Mitschrift
Wie gehen Kinder und Jugendliche mit der digitalen Welt um? Wie kann man Ihnen helfen und sie dabei begleiten? Eine wichtige Arbeit der JugendarbeiterInnen, die mit Hilfe eines neuen digitalen Teamtools für eine neue Qualitätsstufe sorgen soll.
OT BAKOS
Das war ein langjähriger Prozess. Es gab schon vor einiger Zeit einen eigenen Schwerpunkt in der Kinder und Jugendarbeit, was Medienkompetenz betrifft. Das heißt, man hat versucht, und versucht tatsächlich, mit dem digitalen Wandel auch mitzuschreiten, denn wir haben einen digitalen Wandel. Das ist ja nicht etwas, das von heute auf morgen passiert, der digitale Wandel passiert jeden Tag und entwickelt sich weiter. Und dementsprechend musste auch die Kinder und Jugendarbeit da mitgehen.
Corona war nicht alleine der Grund, hier ein neues Tool einzusetzen
OT Dolores BAKOS, Landtagsabgeordnete,
Das hätte man so und so gemacht. Ich glaube Corona – und das sehen wir auch in anderen Bereichen der Gesellschaft – hat sehr vieles beschleunigt. Aber dass bestimmte Dinge auch bereits davor nach Veränderung geschrien und gerufen haben, war ja eklatant zu sehen. Corona hat nur einiges beschleunigt. Aber bereits davor hat man wirklich wesentliche Schritte gesetzt. Eben z.B. mit dem Jahresschwerpunkt Medienkompetenz in der Wiener Kinder und Jugendarbeit. Wo man bereits Kinder und Jugendliche auf Medien sensibilisiert hat. Wo zum Beispiel auch Kinder und Jugendliche vielleicht auch das erste Mal einen Computer oder einen Laptop benutzt haben. Das heißt, man hat schon davor wirklich wichtige Schritte auch hier gesetzt.
Digitale Jugendarbeit hat in Wien einen hohen Stellenwert.
OT Anu Pöyskö, Medienpädgogin, Leiterin WienXtra Medienzentrum
Unter digitaler Jugendarbeit versteht man - salopp gesagt - Jugendarbeit mit, in und über digitale Medien und Technologien. Wir haben früher viel zu ausschließlich über Online-Jugendarbeit geredet, das ist unglaublich wichtig. Aber das ist nur ein Teilaspekt. Und genauso wichtig sind die Erprobungs- und Reflektionsanlässe, die Jugendarbeit für Jugendliche schaffen kann in face to face settings. Das gehört genauso zur digitalen Jugendarbeit dazu.
Das Teamtool ist genau durchdacht und auf die offene digitale Kinder und Jugendarbeit in Wien abgestimmt.
OT Christina Pantucek-Eisenbacher, Sozialarbeiterin & Fachreferentin, Medienkompetenz i.d. Kinder und Jugendarbeit
Das Teamtool heißt so, weil es eine Art Gebrauchsanleitung sein soll für Teams in der offenen Kinder und Jugendarbeit. Dafür, dass Sie ihre Arbeit, ihre Tätigkeit im digitalen Raum reflektieren, gemeinsam in Teams. Das heißt, entweder haben sie die Möglichkeit im Rahmen einer Teamsitzung zu einzelnen Themen sich Gedanken zu machen. Oder auch zum Beispiel sich einmal einen Klausurtag Zeit nehmen, um über ihre Arbeit im Rahmen der Kinder und Jugendarbeit zu reflektieren.
FREI
OT Pantucek
Ganz grundsätzlich ist ja Jugendarbeit so, dass sie dorthin geht, wo Kinder und Jugendliche sind. Das ist einerseits tatsächlich wörtlich so gemeint, wir sind ja auch im öffentlichen Raum unterwegs, um Kinder und Jugendliche anzusprechen. Das sehen wir aber auch so für den digitalen Raum. Und wir wissen, Kinder und Jugendliche bewegen sich mittlerweile viel auf Social Media in virtuellen Räumen. Und darum ist es auch wichtig, dass Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter sich in diesen Räumen bewegen und präsent sind - mit und für ihre Zielgruppen. Und man kann sich das in der praktischen Arbeit so vorstellen, dass sie einerseits während sie Gespräche führen mit Kinder und Jugendlichen schauen oder nachfragen auch bei den Jugendlichen, welche Tools werden genutzt, nutzen sie Tick Tock, nutzen sie Instagram. Jugendarbeiterinnen haben auch selbst für ihre Einrichtungen Instagram-Kanäle, Facebook-Auftritte, wo sie einerseits ihre Angebote auch bewerben, aber wo sie auch mit Kinder und Jugendliche einzelne Projekte machen. Das können Video-Projekte sein, das können Umfragen sein.
FREI
OT Pantucek
Das Tool an sich bietet die Möglichkeit, das Handeln zu reflektieren. Da geht es darum, dass ein Team einmal eine Ist-Stand-Erhebung macht. Und sich die Frage stellt, was tun wir schon Rahmen von digitaler Kinder und Jugendarbeit. Wo könnten wir uns noch verbessern? Was fehlt uns hier noch? Und schauen, wo brauchen Kinder und Jugendliche Unterstützung, damit sie selbst – also Kinder und Jugendliche – aktive und selbständige NutzerInnen von digitalen Medien sein können.
Fakt ist - der Alltag und das Leben von Kindern und Jugendlichen findet heute großteils in digitalen Räumen statt.
OT Pöyskö
Diese Erfahrungen, die sie dort machen, sind für sie genauso real und wichtig wie Erlebnisse und Erfahrungen in Präsenz-Settings. Und mit denen gilt es zu arbeiten und zu reflektieren. Und diese Reflektion und das darüber Reden, kann stattfinden in Online-Settings und kann stattfinden in Präsenz-Settings. Und der persönliche Kontakt ist und bleibt weiterhin wahnsinnig wichtig.
FIN
INFO
www.wienxtra.at/jugendinfo
Archiv-Video vom 11.01.2022:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.
Digitales Teamtool
„Mit dem „Teamtool zur Reflexion digitaler Kinder- und Jugendarbeit“ entwickeln Jugendarbeiter*innen ihre digitalen Angebote weiter, um Kinder und Jugendliche bei deren Aktivitäten in der digitalen Welt noch besser unterstützen zu können.“
Länge: 5 Min. 17 Sek.
Produktionsdatum: 2021
Copyright: Popup TV und Film Produktion GmbH