Gesundheitspersonal gegen Gewalt
Bei schwerwiegenden Fällen von häuslicher und sexualisierter Gewalt suchen Betroffene zuerst Hilfe im Spital oder in einer ärztlichen Ordination. Für das medizinische Personal ist es nicht immer leicht festzustellen, was die wirklichen Gründe von Verletzungen oder Beschwerden sind. Einige Patientinnen schämen sich oder haben Angst, über die erlebte Gewalt zu reden.
Warum ist es wichtig, dass Fachkräfte Gewalt ansprechen?
Wenn Ärzt*innen, Pflegekräfte oder Angehörige anderer Gesundheitsberufe bei Verdacht auf Gewalt gezielt nachfragen, trauen sich auch die Betroffenen, darüber zu sprechen.
Das Thema wird dadurch aus der Tabuzone geführt. Es entsteht ein öffentliches Bewusstsein für das Problem.
Wichtig ist, dass das Gesundheitspersonal auf Beratungsstellen und Schutzeinrichtungen hinweist. Das kann dazu beitragen, dass sich Betroffene leichter aus gewalttätigen Beziehungen befreien.
Maßnahmen zur Sensibilisierung des Gesundheitspersonals
Schulungen für das Gesundheitspersonal
2002 hat die Stadt Wien begonnen, Krankenhauspersonal für das Thema Gewalt gegen Frauen und Kinder zu schulen.
Fortbildungsreihe "Gewalt macht krank!"
Die jährliche Fortbildungsreihe "Gewalt macht krank!" verdeutlicht die wichtige Rolle des Gesundheitspersonals beim Erkennen häuslicher und sexualisierter Gewalt sowie sonstigen Formen von Gewalt.
Mitarbeiter*innen aus Krankenhäusern bekommen Informationen über:
- Häusliche und sexualisierte Gewalt
- Den richtigen Umgang mit Opfern von Gewalt
- Die gesetzliche Lage und Rechte von Gesundheitspersonal
- Die Bedeutung von Spurensicherung und Dokumentation
- Beratungsstellen und Schutzeinrichtungen in Wien
Die Fortbildungsreihe "Gewalt macht krank!“ wird in Kooperation mit dem Wiener Gesundheitsverbund durchgeführt.
Poster-Kampagne "Gewalt macht krank!"
Die Kampagne betont die gesundheitliche Dimension von häuslicher Gewalt und die Bedeutung des Gesundheitspersonals bei der Früherkennung.
Inhalte und Zielgruppen der Poster-Kampagne:
Eines der Poster spricht die Zielgruppe der Ärzt*innen und des Pflegepersonals an: "Gewalt macht krank! Machen Sie den ersten Schritt! Fragen Sie Ihre Patientin, ob Sie Hilfe braucht!"
Ein weiteres Poster ermutigt betroffene Frauen, nach erlebter Gewalt mit Ärzt*innen zu sprechen. Betroffene werden in den Sprachen Deutsch, Arabisch, Englisch und Türkisch angesprochen.
Die Poster können Sie unter +43 1 4000-84200 oder per E-Mail an frauengesundheit@ma24.wien.gv.at bestellen.
Hinter der Kampagne stehen das Wiener Programm für Frauengesundheit, der 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien, der Wiener Gesundheitsverbund, die Ärztekammer für Wien und die Wiener Frauenhäuser.
Stadt Wien | Strategische Gesundheitsversorgung
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