Mitschrift
Der Name ist Gustav Harmer. Dr. juris. Diplombauingenieur. Geboren 1934 in Wien, aber nach sechs Tagen nach Spillern, meine richtige Heimat, äh, transferiert worden. Und seit der Geburt, also seit kurz nach der Geburt, in Spillern aufgewachsen. Das ist ein Gutsbetrieb, eine Hefe- und Spiritusfabrik gewesen. Zum Schluss war's nur mehr eine Spiritusfabrik. Spiritus ist Ethylalkohol und wurde fürs Monopol erzeugt. Gegründet wurde das Unternehmen, also die Fabrikation, 1855. Ich bin die sechste Generation, die dort lebt und schafft. Und vorher waren eben Vater und Großvater und Urgroßvater, der angefangen hat mit der Spiritusfabrikation, aus den eigenen landwirtschaftlichen Produkten. Und hat dann nach dem Ersten Weltkrieg ... Die Hefefabrik musste dann eingestellt werden, weil der Markt im Osten der Monarchie verloren gegangen ist. Und die Spiritusfabrik ist gut gelaufen. Das war auch der Grund, warum im Jahr 1938 ... Die Herren haben sich alle gekannt, die Fabrikanten, es waren sechs oder sieben. Warum dann mein Vater zur Familie Kuffner gegangen ist nach dem Anschluss und gefragt hat, ob er die Hefefabrik und Spiritusfabrikation kaufen kann. Wurde gesagt: "Bitte, wir müssen weg. Sie wissen, warum." "Und entweder alles oder gar nichts." Und dann wurde eben verhandelt. Und dann ging alles. So weit die Geschichte der Fabrikation. Meine Jugend war am Gutsbetrieb in Gesellschaft meines Vaters, den ich abgöttisch geliebt hab. Und hat dann geendet mit der Volksschule. Da war die Pflicht halt dann schon da. Und es wurde auch daneben so ein bisschen Französisch gelernt, mit dem Kindermädchen, das aus Frank- reich weg musste als Österreicherin. Und 1945 sind wir dann nach Bad Ischl vom Vater gebracht worden. Der hatte dort schon vorbereitet, aus dem Frontbereich weg. Und hat eben dort eine Bleibe für seine vier Kinder und Frau gehabt. Wollte noch zurück, ging aber nicht mehr, weil die Russen waren schon viel zu weit. Jetzt saßen wir eben bis ... .. Oktober '45, da ist der Vater erst das erste Mal zurückgekommen. Hat, glaub ich, einiges durchgemacht. Weil er hat ... Er war bei der Partei. Er war nicht mehr zu Hause, war Chef der Firma, hat nicht gewusst, was los ist. Wir als Kinder haben nichts gemerkt davon. Und ... Wenn ich zurückdenk, war das eine ziemlich schöne Zeit, weil die Familie war ziemlich eng zusammen. Hab einen Atlas gehabt, wo sogar Spillern drin eingezeichnet ist. Und ich hab ziemlich genau gewusst, wo die Front verläuft. Und irgendwann bin ich einmal zum Vater gegangen, Anfang '45, und hab gesagt: "Papa, das schaut nicht sehr gut aus, die Russen sind schon, ich weiß nicht wo, in Stuhlweisenburg, und wie lang wird's dauern? Aber der Endsieg ist unser." Hab ich als kleiner Indoktrinierter vom System mich zu sagen getraut. Nach all dem, was ich gehört hab. Und der Vater hat nur ganz ruhig geantwortet: "So? Wer hat dir denn das gesagt?" Und da ist es mir dann plötzlich wie Schuppen von den Augen gefallen. Gott sei Dank so spät, weil wer weiß, was ich als frecher kleiner Bub irgendwo gegen das System gemacht hätte. Vielleicht. Aber, Gott sei Dank, ein Schutzengel hat mich bewahrt. Fliegeralarm - sowieso. Über dem Himmel sind die Bombergeschwader nach Wien gefahren, äh, geflogen. Und ich