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Für die Gewinner von Club wien.at ging es Ende September durchs Josephinum. Zu sehen gab es die Ausstellung „Augenphantom & Kugelsucher“. Ersteres diente im 18. Jahrhundert Medizinstudenten zur Übung.

Ruth Koblizek, Kuratorin der Bildersammlung: „Zu üben wie hantiere ich, wie schneide ich am Auge. Das heißt in diese Augenhöhlen, die man hier sieht, wurden Kalbs-, notfalls auch Schweineaugen mittels Federn eingespannt und dann konnte der Student sozusagen seine ersten Schnitte üben, bevor er den Patienten operieren durfte.“

Gezeigt werden an die 50 weitere historisch-medizinische Geräte. Neben den anatomischen Wachsmodellen aus Italien dokumentieren sie die Entwicklung der Medizin. 

Martina Markovska, Restauratorin im Josephinum: „Sehr beeindruckend sind für mich die Fötusdarstellungen. Man sieht bei manchen Objekten auch die Gebärmutter mit dem Baby drinnen und es ist schon etwas beeindruckend, wie man mit diesen Materialien diese Durchsichtigkeit so naturgetreu darstellen kann.“

Spannend ist auch, dass Sammlung und Gebäude gemeinsam entstanden. 1785 wurde es von Josef II. eröffnet und diente in erster Linie der Lehre. Jeden Samstag wurde es aber auch für Besucher geöffnet. 

Ruth Koblizek, Kuratorin der Bildersammlung: „Josef II. hat mit diesen Sammlungen und dem Josephinum auch einen wichtigen Teil seiner Einstellung, nämlich der Aufklärung umgesetzt, um das Wissen an alle zu vermitteln.“

Vor allem bei den Frauen fand der Besuch großer Anklang. Etwas, das den Herrn nicht ganz behagte. 

Ruth Koblizek, Kuratorin der Bildersammlung: „Na ja. Dass natürlich die Frauenzimmer sich das so anschauen wollen, wie die Männer und Damen von innen ausschauen, war natürlich dem damaligen Sittenverhalten etwas widersprechend. Das heißt, wenn die nicht einmal erröten, wenn sie sich die Wachsmodelle, vor allem die männlichen anschauen, war das schon ein Verfall der Sitten, könnte man sagen.“

Neben interessanten Anekdoten, technischen Meisterleistungen und hoher Handwerkskunst nahmen die Club wien.at-Mitglieder vor allem eines mit:

Renate, Club wien.at-Mitglied: „Ja, mir hat sehr vieles gefallen, aber natürlich diese Figuren in den Vitrinen, besonders die Liegenden, die so echt ausgeschaut haben.“

Manfred, Club wien.at-Mitglied: „Man bräuchte sehr viel mehr Zeit, um sich das wirklich in Ruhe näher zu Gemüte zu führen, aber es war ein wunderbarer Überblick.“

Wer Lust auf mehr bekommen hat: Club wien.at-Mitglieder erhalten im Josephinum ermäßigten Eintritt.

Archiv-Video vom 01.10.2014:
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„Augenphantom & Kugelsucher“ im Josephinum

„Augenphantom & Kugelsucher“. Eintauchen in die Welt der Medizin des 18. Jahrhunderts.

Länge: 2 Min. 51 Sek.
Produktionsdatum: 2014
Erstausstrahlung: 01.10.2014
Copyright: Stadt Wien/Bohmann Verlag

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