Gemeinderat,
47. Sitzung vom 22.10.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 71 von 82
Gremium vergeben werden.
In formeller Hinsicht beantrage ich die sofortige
Abstimmung dieses Antrags.“
Wir glauben einfach, dass es wichtig ist, dass hier
nicht Gelder vergeben werden, die eventuell in Räume fließen könnten, die in
Zukunft in anderer Form genutzt werden oder nicht mehr von der Stadt Wien
gefördert werden, und daher glauben wir, dass es wichtig ist, das auch einmal
schriftlich festzuhalten.
Kurz noch ein paar Worte zur Post 48. Da geht es um
einen Rahmenbetrag in der Höhe von 101 000 EUR, um einen Rahmenbetrag
im Theaterbereich. Wir können diesem Rahmenbetrag leider nicht zustimmen, weil
völlig unklar ist, in welcher Form dieser Rahmenbetrag vergeben wird. Die
Theaterkuratoren, die ja eigentlich zuständig sind für die Förderungen,
Förderentscheidungen, als beratendes Gremium für den Herrn Stadtrat, wissen
nichts von ihrem Glück, dass sie weitere 101 000 EUR vergeben können.
Und nachdem wir ja in den letzten Jahren mit Rahmenbeträgen dieser Art nicht so
gute Erfahrungen gemacht haben – ich sage nur das Stichwort Rabenhof, das waren
auch immer Rahmenbeträge, die wir vergeben haben –, werden wir in diesem Fall
ablehnen, was nichts damit zu tun hat, dass wir nicht glauben, dass unter
Umständen eine intelligente Entscheidung getroffen wird. Aber wir sind etwas
misstrauisch, was mit diesem Geld passiert, und finden es auch bedauerlich,
dass hier wieder eine Ausnahme von einer beschlossenen Reform gemacht wird, die
für mich, ehrlich gesagt, sehr erstaunlich und bedauerlich ist. Entweder man
einigt sich auf Regeln darüber, wie in Zukunft im Theaterbereich Gelder
vergeben werden, und wir halten uns alle daran, oder wir machen keine
Theaterreformen, und daher kann so eine Ausnahmeregelung von unserer Seite auch
keine Zustimmung finden.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Der
Herr GR Woller ist der Nächste.
GR Ernst Woller (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrte Damen und
Herren!
Zum Antrag der GRÜNEN: Bau- und
Investitionskostenzuschüsse sind zwar formal im Budgetbereich darstellende
Kunst, es handelt sich aber bei diesen Bau- und Investitionskostenzuschüssen
eben nicht nur um solche aus dem Theaterbereich, sondern um den gesamten
Bereich der Kunst und Kultur in Wien. Ich kann nur einige Beispiele nennen,
beispielsweise das Filmmuseum in der Albertina, das Gartenbaukino, die
Investitionskosten beim Metrokino, aber auch im Musikbereich die Um- und
Zubauten beim Konzerthaus, beim Musikverein, aktuell derzeit das neue Haus des
Klangforums Wien, allfällige Investitionskosten bei der Sezession, beim
Architekturzentrum und auch Investitionskosten für jene Bereiche, die zwar
formal darstellende Kunst sind, aber nicht als Theaterförderung behandelt
werden, nämlich beispielsweise Investitionen nach Notsituationen in der
Kulisse, im Vindobona oder wo auch immer, aus diesem Topf gezahlt werden. Das
heißt, es handelt sich bei diesem Topf um viele Bereiche und nicht nur um den
Bereich der darstellenden Kunst.
Was die darstellende Kunst nun tatsächlich betrifft,
ist es durchaus vorstellbar und so ist es auch für die Zukunft geplant, dass
die Kuratoren und die Theaterkommission in diese Entscheidungen mit einbezogen
werden, dass diese Förderungen abgestimmt werden. Aber in anderen Bereich, wo
es sich nicht um darstellende Kunst handelt, sondern um andere Bereiche der
Kunst in Wien, ist das nicht möglich, und daher werden wir diesen Antrag auch
ablehnen.
Was nun den Rahmenbetrag für die Theaterförderung betrifft,
muss ich sagen: Es hat immer Rahmenbeträge gegeben, in vielen Bereichen, nicht
nur im Bereich Theater, auch im Bereich Literatur, Musik und in anderen
Bereichen, etwa beim Film, und es handelt sich dabei immer um
Kleinstförderungen, also Kleinförderungen, die auch unter den Sätzen sind, die
im Gemeinderat behandelt werden müssen. Beim Rabenhof waren es immer Akten, die
hier behandelt worden sind, weil sonst hätten wir es ja nicht dauernd hier
diskutiert. Außerdem, beim Rabenhof wurde ja auch gut investiert. Wenn man sich
das jetzt anschaut, ist es eines der wirklich innovativen und gut laufenden
Theater und aus unserer Stadt nicht wegzudenken. Also so gesehen ist auch der
Vergleich nicht richtig, aber die Rabenhof-Förderung ist nie aus den Rahmenbeträgen
gekommen, sondern wir haben das immer in Form von speziellen Anträgen hier
behandelt.
Es handelt sich um Kleinstförderungen, wo es einfach
oft notwendig ist, dass die MA 7 rasch und unbürokratisch helfen kann. Oft
sind das auch Notsituationen, wo kleinste Initiativen einfach direkte Hilfe
brauchen, und daher brauchen wir diese Rahmenbeträge. Es ist erfreulich, dass
wir dieses zusätzliche Geld jetzt bekommen und frei bekommen für diesen
Bereich. Und es ist ja insofern transparent, als alle Förderungen, die von der
MA 7 vergeben werden, beim nächstjährigen Akt immer wieder auch im Akt
dargestellt werden und dass diese Beträge auch im Kunst- und Kulturbericht
aufscheinen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich
danke.
Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist
geschlossen. Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.
Wir kommen zur Abstimmung. Wer für die Post 47 ist,
den ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist einstimmig so
angenommen.
Wer den Antrag der GRÜNEN unterstützt, den bitte ich
um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist nur von den Antragsstellern unterstützt
und somit abgelehnt.
Wir kommen nun zur Postnummer 48. Sie betrifft einen
Rahmenbetrag für die Gewährung von verschiedenen Förderungen im Theaterbereich
im Jahr 2004.
Ich kann gleich zur Abstimmung kommen. Wer für die
Post 48 in der vorliegenden Fassung ist, den ersuche ich um ein Zeichen mit der
Hand. – Das ist mehrstimmig, nur mit den Stimmen der Sozialdemokratie,
angenommen.
Post 49, eine Subvention an die
Kunsthalle Wien. Hier ist ebenfalls nur eine Abstimmung durchzuführen.
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