Gemeinderat,
20. Sitzung vom 25.10.2002, Wörtliches Protokoll - Seite 10 von 106
schusses vom 11. September 2002, dass die Ergebnisse
der SUPerNOW berücksichtigt werden - und die liegen mit Dezember 2002 vor -,
dann geht sich das für die Vertragsvereinbarung jederzeit noch aus, dass
berücksichtigt wird, was Ergebnis der SUPerNOW ist.
Was ich besonders "patschert", wie ich das
bezeichnet habe, gefunden habe, ist, dass der Auslobung ein Plan beigelegt
wurde, der ausschließlich die Variante mit der längstens Lobaudurchquerung
beinhaltet hat. Man hätte im Grunde ausschließlich hineinzuschreiben brauchen,
von welchem Knotenpunkt zu welchem Knotenpunkt die Straße geführt wird. Das ist
nämlich das, was im Bundesstraßengesetz steht. Da gibt es noch keinen Strich
auf der Landkarte, und insofern war die Ausschreibung patschert.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke. - Die zweite Zusatzfrage: Herr GR Parzer
GR Robert Parzer (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Stadtrat!
Die Bürger und Bürgerinnen jenseits der Donau wären
heilfroh, wenn dieses Verfahren der SUPerNOW schnell abgeschlossen werden
würde, damit wir endlich einmal konkrete Beweise haben, dass hier etwas
weitergeht, dass wir wirklich schnell über die Donau, wo auch immer hin, kommen
können.
Ich will jetzt keine Kritik anbringen bezüglich
dieser Anfrage der GRÜNEN, nur eines möchte ich schon sagen, denn ich verstehe
nicht ganz: Ist die ÖSAG als Gesellschaft in die SUPerNOW eingebunden oder
nicht? Das ist schon irgendwie eine gravierende Frage, denn dann würde vorher
etwas gefragt werden, was noch nicht bestimmt worden ist.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Es
sind die Einrichtungen, die sich mit Straßenbau beschäftigen, natürlich in den
Prozess der SUPerNOW eingebunden. Insofern ist es - noch einmal wiederholt -
patschert, wenn man zu einem Zeitpunkt, wo man weiß, dass möglicherweise die
eine Trasse überhaupt keine Zustimmung finden wird, damit noch eine Ausschreibung
unterlegt.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer.
Danke. - Die dritte Zusatzfrage: Herr GR Dr Madejski. - Bitte.
GR Dr Herbert Madejski (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Herr Stadtrat!
Eingangs möchte ich festhalten, dass wir durchaus
erfreut sind, dass Sie der erste Stadtrat seit vielen Jahren waren, der
gemeinsam mit dem zuständigen Bundesminister für Technologie und Infrastruktur
dieses Problem der Umfahrung, vor allem im Norden und Nordosten, angegangen
ist. Es steht außer Zweifel, dass hier Bedarf besteht, dass die Notwendigkeit
einer raschen Durchführung einer solchen Umfahrung besteht.
Jetzt ist, wie ich höre, eine Gesellschaft in Planung
oder einmal in der Idee, wo sich die beteiligten Länder, der Bund, Baufirmen,
Banken und Sonstige zusammentun. Einer der Hauptgründe ist, wie ich höre, ein
zeitlicher, denn wenn durch solch eine Gesellschaft möglicherweise der
Straßenbau vorangetrieben werden kann und finanziert ist, werden die langen
Genehmigungsverfahren, so lese ich hier, um Jahre verkürzt.
Daher meine Frage: Wie groß würde bei diesem Projekt
der Umfahrung Wiens im Norden bei der Planung oder bei der Installierung einer
solchen Gesellschaft der zeitliche Vorteil beim Genehmigungsverfahren sein?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Bitte.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker:
Herr Gemeinderat!
Wir haben vor kurzem - der Artikel war im
"Kurier" - gelesen, dass sich die drei Bundesländer der Ostregion
dorthin bewegen, dass für den Fall, dass aus den Mitteln der ÖSAG, die aus der
Lkw-Mauteinnahme kommen, die Realisierung des Umfahrungsrings um Wien zu
langsam umgesetzt werden könnte, ein PPP-Modell in Überlegung ist.
Ich kann Ihnen zum heutigen Zeitpunkt noch nicht
sagen, wie dieses PPP-Modell im Detail aussehen wird. Für mich ist aber eines
auch klar, und das ist eine der großen Befürchtungen der Wienerinnen und Wiener
nördlich Donau, vor allem in Floridsdorf: Wenn die A 5 gebaut werden
sollte und es noch keine Umfahrung von Wien geben sollte, dann ist die Brünner
Straße zugestaut. Und das können wir uns nicht wünschen.
Daher bin ich sehr froh, dass die drei
Landeshauptmänner sich in diese Richtung geeinigt haben, dass es ein
PPP-Modell, wenn, dann nur gemeinsam, für diese Strecken geben wird, sodass
sichergestellt ist, dass wir nicht vom Verkehr über die A 5 überrollt
werden können, sondern dass der Durchzugsverkehr abgeleitet werden kann.
Insofern sind wir hier noch in den Verhandlungen. Es gibt noch kein
Endergebnis.
Ich möchte aber auch eines klarstellen: Im
Wirtschaftsteil des heutigen "Kurier" berichtet der
Vorstandsvorsitzende der ASFINAG, Dr Hecke, dass er den politischen Auftrag
hat, die ASFINAG zu privatisieren. Hiezu gab es mit den Ländern überhaupt keine
Gespräche, und ich bezweifle sehr - so wie auch der "Kurier"-Kommentator
-, ob eine Totalprivatisierung der Bundesstraßenbaugesellschaft ASFINAG auch
wirklich ein Allheilmittel sein könnte.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön. - Die vierte Zusatzfrage: Herr GR Mag Chorherr. - Bitte.
GR Mag Christoph Chorherr (Grüner Klub
im Rathaus): Ich möchte schon noch einmal auf den Kern der Frage
eingehen. Was bleibt eigentlich noch für Verkehrspolitik?
Herr Stadtrat, wie ist es möglich - Sie haben jetzt
irgendwie geschickt so Halbinformationen zugegeben -, dass bei einem der wichtigsten,
umstrittensten und sensibelsten Infrastrukturprojekte, nämlich wie man im
Nordosten Wiens weitertut - wobei wir, das möchte ich noch einmal sagen, bei
vieler Skepsis, die wir bei der SUP hatten und haben, den bisherigen Verlauf
ambivalent, aber durchaus positiv einschätzen -, eine Gesellschaft quasi
vorprescht und ohne Akkordierung mit der Wiener Politik - und das ist ein
riesiges Straßenprojekt aus Wiener Sicht - genau jenes Projekt ausschreibt, und
zwar mit der Beilage, die, wie Sie auch gesagt haben, in allen Bewertungen am
schlechtesten wegkommt; insbe-
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