hör das noch, das Geräusch. Und als kleiner Bub - ziemlich große Angst. Und Luftschutzkeller, da hab ich mich halbwegs wohlgefühlt, im Freien überhaupt nicht. Was dumm war, aber ist halt so. Eines schönen Tages waren wir bei Bombenangriff in der Au. Vater war Jäger, ich bin immer gern mitgegangen. Und wir haben dann gehört, in Richtung Zuhause, drei Bombeneinschläge. Drei Explosionen. Und wie wir nach Hause gekommen sind, das Erste war halt: "Ah, Gott sei Dank - der Rauchfang steht noch." Und wie sich dann herausgestellt hat, waren die drei Bomben weit weg, am Feld, aber genau in Richtung Fabrik. Und das dürfte ein angeschossener Flieger gewesen sein, der sich halt seine letzten Bomben, äh, abgeladen hat. Und sich gedacht hat: "Na, vielleicht erwisch ich da noch einen Rauchfang." Große Erleichterung. Aber sonst, die Besatzungsmacht ... Spillern ist nie von den Russen erobert worden. Erst nach dem 8. Mai sind sie eingezogen. In Ischl ... Das hab ich aber nicht mehr erlebt, weil wir waren im April schon in Ischl. Und in Ischl hab ich den Einzug der Amerikaner erlebt. Ja, sind ein paar Kleinigkeiten, Erlebnisse, aber nichts Bedeutendes. Sie haben Aufstellung genommen, die ganzen Fahrzeuge, auf der Esplanade, das ist neben der Traun. Ein Baum war im Weg, den haben sie kurzweg abgeschnitten und in den Fluss geworfen. Damit sie hin- und herfahren konnten zwischen den Baumreihen. Ja, aber das sind kleine, nebensächliche Eindrücke. Es war keine regellose, ziellose Flucht. Wir wussten ja, dass wir in Ischl eine Wohnung hatten. Und wir haben die erste Nacht ... Wir sind die Wachau entlanggefahren, weil in St. Pölten war's nicht mehr sicher, da war die Rote Armee schon weiter vorgerückt. Wir haben in Mauthausen übernachtet, bei Bekannten. Ja, und in der Früh Frühstück, dann mit guten Ratschlägen, nicht große Hauptstraßen fahren, kleine Wege, wenn geht, Tieffliegerangriffe waren gefährlich. Und auf der Donaulände hab ich meinen ersten KZ-Häftling gesehen. "Jo, wos is des?" Ja, das waren Häftlinge, und der Posten war mit den Karabinern, hat aufgepasst, und die haben da in gestreiften Sträflingskleidern eben irgendwelche mühsamen kleinen Arbeiten verrichtet. Mit Baumstämmen. Ich weiß nicht mehr genau, was. Und später hab ich dann die Gestalten in schrecklichem Zustand gesehen, wie sie in Ischl ins Hotel zur Pflege gebracht worden sind. Das war mein erster Eindruck vom KZ. Und den schrecklichen Dingen, die dann zu Tage gekommen sind. Zum Zeitpunkt der Flucht war ich zehn Jahre. Dann war ich zwei Jahre in Ischl bzw. in Gmunden im Gymnasium. Und bin dann '48, äh, '47 in das Schottengymnasium gekommen. Die Eltern wollten nicht, dass man jeden Tag hin- und herfährt, Schnellbahn und so was hat's nicht gegeben. Es wurde nach einer Wohnung gesucht. Ein Parteimitglied vor der Entnazifizierung durfte keine Wohnung mieten, außer er hat eine bombengeschädigte hergerichtet. Und das war der Fall. Das Stift Heiligenkreuz hatte in der Sterngasse 3 im dritten Stock eine Wohnung, die hat der Vater herrichten lassen, und dort sind wir '47 im Herbst eingezogen. Das war eine sogenannte Paragraph-3-Wohnung. Daran kann ich mich erinnern. Das war eben nur möglich für einen Parteigenossen, eine Wohnung in Wien zu mieten zu der Zeit. Seit '38, seitdem ich mich erinnern kann, hat Bier eben bei uns zum Alltag gehört, nicht? Vater war studierter Landwirt, und ich musste dann Jus und Brauereiingenieur studieren. Und mein Bruder Landwirtschaft. Und das Privathaus hier, von der Familie Kuffner, ist erst mit den Restitutionsgesetzen oder mit den Restitutionsverträgen wieder, äh, das erste Mal in unser Eigentum übergegangen. Weil die haben gesagt, bitte, man hat eine Lösung gefunden. Wir haben gesucht, wo sie zu finden sind, Und es hat eine längere Verhandlungszeit gegeben. Vater ist sogar einmal mit seinem Bruder in die Schweiz gefahren, im Jahr '48, und ist zurückgekommen und hat gesagt: "Das ist das Land, wo Milch und Honig fließen." "Man kann ein Fahrrad stehen lassen und es wird nicht gestohlen." Das Auto war offen, es ist nichts verschwunden. Ja, und der Stephan Kuffner war immer in Pontresina. Dort haben sie ihn besucht. Ja, und '50 wurde dann verhandelt. Also abgeschlossen, der Vertrag. Sie waren ... Sie wollten keine Anteile mehr haben von der Firma. Und nur mehr ... noch einmal Geld. Und so blieb die Harmer Kommanditgesellschaft im hundertprozentigen Besitz der Brauerei Ottakring, Hefe- und Spiritusfabrik. '53. Wir heuer 60 Jahre. Dann bin ich ein Jahr an die Uni gegangen, Jus zu studieren. Und in der ... Hab die erste Staatsprüfung gemacht. Und '54, der Vater hat gesagt: "Geh, mach einmal das praktische Studium!" "Hast was in der Hand, wenn irgendwas passiert." Man hat ja nie gewusst, was weiter wird, im Kalten Krieg. Und dann bin ich '54 nach Weihenstephan, das ist in Freising. Eine Abteilung der TU München für Brauwesen. Und hab dort bis '57 meinen Diplom-Brauingenieur gemacht. Und dann hab ich in Wien weiter Jus gemacht. War inzwischen einmal mit ein paar Kollegen auf drei Monate in Amerika, in den Vereinigten Staaten. Wir sind von New York bis an die Westküste und im Süden wieder zurück, mit einem alten Auto. 11.000 Meilen in drei Monaten gefahren. Das war auch ein Erlebnis. Der Dollar stand 1:26, und, ja ... Und, ja, das war für uns Buben, also angehende Diplom-Brauingenieure, schon ein Erlebnis. Wir haben 26 Brauereien angeschaut und sind mit einer Menge praktischen Wissens gekommen, was hier noch nicht gang und gäbe war. Heute ist das längst Stand allgemeiner Technik. Und dann hab ich weiter studiert und irgendwann noch einmal praktiziert, ich kann mich erinnern, in Kassel im Labor. Und im Gymnasium hab ich hier in der Brauerei praktiziert. So quasi als Lehrling. Aber ohne Taschengeld und gar nichts. Taschengeld hat's bei uns zu Hause nicht gegeben. Wenn man was gebraucht hat, hat der Vater gesagt: "Na ja, ja, kauf dir was." Aber es war eh alles da. Ich hab nie gekämpft um Taschengeld. Ein Fahrrad - ja, selbstverständlich. Irgendwann durfte ich auch damit in die Schule fahren. Das war ein Kampf. Aber das Fahrrad ... Ja, ich weiß heut noch den Preis: 744 Schilling. War für ein Steyrerrad ein ganz nett ... Na ja, und mit dem bin ich halt herumgefahren, stolz. Der Schulweg war ziemlich frei von Bombenruinen. Und sonst - die Stadt hat mich ja nicht sehr interessiert. Ich kann mich erinnern, dann, an die zerstörte Oper. Aber das ist erst '55. Oder das Burgtheater oder der erste Philharmonikerball, der war nach der Operneröffnung