Gemeinderat,
3. Sitzung vom 26.6.2001, Wörtliches Protokoll
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der Projekte gehen,
die Planungen für Verkehrsprojekte, für andere strategische Projekte in diesem
Raum, auf ihre Umwelttauglichkeit untersuchen zu lassen. Ich bin überzeugt
davon, dass wir mit den Straßenprojekten, die jetzt angedacht sind und die wir
in die Planung bekommen - dank des Gesprächs mit der Frau Bundesministerin, das
gebe ich schon zu, aber die Projekte haben wir vorgestellt und nicht die Frau
Bundesministerin -, in dieser strategischen Umweltprüfung herausarbeiten
können, wie solche Projekte realisierbar wären, unter welchen umweltpolitischen
Auflagen.
Es kann auch
so ausgehen, dass sich herausstellt, dass das eine oder andere Projekt nicht
umweltkompatibel ist. Auch das ist dabei noch möglich, aber wir müssen diesen
Schritt zuerst tun, bevor wir mit den Verkehrsprojekten in die Detailplanung
gehen. Ich will auf keinen Fall, dass wir einen Planungsstopp betreiben,
wodurch wir dann vielleicht einmal, wenn grünes Licht aus dem Umweltbereich
dafür käme, dastehen und erst mit der Planung beginnen müssen. Genau hier geht
es darum, dass die Verquickung zwischen Umweltprüfung und Planung sehr wohl
erfolgt, und zwar rechtzeitig erfolgt.
Lassen Sie
mich noch ein paar Dinge ansprechen, die in der Diskussion gekommen sind, die
auch einen wesentlichen Bereich, nämlich den Gürtel, betreffen. Wir haben in
den "100 Projekten für Wien" das Zielgebiet Gürtel drinnen. Hier geht
es um den gesamten Raum von der Althanstrasse bis zur A 23-Auffahrt beim
Wildgansplatz. Hier geht es um den gesamten Gürtelbereich, sowohl entlang des
Westgürtels als auch des Südgürtels. Es gibt eine ganze Reihe von Projekten,
die verwirklichbar sind, die wirklich zum Upgrading, zur Aufzonung der Gebiete
beitragen können, die zu einer Verbesserung der Qualität, der Standortgunst
entlang des Gürtels beitragen können.
Es gibt nur
eine Projektidee - einige von Ihnen haben das auch erwähnt -, mit der ich
absolut nichts anfangen kann, die nennt sich "Südgürtel neu, eine Jahrhundertchance
für Wien, FP Herzog". Da geht es zum Beispiel um die Untertunnelung und
Verschwenkung der Triester Straße, da geht es um die Tieferlegung des
überregionalen Straßenverkehrs, um die Tieferlegung und teilweise Überplattung
der Südbahn und so weiter. 122 Hektar Projektfläche, 135 Hektar am
Frachtenbahnhof und so weiter und so weiter.
Werte Kollegen
von den Freiheitlichen! Reißen wir doch nicht ein Projekt nach dem anderen auf!
Gehen wir doch gemeinsam und machen wir den Südbahnhof zum Bahnhof Wien! Bauen
wir doch den Bahnhof Wien aus! Das sind 85 Hektar - das schreibt ihr
selber -, die man verwerten kann und die man benutzen kann, um die
Bahninfrastruktur auszubauen. Dann soll doch eure Frau Bundesministerin
hergehen und den Bundesbahnen klarmachen, dass ein Frachtenbahnhof auf dem
Matzleinsdorfer Bahnhof verkehrspolitisch in der Zu- und Abfahrt überhaupt
nicht bewältigbar ist. Das soll man doch der Frau Bundesministerin einmal
beibringen. Wir haben ihr das gesagt. Die Reaktion darauf ist bis jetzt denkbar
gering. Dann soll sich auch die Bundesbahn nicht vor einer
Umweltverträglichkeitsprüfung am Standort Metzgerwerke fürchten, denn dort ist
eines der strategischen Projekte für den Güterverkehr in Wien, genauso wie in
der Freudenau am Hafen und genauso wie nördlich von Süßenbrunn für den Bereich
nördlich der Donau.
Damit bekommen
wir alle diese Projekte, von denen ihr gesprochen habt - Nordbahnhof,
Nordwestbahnhof, Matzleinsdorf - frei und dann kann man dort etwas machen. Aber
Grundvoraussetzung dafür ist, dass wir den Lainzer Tunnel haben, sonst
funktioniert der Güterverkehr in Wien überhaupt nicht. Dann funktioniert auch
all das, was mit Verbesserung der Verbindungsbahn, mit der Schnellbahnführung
auf der Verbindungsbahn angedacht ist, nicht. Das ist das primäre Projekt für
den Standort Wien, für die Schaffung eines Standorts im Güterumschlag auf der
Eisenbahn und natürlich auch in der Verknüpfung des Personenverkehrs.
Wenn wir immer
wieder da ein Steinchen, dort einen großen Prügel zwischen die Beine
geschmissen bekommen, dann werden wir mit der Verkehrsinfrastruktur in Wien nie
zu Rande kommen.
Ich möchte auf
noch ein Thema eingehen, das mit dem Umland ganz eng zusammenhängt. Wir haben
in mehreren mühsamen Sitzungen in der vorigen Periode die Kooperation zwischen
den Landtagen zustande gebracht. Aus mir nicht ganz erklärlichen Gründen hat
die letzte Landtagspräsidentenkonferenz im Herbst entschieden, dass es diese
Gruppen in der Form nicht mehr geben soll. Soll mir auch recht sein, es war ein
Instrument, mit dem man sich zwischen den Landtagen über das eine oder andere
verständigen konnte.
Mein Interesse
ist, dass man die Planungsgemeinschaft Ost nicht, weil sie so viele schöne
Studien gemacht hat, einfach so belässt, wie sie ist, sondern sie muss zu einem
schlagkräftigeren Instrument ausgearbeitet werden. Sie muss auch im Hinblick
darauf benutzt werden können, dass die Grenzen demnächst fallen werden und die
Kooperation mit der Region Bratislava, die Kooperation mit der Region Györ, die
Kooperation mit der Region Brünn intensiviert werden kann. Ich bin sehr dafür,
dass wir die Planungsgemeinschaft Ost erweitern durch die Assoziierung der
Region Bratislava, erweitern durch eine Assoziierung des Komitats
Györ-Moson-Sopron und damit erreichen, dass die Zusammenarbeit
grenzüberschreitend intensiviert werden kann.
Und weil Herr Gerstl
gemeint hat, dass es Hochmut meinerseits wäre, nicht hier herinnen zu bleiben:
Das kann ich Ihnen ganz leicht erklären. Ich versuche, mit den
niederösterreichischen Kolleginnen und Kollegen das Gesprächsklima zu
intensivieren und aufrechtzuerhalten. Ich kann nichts dafür, wie der
Terminfahrplan dieses Hauses funktioniert. Ich habe mir jedenfalls den
beamteten Landesplaner von Niederösterreich eingeladen gehabt und den habe ich
da draußen
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