Studie "Wissensintensive Unternehmensdienste, Wissens-Spillovers und regionales Wachstum (Teil 3)"
Der dritte Teilbericht der Studie "Wissensintensive Unternehmensdienste, Wissens-Spillovers und regionales Wachstum" zeigt, dass die wissensintensiven Dienstleistungen in Wien ausgezeichnet positioniert sind - sowohl im nationalen als auch im internationalen Kontext.
Wissensintensive Unternehmensdienstleistungen sind hoch spezialisierte Dienstleistungen, die vorwiegend als Vorleistungen der Produktion dienen. Es handelt sich dabei zum Beispiel um die Branchen der Rechts- und Steuerberatung, der Wirtschaftsprüfung, um IT-Services, Unternehmensberatung, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, Werbung und Marktforschung, um Forschungs- und Entwicklungsfirmen oder TelekommunikationsanbieterInnen.
Wien hervorragend aufgestellt und zukunftsfit
Gemessen an der Beschäftigungskonzentration liegt Wien im Vergleich zu anderen europäischen Metropolregionen bei den Informationsdienstleistungen an der Spitze. Ebenfalls bemerkenswert - und im internationalen Vergleich hochrangig - sind die Branchen Werbung und Marktforschung, Verwaltung und Führung von Unternehmen beziehungsweise Unternehmensberatung sowie private Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Innerhalb des Stadtgebiets stechen die Bezirke Wieden und Neubau besonders hervor.
Die Studie empfiehlt die Sicherung und den Ausbau der wissensintensiven Dienstleistungen am Standort Wien sowie eine stärkere Vernetzung (auch im Sinne von besserer Infrastruktur) von lokalen wissensintensiven Dienstleistungsangeboten mit potenziellen Nachfragerinnen und Nachfragern in der Wiener Peripherie – besonders in den neuen EU-Mitgliedstaaten.
Mehr Jobs und Einkommen
Regionen mit hoher Dichte an wissensintensiven Dienstleistungen sind auch Regionen mit hohen Einkommen. Wissensintensive Dienstleistungen sind für das Beschäftigungswachstum in Wien gegenüber allen anderen Wirtschaftsbereichen zentral. Ihr Beschäftigungszuwachs in Österreich war zwischen 1970 und 2010 mehr als fünfmal so hoch wie jener in der Gesamtwirtschaft.
Die Verlagerung der Wirtschaft in Wien auf den Dienstleistungssektor trug in den vergangenen Jahrzehnten deutlich zur Produktivitätsentwicklung bei. Diese war vor allem durch das Beschäftigungs- und Produktionswachstum der wissensintensiven Dienstleistungen geprägt. Für Wien ist diese bewusste Positionierung entscheidend, da der Standort nur durch Qualität und nicht durch billige Preise im internationalen Wettbewerb erfolgreich sein kann.
Wien setzt auf Vielfalt und Zusammenarbeit
Der erste Teilbericht der Studie empfiehlt eine Wirtschaftspolitik, die die Branchenvielfalt beziehungsweise eine weitere Diversifikation der Wiener Branchenstruktur fördert. Innerhalb dieser breiten sektoralen Aufstellung sollten aber klar thematische Schwerpunkte gesetzt werden, die zu branchenübergreifenden wirtschaftlichen Aktivitäten und Innovationen führen.
Der ebenfalls bereits veröffentlichte zweite Teilbericht analysiert, wie wissensintensive Unternehmensdienstleistungen die regionale Produktivitätsentwicklung direkt und indirekt antreiben. Damit sich dieser Effekt entfaltet, muss ein enger räumlicher Konnex der wissensintensiven Dienstleistungen zur industriell-gewerblichen Produktion gegeben sein. Die Autorinnen und Autoren empfehlen daher, wissensintensive Dienstleistungen als Treiberinnen von Wissens-Spillovers zu fördern und strategisch zu begleiten, um nachhaltige industriepolitische wie auch innovations- und regionalpolitische Fortschritte zu erreichen.
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