im November 1955. Ja, und so Sachen. Aber es war eigentlich damals selbstverständlich, dass was weitergeht. Und der Wiederaufbau war für mich kein Wunder. Sondern es war ... Ach, die Brauerei war nicht zerstört, es war Nachholbedarf an Investitionen, und ... Es war eigentlich alles damals relativ selbstverständlich. Und wenn man's zurückverfolgt, heute, man hat ja auch ... Die Parteien haben nicht unbedingt streiten müssen. Der Wahlkampf war im Hintergrund. Alle haben gewusst, was man machen muss. Und heut, wo's uns weiß Gott wie viel besser geht, fangen alle zu streiten an, sind unzufrieden. Ich versteh manches heute auch nicht mehr. Aber zurück zur Entwicklung. An den Staatsvertrag kann ich mich natürlich erinnern, da hab ich studiert, in Weihenstephan. Mir war schon bewusst, dass da jetzt ein ... ein Abschnitt entsteht. Und wie oft wir vertröstet worden sind, die Westmächte wollten die Russen nicht. Und die Chance der Russen war ja dann, einen Keil zwischen die NATO zu treiben. Die neutrale Schweiz und das neutrale Österreich, und zum NATO-Mitglied Italien. War natürlich eine Chance. Und was haben die Russen schon viel verloren, im Gegenteil. Na ja, so schlimm sind sie auch nicht, und, und ja, sie haben Österreich die Freiheit wiedergeschenkt. Wir waren ja gar keine ... Also die Kommunisten hatten bei uns überhaupt keine Chance. Erst am Anfang, nicht?´ Die große Streikbewegung da war ja relativ erfolglos, nicht? Der Olah, der Gewerkschaftsbundpräsident, der hat da sehr schnell und sehr rasch gehandelt. Und da wurde von der Politik auch immer das Richtige gemacht. Und nicht wahlgekämpft, so wie heute. Aber zurück zur Jugend. Ich hab München nie gemocht. Das war dann schon in den 50er Jahren. Das Wien war immer Zuhause, und das München war immer groß, Angeber und, und, und Ding ... Ich hab's "protzokratisch" genannt. Aber das ist vielleicht auch nur ein persönlicher Eindruck. Genauso wie ich Paris nicht unbedingt mag und London mir viel lieber ist. Aber das ist wahrscheinlich Charaktersache. Irgendwann im Keller, hab ich halt auch mit angeschoben ... Ja, war ganz selbstverständlich. "Na, was verdienst denn?" "Gar nix." - "Ja, bist deppert?" Und so weiter. Oder irgendwann ist der, dem ich zugeteilt war, beim Tankwaschen raus. Und ich bin im Tank drinnen gestanden und hab mich umgesehen, und dann hab ich ... bin ich auch raus. Und hab mir angeschaut, wie die Leitungen laufen und wo die Kühlung ist und was man halt so an den Einrichtungen sehen kann. Und mir überlegt, wie das funktioniert. Auf einmal kommt er um die Ecke gesaust und sagt: "Harmer, rein in Tank, der Kellermeister kommt schon wieder, der damische Hund!" Und, ja, fscht - hinein. Ich hab niemandem was erzählt, auch den nicht verpfiffen. Dass er eigentlich schwarz gefahren hat. Vielleicht ist das mit ein Grund, dass ich eine relativ hohe Reputation bei den Arbeitern gehabt hab. Mit dem Betriebsrat hab ich mich auch immer gut verstanden, wie ich dann '62 Chef geworden bin, nicht? Ich hab angefangen im Jahr '62, nach Ostern. Saß beim Vater am Frühstückstisch, hier in der Ottakringer Straße. Und irgendwann ... Wir haben uns ... Ich hab meinen Vater sehr gern gehabt, wir haben immer was zu reden gehabt. Plötzlich schaut er auf die Uhr