Kindertagesheimgesetz angeleitet, hier wird gut gearbeitet. Daher sind diese Vorwürfe absolut zurückzuweisen.
Kollegin Schmalenberg, aber auch Kollegin Reinberger,
die haben da so ein Familienbild, das ich auch ganz kurz streifen wollte, weil
es anscheinend nur auf Papa und Mama abstellt. Es ist wirklich ein absolut
veraltetes Bild, denn es gibt genügend AlleinerzieherInnen. Es gibt auch genug
Untersuchungen von all denen, die ihre Kinder ab einem halben Jahr, ab einem
Jahr in den Kindergarten gegeben haben und wie es denen ergangen ist. Diese
Beispiele gibt es in den skandinavischen Ländern, die gibt es in Österreich,
und da sieht man, dass die Erziehung durch mehrere Personen, wenn sie richtig
und pädagogisch wertvoll ist, auch entsprechend positive Ergebnisse zeigt.
Jetzt aber zu Wien und was wir machen. Eines ist
klar: Es passiert zu wenig. Wir wissen seit PISA, dass man Bildung von Anfang
an bieten muss, dass Kindergärten keine Aufbewahrungsstätten sein dürfen,
sondern dass entsprechend Bildung geboten werden muss. Wir leisten da eine
Pionierarbeit in Österreich, weil wir als Erste einen Bildungsplan haben. Wir
wollen damit eine Basiskompetenz vermitteln, und wir werden, nachdem wir es
quantitativ schon geschafft haben, eine Vollversorgung sicherzustellen, auch
qualitativ einen Schritt nach vorne machen.
Es gibt natürlich auch, wie man früher immer gesagt
hat, Schnittstellen. Wir wollen es zu einer Nahtstelle machen, zu einer
Verbindung. Es gibt ja auch andere Nahtstellen. Die Schuleingangsphase ist eben
die erste dieser Nahtstellen. Hier wollen wir, dass die
KindergartenpädagogInnen entsprechend gewürdigt werden, dass ihre Arbeit, ihre Erfahrung
zählt: Denn nicht nur die Direktoren wissen, ob ein Kind schulreif ist. Ein
Kind spricht vielleicht nicht, weil es geschreckt ist, und hier auf die
Kinderpädagoginnen, die die Kinder kennen, einzugehen, wäre sinnvoll und
richtig. Es gibt eine Nahtstelle mit 10 Jahren. Da wollen wir die
gemeinsame Schule bis 15 Jahre, um auch diese viel zu frühe Nahtstelle zu
entschärften. Es gibt die Nahtstelle zur Matura, zur Uni. Auch da haben wir
durch eine Oberstufenreform Pläne, wie es gehen kann. Wir haben Schulversuche.
Wir tun dort, wo wir etwas tun können, auch bei den Schulversuchen etwas, um
auch diese Schnittstellen entsprechend wegzubringen.
Diese Reformen zeigen, sowohl was die KMS betrifft als
auch die Oberstufenreform, dass wir in Wien tun, was wir tun können, dass uns
aber vom Bund her Grenzen gesetzt werden, dass es darum geht, gemeinsam zu
kämpfen, um diese Bildungsmöglichkeiten zu schaffen, für alle, denen Bildung
wichtig ist.
Aber um Ihnen ein positives Beispiel zu zeigen. Wir
in Wien werden durch den Bildungsplan im Kindergarten Bildung von Anfang an
sichern. Wien ist dadurch nicht nur Bundes- sondern Bildungshauptstadt. –
Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski:
Damit ist die Aktuelle Stunde beendet.
Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen,
gebe ich gemäß § 15 Abs 2 der Geschäftsordnung bekannt, dass an
schriftlichen Anfragen von Gemeinderatsmitgliedern des Grünen Klubs 2, des
ÖVP-Klubs 37 und des Klubs der Wiener Freiheitlichen eine Anfrage
eingelangt ist.
Des weiteren sind vor Sitzungsbeginn von
Gemeinderatsmitgliedern des ÖVP-Klubs 2 und des Klubs der Wiener
Freiheitlichen 3 Anträge eingelangt. Den Fraktionen wurden diese Anträge
schriftlich bekannt geben. Die Zuweisungen erfolgen wie beantragt.
Die Anträge des Stadtsenates zu den
Postnummern 1 bis 13, 15 bis 17, 19, 22, 25 und 26, 28 bis 31, 34, 43, 45,
47 bis 50, 52, 56, 60, 62, 65 bis 67, 70 bis 72, 75 bis 78, 81 und 82, 84, 86
und 87, 89 und 90, 92, 98, 104, 106 bis 108, 110 und 111, 118 bis 122, 124 bis
128, 130 bis 144, 149 und 151 bis 155 gelten gemäß § 26 der Wiener
Stadtverfassung als bekannt gegeben.
Bis zu Beginn dieser Sitzung hat kein Mitglied des
Gemeinderates zu diesen Geschäftsstücken eine Verhandlung verlangt. Ich erkläre
daher gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung diese als angenommen und
stelle auch fest, dass die im Sinne des § 26 der Wiener Stadtverfassung
erforderlich Anzahl von Mitgliedern des Gemeinderates gegeben ist.
In der Präsidialkonferenz wurde nach entsprechenden
Beratungen die Postnummer 156 zum Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand
erklärt und gleichzeitig folgende Umreihung der Tagesordnung vorgeschlagen:
Postnummer 157, 27, 33, 35, 32, 36, 37, 38, 39, 40, 158, 159, 41, 42, 44,
46, 51, 53, 54, 55, 57, 145, 146, 147, 148, 150, 112, 113, 114, 117, 115, 116,
123, 129, 160, 14, 18, 20, 21, 23, 24, 58, 61, 63, 64, 83, 91, 93, 94, 95, 96,
97, 99, 100, 101, 102, 103, 105, 109, 59, 68, 69, 74, 79, 80, 85, 88 und 73.
Die Postnummern werden daher in dieser von mir vorgelesenen Reihenfolge zur
Verhandlung gelangen.
Es gelangt nun die Postnummer 156 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft den 2. periodischen Bericht aus
dem Jahr 2005, wobei ich hinzufügen möchte, dass hier jeder Erstredner jeder
Partei 40 Minuten und jeder weitere Redner der Fraktionen 20 Minuten
Redezeit hat.
Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Friedrich
Strobl, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatter GR Friedrich Strobl:
Danke schön. Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich bitte um Zustimmung zu dem vorliegenden
Geschäftsstück, welches den 2. periodischen Bericht aus dem Jahr 2005 über
genehmigte Überschreitungen betrifft.
Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski:
Ich eröffne die Debatte.
Zu Wort gemeldet ist Herr Klubobmann GR Oxonitsch.
GR Christian Oxonitsch
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Sehr geehrter Herr
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