Frauengesundheit und Gewalt

Sitzende Frau stützt Kopf auf Kinn und blickt nachdenklich ins Leere

Jede 3. Frau in Österreich hat im Erwachsenenleben bereits körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt. In der Kindheit erlitten 7 Prozent der Frauen in Österreich sexuelle Gewalt (Quelle: Statistik Austria Geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen in Österreich 2022).


Schwerwiegende gesundheitliche Folgen von Gewalt

Beziehungsgewalt und sexualisierte Gewalt werden von der Weltgesundheitsorganisation WHO als weltweites Gesundheitsrisiko für Frauen eingestuft. Die Folgen für die seelische und körperliche Gesundheit sind schwerwiegend.

Neben körperlichen Verletzungen drohen der Verlust des Selbstwertgefühls, Depressionen, Essstörungen, Ängste, Schlafstörungen oder Panikattacken. Gewalterfahrungen können Kopfschmerzen, chronische Unterbauchentzündungen und sexuell übertragbare Krankheiten auslösen. Sie können für ungewollte Kinderlosigkeit, für eine Fehlgeburt, eine Frühgeburt oder ein niedrigeres Geburtsgewicht des Babys verantwortlich sein.

Gewaltbetroffene haben ein höheres Risiko für Suchterkrankungen und Medikamentenmissbrauch.

Massive körperliche Gewalt kann eine bleibende Behinderung oder den Tod des Opfers verursachen (Quellen: Österreichische Frauengesundheitsberichte 2006, 2010/11 und 2022).

Was sind die Folgen im Gesundheitssystem?

Die Folgen von häuslicher und sexualisierter Gewalt im Gesundheitssystem sind hohe Kosten für Behandlung und Therapie. Hohe Kosten entstehen außerdem durch den Ausfall von Arbeitskraft sowie für die Arbeit von Polizei, Justiz und Opferschutzeinrichtungen.

Das EU-Institut EIGE schätzt die Kosten durch Gewalt gegen Frauen in der EU auf jährlich 289 Milliarden Euro.

Früherkennung hilft den Opfern

Wichtig ist die Früherkennung von Gewalt: Das Wiener Programm für Frauengesundheit konnte wegweisende Maßnahmen zur Sensibilisierung des Spitalspersonals in Wien umsetzen.

Auch Strukturen zur Prävention und Betreuung von Betroffenen von Weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) wurden aufgebaut.

Nähere Informationen zu diesen und weiteren Themen rund um Frauengesundheit und Gewalt finden Sie auf folgenden Seiten:

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Strategische Gesundheitsversorgung
Kontaktformular