Gemeinderat,
7. Sitzung vom 20.11.2001, Wörtliches Protokoll - Seite 84 von 125
die betroffenen
Unfallopfer lebensbedrohliche Haltung aufzugeben?
Ja, so eine
unverantwortliche Trotzhaltung, die nehmen die Sozialisten gerne ein. Sie
blockieren öfters Verfassungsbestimmungen, und weil es so lustig ist, am
liebsten solche, wo es um Leben und Tod geht. Und so behindern sie auch den
Kampf gegen Drogen am Steuer. Frau GRin Stubenvoll hat gestern gesagt, der
Mensch im Mittelpunkt, das soll ihr Motto in der Gesundheitspolitik sein, aber
dort, wo es wirklich um Menschenleben geht, bleibt davon nur blanker Zynismus
übrig. Anders kann man es nicht bezeichnen, wenn Herr Hacker, der
Drogenkoordinator, beim wien.at-chat seine unwissenschaftlichen und gemeingefährlichen
Theorien verbreitet.
Denn wenn
Peter Hacker sagt - ich zitiere -: "Ich halte derzeit nichts von
Drogentests für Autolenker, da wir keine Tests haben, die eine Aussage über die
Fahrfähigkeit beziehungsweise Fahrtauglichkeit zulassen würden." - Dann
bitte ich Sie, Herr Hacker, treten Sie einmal in Kontakt mit echten,
unabhängigen Fachleuten, denn dann würden auch Sie lernen, dass die
Blutuntersuchung einen genauen Nachweis über die Substanz, über die Art der
Substanz oder der Substanzen, die Menge und über den Zeitpunkt des Konsums
Auskunft geben können und dass die Fahrtauglichkeit zum Zeitpunkt einer
Anhaltung bei einer eventuellen Kontrolle ganz genau festgestellt werden kann. (Beifall bei der FPÖ.)
Im Bund
verhindert die SPÖ, dass die Bevölkerung vor dem Drogenterror auf Österreichs
Straßen wirksam geschützt wird und die Wiener SPÖ geht weiter den Weg der
Verharmlosung und der Legalisierung.
Zu den
Forderungen von Frau GRin Jerusalem kann ich nur eines sagen, es wird nicht
mehr lange dauern, die SPÖ ist auf dem besten Weg, diese gefährlichen Dinge
umzusetzen, denn ich habe hier ein Schreiben, das beweist, dass das, wovor wir
immer gewarnt haben, bald traurige Wirklichkeit sein wird.
Hier schreibt
die sozialistische Bezirksvorsteherin aus dem 6. Bezirk, aus Mariahilf. Und
sie schreibt am 29. Oktober und sie schreibt an einen Bezirksbewohner, der
anscheinend Probleme mit Drogensüchtigen in seinem Haus gehabt hat. Sie
schreibt: "Ich kann Ihren Ärger über die Vorkommnisse in Ihrem Haus verstehen.
Vor ein paar Wochen habe ich zum 1. Mariahilfer Sicherheitsgipfel
eingeladen. Zu diesem Gespräch sind neben der Polizei auch VertreterInnen des
'Ganslwirts' und der aufsuchenden Drogenberatung gekommen. Zu meiner
Überraschung waren sich alle TeilnehmerInnen einig, dass so genannte Konsumräume
zur Vermeidung solcher öffentlicher Ärgernisse unverzichtbar sind."
Sie schreibt
weiter: "Wir sind am Anfang eines Diskussionsprozesses bezüglich der
Einrichtung von Fixerstuben. Ich hoffe aber, dass es bald zu einer positiven
Entscheidung kommt, damit blutige Spritzen und Ähnliches bald der Vergangenheit
angehören."
Sehr geehrte
Damen und Herren! Dieser Brief einer sozialistischen Bezirksvorsteherin
beweist, dass die SPÖ in der Drogenpolitik in Wien resigniert. Damit wird
anscheinend ein weiterer Punkt dieses viel zitierten rot-grünen
Arbeitsübereinkommens umgesetzt. Die Wienerinnen und Wiener werden aufwachen
und werden vor vollendeten Tatsachen stehen, die Fixerstuben werden still und
heimlich eingerichtet sein.
Meine sehr
geehrten Damen und Herren! Vor der Wahl hätte man das nie zugegeben. Das ist
eine Bankrotterklärung der Wiener Drogenpolitik. Wir Freiheitliche werden
weiter mit der Bevölkerung, die zu Recht gegen diese Konsumräume, gegen diese
Fixerstuben kämpft ... (GRin Josefa
Tomsik: Aber sind Sie der Meinung, sie sollen das auf der Straße machen? )
Ich bin der Meinung ... (GRin Josefa
Tomsik: Sind Sie der Meinung? - GR Kurth-Bodo Blind: Gar nicht sollen sie es
machen!) Wir wollen, dass die Drogenkranken von ihrer Krankheit geheilt
werden, dass man mehr in Therapie investiert und dass man versucht, sie von
ihrer Drogensucht wegzubringen und dass man nicht resigniert und ihnen Räume
zur Verfügung stellt, wo sie dieser Sucht nachgehen können. (Beifall bei der FPÖ. - GRin Josefa Tomsik:
Wollen Sie die Alkoholiker ausweisen?)
Sehr geehrte
Damen und Herren von der SPÖ! Auf der einen Seite sparen Sie das
Gesundheitswesen kaputt, Sie hungern die Wiener Spitäler und das AKH aus, Sie
kürzen bei Essen auf Rädern, es drohen Kürzungen bei der Heimhilfe, beim
Wäschedienst, beim Besuchsdienst, es gibt Kürzungen und Einsparungen. Auf der
anderen Seite gibt es in wichtigen Bereichen des Wiener Gesundheitswesens
Probleme mit der Qualität. So übt der Rechnungshof in seinem Tätigkeitsbericht
für das Jahr 2000 Kritik an der sanitären Aufsicht in den städtischen Pflegeheimen.
Vor allem im
Bereich der Krankenhaushygiene wird ein eklatanter Personalnotstand
festgestellt. Bei den hygienebeauftragten Ärzten besteht ein Defizit von
11 Dienstposten, bei den Hygienefachkräften fehlen ganze 22 Posten.
Wenn Sie im Krankenhausbereich bei der Hygiene sparen, dann können wir die
Qualität im Wiener Gesundheitswesen niemals sicherstellen. Das entspricht nicht
unseren Vorstellungen von Qualitätssicherung, das ist sozialistischer
Schlendrian zum Schaden der Patienten.
Auf die Küche im
Wilhelminenspital möchte ich deshalb nur ganz kurz eingehen, weil sie
eigentlich ein tragisches Beispiel ist. Eine Küche, die
250 Millionen S kostet, das allein ist schon ein Wahnsinn. Die
Vergabe war ein einziges Trauerspiel, der Bestbieter wurde nicht genommen, und
zwar aus formalen Gründen. Dadurch gab es eine Überschreitung um weitere
25 Millionen, mangelndes Kostenbewusstsein, fehlende Transparenz und jede
Menge Überschreitungen. (GR Paul Zimmermann:
Das ist doch ein Unsinn, was Sie da sagen!) Herr GR Zimmermann, die Realität
(StRin Karin Landauer: Herr Zimmermann,
Sie können sich zum Wort melden!), die Realität bei Bauvorhaben ist
meistens skandalös und
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular