Gemeinderat,
45. Sitzung vom 01.07.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 6 von 93
Angriff zu nehmen sind. Das ist einerseits der Wurstelprater, auf der anderen Seite das Gebiet, das sich durch den Rückzug der Messe auf die Hälfte des ursprünglichen Areals entlang der Südportalstraße neu ergibt. Wir reden hier auch über die Krieau und die Tatsache, dass wir grundsätzlich die Krieau nicht nur als Pferdeveranstaltungsort, sondern als multifunktionales Veranstaltungsgelände für die Zukunft erhalten wollen, und die Entscheidung, die in der Zwischenzeit zugunsten Österreichs und der Schweiz gefallen ist, nämlich die Europameisterschaft 2008 zu organisieren, was einen zusätzlichen Beschleunigungsmotor darstellt.
Zur Gestaltung der Zukunft des Wurstelpraters und der
Spange des Südportalgeländes wurde eine Masterplanung seitens der
Messebesitzgesellschaft in Auftrag gegeben, auch für die zukünftigen
erweiterten Aufgaben der Prater Verwaltungsgesellschaft. Das wird noch Thema im
Herbst dieses Jahres im Hause sein, weil die Beauftragung ja seitens des
Gemeinderats erfolgt. Es werden sich sozusagen zwei Dinge verändern.
Zum einen wird es durch diese Masterplanung
erstmalig, so wie es in allen anderen Einheiten dieser Art auf der ganzen Welt
üblich ist, ein einheitliches Konzept geben, denn der Prater ist ein
Zusammenschluss von derzeit 80 Unternehmerinnen und Unternehmern.
Zweifelsohne, ich hoffe, darüber sind wir uns einig, ist es als gemeinsames
Gebiet zu betrachten und kann nur existieren, wenn auch gemeinsam daran
gearbeitet wird, vor allem die Besucherinnen und Besucher zufrieden zu stellen,
sodass sie kommen und das, was ihnen dort geboten wird, auch in Anspruch
nehmen.
Das heißt, die Aufgabenstellung der PVG wird sich in
Zukunft verändern. Damit ist auch klar, dass all das, was entlang dieser
Planung gemeinsam mit den Praterunternehmerinnen und Praterunternehmern an
Qualitätsverbesserungen, an gemeinsamen infrastrukturellen Maßnahmen, aber vor
allem auch am Entscheidungsziel sich zu verändern hat, in Zukunft auch der
Entscheidung der PVG obliegen wird, weil die PVG diejenige sein wird, die die
Entscheidungen zur Umsetzung der Masterplanung de facto zu treffen haben wird.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Die 2.°Zusatzfrage, Herr GR Mag Neuhuber.
GR Mag Alexander Neuhuber
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Frau Vizebürgermeisterin!
Sie haben vorhin richtig gesagt, wir haben schon sehr
oft über dieses Thema diskutiert. Mitunter muss man auch als Opposition die
normative Kraft des Faktischen zur Kenntnis nehmen, nachdem wir jetzt einen
neuen Masterplan haben. Dazu kann man stehen, wie man will, aber wir haben ihn
und die Stadt Wien hat relativ viel Geld dafür ausgegeben. Ich gehe davon aus,
dass er eine Zeitlang seine Gültigkeit haben und verfolgt werden wird. Es war
in der Presse und in diesem Plan von 200 Projekten die Rede.
Mich würde interessieren, in welchem Zeitrahmen mit
der Umsetzung der ersten Projekte begonnen werden soll. Wie geht es im Prater
terminlich in der nächsten Zeit weiter?
Vorsitzender GR Günther Reiter: Frau Vizebürgermeisterin.
VBgmin Grete Laska: Herr Gemeinderat!
Die organisatorischen Schritte, die wir seitens des Hauses
zu treffen haben werden, sind von unserer Seite für den Herbst angedacht. Ich
habe schon darauf hingewiesen und möchte das nicht noch einmal wiederholen. Es
braucht sozusagen eine neue Auftragserteilung auch an die derzeitigen
Strukturen.
Gleichzeitig ist einer der wichtigsten Schritte, die
auch im Hause vorbereitet werden müssen, die Vorbereitung der Flächenwidmung
für dieses Gebiet, dort, wo Veränderungen nötig sind. In weiterer Folge wird
schon für 2005 an einem ersten Paket entlang der derzeitigen Bedingungen, vor
allem seitens der Flächenwidmung, gearbeitet, sodass schon 2005 die ersten
konkreten Schritte sowohl seitens der verwaltenden Einrichtung aber vor allem
auch gemeinsam mit den Praterunternehmerinnen und Praterunternehmern gesetzt
werden können.
Dann sind diese 200 Pakete in einer Art
Prioritätenreihung, denn da gibt es höchst unterschiedlich große Projekte wie
etwa der vorgestellte Plan für die Umgestaltung der Eingangsbereiche, also
speziell Riesenradplatz, auf der anderen Seite der neue Eingangsbereich, der
sich durch die Neugestaltung der Messe seitens dieser Destination ergeben hat
und die wichtige Relation auf Seiten des grünen Praters, denn Sie wissen, der
große Vorteil des Standorts ist es, dass er einen unterschiedlichen Mix an Angeboten
beinhaltet. Die Zielsetzung ist, möglichst viele BesucherInnengruppen auch
zwischen den einzelnen Angeboten aufzuteilen.
Es ist die erste Zielsetzung, bis zum Jahr 2008,
bis zur Europameisterschaft, schon die ersten deutlichen Verbesserungsmaßnahmen
zu setzen. Wir müssen davon ausgehen, dass wir 2008, weil gerade das Gebiet,
über das wir diskutieren, für die Europameisterschaft natürlich ein
existenzielles ist und ein sehr besuchtes sein wird, dort keine Baustellen
haben werden und in einem weiteren Schritt nach 2008 die weitere Entwicklung
vornehmen können.
Ich bin zuversichtlich - vor allem deshalb, weil die
Diskussionen mit den Praterunternehmerinnen und Praterunternehmern ein sehr reges
Interesse und ein so hohes Engagement gezeigt haben - dass wir diesen Zeitplan
auch einhalten werden können.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Die 3.°Zusatzfrage, Herr GR Josef Wagner.
GR Josef Wagner (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Frau Vizebürgermeisterin!
Der Prater Verwaltungsgesellschaft
wurden mit Beschluss des Gemeinderats gewisse Aufgaben übertragen, die wir
kennen, unter anderem die Verwaltung der Praterflächen, die Vergabe von
Grundstücken an Pächter, die Mitsprache bei Bewilligung von neuen Einrichtungen
et cetera. Jetzt gab es in der Vergangenheit aufgrund des Praterkonzepts oder
des Masterplans des Herrn Mongon schon Verunsicherung bei den Unternehmern,
weil Verträge nur mehr sehr kurzfristig
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