Gemeinderat,
7. Sitzung vom 20.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 85 von 125
der Schluss, den wir
daraus ziehen, ist, dass Sie nicht verantwortungsvoll mit den Steuermitteln umgehen,
dass Sie von der SPÖ die Steuermittel verschwenden. (Beifall bei der FPÖ.)
Sehr geehrte
Damen und Herren! Der Begriff Prävention ist zu einem abgedroschenen Schlagwort
verkommen. Und je öfter Sie es verwenden, sehr geehrte Damen und Herren von der
SPÖ, desto inhaltsloser wird dieses Wort.
Was mich
traurig macht, das ist zum Beispiel das Frauengesundheitsprogramm. Es wird
immer mehr zu einem leblosen Wesen. Es hat seit ewigen Zeiten keine Sitzung des
ExpertInnenbeirats mehr gegeben und wahrscheinlich wird auch hier der Sparstift
angesetzt werden. Ich fände das wirklich schade, denn wir haben erst einen
Bruchteil von dem begonnen, was wir uns am Beginn vorgenommen haben und aus dem
Budgetvoranschlag kann ich auch nicht herauslesen, welche Mittel für welche
Projekte zur Verfügung stehen sollen.
Genauso das
Netzwerk gesundheitsfördernde Schule, das ist ein weiteres Beispiel für
sozialistische Realitätsverweigerung. Das Netzwerk gesundheitsfördernde Schule
ist eine reine Alibi-Aktion, bei der einige wenige, die zufällig vom Schicksal
begünstig sind, weil sie einen Lehrer haben, der sich dafür interessiert, eine
Minderheit, wird in der Schule mit dem Thema Gesundheitsvorsorge konfrontiert,
die große Mehrheit der Wiener Kinder bleibt aber davon völlig unberührt. Dieses
Programm kann man als alles andere denn als effiziente Gesundheitsvorsorge
bezeichnen. Dieses Programm ist sozialistische Effekthascherei nach dem Motto:
Wasch mir Pelz, aber mach mich nicht nass!
Ich möchte die
Kritikpunkte nochmals kurz zusammenfassen:
Kaputtsparen
des Wiener Gesundheitssystems, Beispiel: Kürzungen bei Essen auf Rädern.
Mangelnde
Qualitätssicherung, Beispiel: Akuter Personalmangel im Bereich der
Krankenhaushygiene.
Verschwendung
der Geldmittel durch größenwahnsinnige und undurchsichtige Projekte, Beispiel:
Küche im Wilhelminenspital.
Uneinsichtigkeit,
wenn es um lebensrettende Reformen geht, Beispiel: Sanitätergesetz.
Gesellschaftspolitische
Experimente auf Kosten vor allem unserer Kinder, Beispiel: Sozialistische Drogenpolitik,
Prävention gegen Null.
Das Fazit,
meine Damen und Herren, ist: die sozialistische Gesundheitspolitik in Wien ist
konkursreif. Frau StRin Pittermann ist eine Stadträtin wider Willen, die in
Kenntnis des wahren Desasters dieses Amt nicht angenommen hätte. Und sie ist
nicht in der Lage, die optimale Versorgung der Wiener Patienten
sicherzustellen.
Wir
Freiheitliche können diesem sozialistischen Belastungsbudget auf keinen Fall
zustimmen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender
GR Rudolf Hundstorfer: Als
nächste Rednerin ist Frau GRin Matzka-Dojder zum Wort gemeldet. - Bitte schön.
Für die Gruppe Wohnbau als
Zwischeninformation: Wir haben noch sechs Wortmeldungen.
GRin Anica Matzka-Dojder (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte
Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich habe meinen
Vorrednerinnen und -rednern sehr genau zugehört, möchte aber auf diese Beiträge
nicht näher eingehen, da ich in meinen Ausführungen sowieso eine Antwort darauf
habe.
Vielmehr
möchte ich über den Voranschlag der Geschäftsgruppe Gesundheit für das Jahr
2002 sprechen, der für mich eine zukunftsorientierte Planung darstellt und an
eine gute Gesundheitspolitik der vorangegangen Jahre anknüpft. (Beifall bei der SPÖ.) In diesem
Voranschlag sind klare Schwerpunkte im Interesse der Wienerinnen und Wiener
erkennbar und ich möchte auf einige davon eingehen, wie zum Beispiel den
Bereich der Prävention, Fragen der Frauengesundheit, geriatrische Versorgung
und schließlich die Probleme, die uns in der Gesundheitspolitik von Seiten der
Bundesregierung bereitet werden.
Nun kurz zum
Budgetentwurf: Meine Damen und Herren, der Gesamtaufwand für das Gesundheitswesen
2002 beträgt, bitte, 28 Prozent der gesamten Aufwendungen der Stadt Wien,
28 Prozent, meine Damen und Herren! Hier zeigen wir in der Wiener Politik,
dass uns die Gesundheit der Wiener und Wienerinnen wohl ein Anliegen ist und
dass wir bereit sind, in diese weiter zu investieren. (Beifall bei der SPÖ.) Und das trotz der Einsparungen auf der Bundesseite,
die auf uns übertragen werden. Hier zeigt sich eben, dass die Wiener Politik
anders ist, als die Politik der Bundesregierung.
Unsere
Politik, meine Damen und Herren, liegt im Interesse konkreter Menschen und
nicht, wie die der Bundesregierung, im Interesse eines abstrakten Nulldefizits.
(Beifall bei der SPÖ.)
Zu den
vorgeworfenen schlechten Infrastrukturen möchte ich sagen, dass wir für 2002
1 Million EUR für die Verbesserung der Infrastrukturen eingeplant
haben, und es steigen auch die Transferzahlungen um einen beträchtlichen
Betrag.
Budgetzahlen
sind natürlich Zahlen, die nicht isoliert zu sehen sind, es ist auch jenes
Budget einzubeziehen, das mittelbare Auswirkungen auf den Gesundheitsbereich
hat, und das ist das Budget für die Pflegeheime, Geriatriezentren und den
extramuralen Bereich.
Es steigen die
Ausgaben für Sozialhilfe und stationäre Pflege deutlich auf nahezu
230 Millionen EUR an, die Beträge für Heimhilfe und Hauskrankenpflege
steigen auf 120 Millionen EUR, die Plätze in geriatrischen
Tageszentren werden um 10 Prozent vermehrt.
Jetzt bin ich schon
in meinem ersten Themenbereich und das ist das Thema der Prävention. Ich habe
auch vorangegangene Reden gelesen und ich habe
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