Mitschrift
Veronica Kaup-Hasler, Kulturstadträtin: "Wir leben im Zeitalter der Digitalisierung. Sie hilft uns in so vielen Bereichen und macht Arbeit sowie Kommunikation einfacher. Gleichzeitig haben wir lange zugeschaut, wie der Mensch sozusagen ins Abseits gerutscht ist. Viele fühlen sich abgehängt und verbinden mit Digitalisierung vor allem eine Bedrohung. Der digitale Humanismus versucht, den Menschen und die menschliche Gesellschaft in den Mittelpunkt zu rücken. Daher hat die Stadt Wien auch einen großen Call lanciert, aus dem 9 Siegerprojekte hervorgegangen sind. 3 davon darf ich Ihnen jetzt vorstellen.“
Julia Neidhardt: „Wir haben ein Online-Tool entwickelt, das zeigt, wie Zeitungen über Politiker*Innen berichten. In unserem Online-Tool kann man die Berichterstattung verschiedener Zeitungen vergleichen. Wir zeigen die Entwicklung über 20 Jahre. Dazu haben wir Methoden des maschinellen Lernens und der Textanalyse verwendet. Mithilfe dieser Methoden haben wir sogenannte 'Sentiment Scores' aus einer riesengroßen Textsammlung berechnet. Diese zeigen, ob etwas in einem positiven, negativen oder neutralen Zusammenhang gezeigt wird. Das wäre händisch so nicht mehr möglich. So kann man Tendenzen in der Berichterstattung sichtbar machen. Das ist auch im Sinne des digitalen Humanismus.“
Petra Schmidt: „Uns ging es darum herauszuarbeiten, wie übergriffig sich Mobiltelefone gegenüber den Daten der User*innen verhalten und wie wenig wir selbst daran ändern können. Gerade weil heutzutage Mobiltelefone quasi zur persönlichen Infrastruktur gehören und auch zukünftig für staatliche Dienstleistungen nötig sind, haben wir ein Manifest erarbeitet, das dem Schutz der User*innen dient und auf einen ethischen Umgang mit unseren Daten setzt. Das Manifest ist sozusagen eine Checkliste für zukünftige Entwicklungsaufträge. Weitere Informationen sowie das Manifest finden Sie auf der Website 'ethicsinapps.eu'“
Penesta Dika: „Durch das Projekt AI+ werden Algorithmen gesucht, klassifiziert und untersucht. Wir wollen aber als Resultat jedoch keine mathematischen Ergebnisse bekommen, sondern sie in Bezug zum digitalen Humanismus untersuchen. Somit werden Themen wie Mobilität, Privatsphäre des*der Einzelnen und so weiter durch partizipative Methoden wie Design Thinking, Open Innovation In Science und Citizen Science untersucht.“
Veronica Kaup-Hasler, Kulturstadträtin: „Wie Sie sehen, ist die Vielfalt der Forschung ist enorm groß. Die Stadt Wien wird auch weiter darauf achten, dass es mehr öffentliche Gelder gibt für Forschung, Menschen und Gesellschaft, zum Abbau der Ängste und zu einem besseren Verständnis dessen, was wir wollen, wenn wir sagen: ‘Der Mensch muss die Technik beherrschen und nicht umgekehrt.‘"
Archiv-Video vom 20.06.2022:
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Call 2019 Digitaler Humanismus
Aus 86 Einreichungen zum Call "Digitaler Humanismus" der Kulturabteilung (MA 7) kürte im November 2019 eine Jury neun Siegerprojekte. Im folgenden Video stellt Ihnen Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler drei dieser neun Projekte vor. Weitere Informationen unter https://www.wien.gv.at/kultur/abteilung/foerderungen/call-2019-digitaler-humanismus.html
Länge: 3 Min. 26 Sek.
Produktionsdatum: 2022
Copyright: Stadt Wien