Gemeinderat,
47. Sitzung vom 22.10.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 70 von 82
Vergangenheit verharrt. Auch wenn dein Hinweis, Andi, dass Einladungen auch an Teile der Donaustadt ergangen sind, aus der Geschichte erklärbar ist. Denn man weiß ja, dass unsere beiden Bezirke Floridsdorf und Donaustadt bis zum Jahre 1954 in einer Bezirksstruktur vereint waren und erst nach dem Jahr 1954/55 getrennt worden sind, wir aber trotzdem, obwohl wir jetzt in zwei verschiedenen Bezirken tätig sind, ein, wie ich meine, sehr gutes und gedeihliches Einvernehmen pflegen und gerade auch unsere beiden Geburtstage, nämlich den 100. Geburtstag von Floridsdorf und den 50. Geburtstag von Donaustadt, sehr gerne bei vielen Kulturveranstaltungen gemeinsam feiern.
Wenn du sagst, Andi, es hat 3 300 Besucherinnen
und Besucher gegeben im ersten Teil, dann muss man dazu sagen, im Rahmen von
20 Veranstaltungen. Wenn man das hochrechnet und bedenkt, dass manche
Veranstaltungen ja auch in Spielstätten stattgefunden haben, die von der Größe
ein sehr spezielles und speziell eingeladenes Publikum vorgesehen haben, dann
zeigt sich schon, dass die Veranstaltungen sehr gut besucht waren.
Ich war selbst beispielsweise beim Eröffnungskonzert,
das du angesprochen hast, beim Vienna-Art-Orchester anwesend. Ich bin nicht als
Ehrengast gesondert eingeladen worden, obwohl ich auch Mitglied des
Kulturausschusses bin. Ich bin einfach hingegangen, weil ich dem Programm
entnommen habe, dass diese Veranstaltung stattfindet, und habe mir das Recht,
die Freiheit herausgenommen, auch bei vielen anderen Kulturveranstaltungen in
dieser Reihe anwesend zu sein. Also ich warte nicht, dass ich als Ehrengast
eingeladen werde. Das werde ich bei diesem Festival und das werde ich auch bei
vielen anderen Kulturveranstaltungen in Floridsdorf nicht machen, ich gehe aber
trotzdem sehr gerne hin.
Es sind von diesen 20 Veranstaltungen
7 Veranstaltungen auch mit anderen Kulturinitiativen im Bezirk
durchgeführt worden. Es sind 3 Veranstaltungen mit Wirtschaftsbetrieben
gemeinsam durchgeführt worden, und ich denke, dass das auch ein gutes und
schönes Zeichen ist, dass sich die Kultur im Rahmen des Festivals 21 auch
Partner in der Wirtschaft gesucht hat, dass eine ganze Reihe von renommierten
Firmen in Floridsdorf dieses Festival unterstützt haben, egal ob das die Firma
Bombardier-Rotax, ob das die ÖBB war, ob das die RTA Windkanalgesellschaft war,
die Marchfeldkanalgesellschaft und viele andere mehr. Ich denke, das macht
Sinn, dass man diese Kooperationen gerade im Kulturleben auch eingeht.
Mit diesem Festival 21 sollten auch spezielle
Bereiche im Bezirk, wenn man so will, einer größeren Öffentlichkeit stärker ans
Herz gelegt werden. Also ich denke, zum Beispiel der Bisamberg, der jetzt von
Floridsdorf gemeinsam mit niederösterreichischen Randgemeinden mit vermarktet
werden soll, das war so ein Projekt, wo man sagt, in der abgelaufenen Periode,
aber auch im zweiten Teil dieses Festivals 21 steht der Bisamberg im
Mittelpunkt. Das ist gut und richtig so, und ich denke, dass das eigentlich unser
gemeinsames Interesse sein soll, diese Bezirksteile auch über die Kultur
entsprechend zu vermarkten.
Wie gesagt, ich glaube, es macht Sinn,
Kulturveranstaltungen bei diesem Festival, aber auch bei anderen Festivals als
Politiker zu besuchen, nicht zu warten, bis man Einladungen bekommt, sondern
einfach hinzugehen
Und für den kommenden Teil, den wir ja jetzt
beschließen, kann ich deine Angst zerstreuen, dass zu wenig Geschichte
mitverpackt wird. Es wird einen Schwerpunkt geben, der sich mit dem Jahr 1945 in
Floridsdorf beschäftigt, unter dem Titel "Die Russen kommen". Aber es
gibt zum Beispiel auch eine sehr spannende historische Aufarbeitung des
Wunderteams in den 30-er Jahren, des Fußballwunderteams, wo allein in diesem
Wunderteam drei Floridsdorfer mitgespielt haben. Einer der bekanntesten war
Adolf Vogl, der ja der Erfinder des Doppelpassspieles ist beispielsweise, auch
ein Floridsdorfer, wie viele andere Prominente auch aus unserem Bezirk, und ich
könnte die Liste endlos fortsetzen. Also ich kann dir deine Angst zerstreuen,
es wird auch die historische Entwicklung berücksichtigt werden, aber nicht nur
diese, sondern vor allem auch die Gegenwart und die Zukunft unseres Bezirkes,
und deshalb ersuche ich um Zustimmung zu diesem Akt. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Zu
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist somit geschlossen. Die Frau
Berichterstatterin verzichtet auf ihr Schlusswort, und ich komme nun zur
Abstimmung.
Wer für die Post 45 in der vorliegenden Fassung ist,
den ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mehrstimmig, ohne die
ÖVP, so angenommen.
Post 47. Sie betrifft Bau- und
Investitionskostenzuschüsse an verschiedene Vereinigungen. Frau GRin Klicka.
Berichterstatterin GRin Marianne Klicka:
Ich ersuche um Zustimmung zum vorliegenden Geschäftsstück.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön.
Die Debatte ist eröffnet. Frau GRin Mag Ringler.
GRin Mag Marie Ringler (Grüner Klub
im Rathaus):Sehr geehrte Damen und Herren!
Den Lokalpatriotismus des Herrn GR LUDWIG finde ich
immer wieder aufs Neue erfrischend.
Beim vorliegenden Akt geht es um Bau- und
Investitionskostenzuschüsse im Theaterbereich, und Sie wissen alle, wir
verhandeln derzeit die Theaterreform. Die Jury ist in der Endphase der
Entscheidungen, und daher ist es uns ein Anliegen festzuhalten, dass es nur
dann Sinn macht, in dieser Phase Bau- und Investitionskostenzuschüsse für
Theaterräume zu vergeben, wenn diese auch in Zukunft von der Theaterjury
gefördert werden.
Daher bringen wir einen Antrag ein, der wie folgt
lautet:
„Bau- und
Investitionskostenzuschüsse für den Bereich der darstellenden Kunst sollen ab
sofort in Abstimmung mit positiven Entscheidungen der Theaterjury, der Theaterkuratoren
beziehungsweise dem nachfolgenden
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