und sagt: "Wann fangts denn an, drüben?" Sag ich: "Halb acht." "Es ist dreiviertel, schau, dass du weiterkommst!" "Merk dir eins: Du bist immer zeitlich pünktlich an deinem Arbeitsplatz!" "Früher ist nicht unbedingt notwendig, aber du bist pünktlich am Arbeitsplatz!" Weg war ich! "Aber Papa, wir haben ja geredet ..." "Naa!" Die Arbeit pünktlich anzufangen, ist oberstes Gesetz. Und so hab ich's meistens gehalten, manchmal auch früher, und war gern im Betrieb. Auch überall herumgegangen. Ich glaub, ich kenn oder kannte jeden Winkel. Ich war sogar einmal auch am Schornstein oben. Und dann hat's geheißen: "Was? Bist du verrückt, mit vier Kindern?" "Auf den Schornstein hinaufklettern?" Na ja, wenn der hinauf kann, muss ich auch hinauf kommen. Und das hab ich gern gehabt, eben Direktkontakt mit den Leuten. Mir ist nie in den Kopf gekommen auszunützen, dass ich Chef vom Eigentümer war. Ich war ja immer Mitglied der Eigentümerfamilie. Und das war immer selbstverständlich. Und wie ich dann eingesetzt, also, jetzt als Nachfolger eingesetzt worden bin ... Der Vater hat den Schreibtisch genau vis-à-vis von mir gehabt, war aber kaum mehr da. Wir saßen in einem Zimmer, hie und da ist er gekommen. Aber der Schreibtisch mir gegenüber war leer. Und ich hab mir nie was eingebildet, als Chef so herumzugehen oder sonst irgendwas. Ich war gerne im Betrieb. In vielen Fällen hab ich dann gesagt: "Na ja, man könnt's so machen." Und dann hab ich mich gewundert, dass er's gemacht hat, irgendwie. Und es war ... Also ich hab immer versucht, im Team zu entscheiden. Und nie die Stellung auszunützen. Das letzte Wort - okay. Aber nur, wenn keine Entscheidung gefallen ist. Einer muss ja ... Eine Entscheidung ist wichtig. Besser eine Entscheidung als gar keine Entscheidung. Ja, und bei dem Herumgehen irgendwann einmal bin ich mit einem ins Gespräch gekommen. Mit einem Kupferschmiedhelfer, von dem ich gewusst hab, dass er Kommunist ist. Mit dem hab ich ein Gespräch angefangen, und da hab ich gesagt: "Ich hab gehört, Sie sind Kommunist?" "Ja, Herr Chef!" Sag ich: "Mir imponiert das, wenn einer seine Meinung hat und dazu steht und es auch zugibt." "Auch wenn manche sagen, sie sind dagegen." Ja, dann haben wir weitergeredet und dann hab ich gesagt: "Na ja, aber eigentlich sind Sie dafür, dass ich als Eigentümer der Produktionsmittel zumindest enteignet, wenn nicht aufgehängt werd." "Naa, naa, Herr Chef, so is des ned!" Okay. Und solche Gespräche hab ich gern gehabt. Einmal war der Chruschtschow, glaub ich, in Wien, und da kam ein Team, die Industriebetriebe aufnehmen sollten. Sie hatten irgendwo ... Bei der Voest in der Zentrale oder bei irgendeinem verstaatlichten Betrieb ist im letzten Moment abgesagt worden. Und dann wurde angefragt, ob sie in die Ottakringer Brauerei kommen können. Das war, wie der Chruschtschow den Kennedy hier in Wien getroffen hat. Ich weiß nicht mehr genau, wann. Jedenfalls kamen die und haben herum ... Und zum Schluss sind wir bei einem Bier zusammen gesessen. Und dann hat der so gefragt, so im schwarzen Lederrock, der oberste von dem Team: Wie fühl ich mich so als Kapitalist, als Eigentümer eines Betriebes? "Na ja", sag ich, "das Leben ist Kampf!" "Ich muss halt auch schauen, dass der Betrieb weitergeht." Hat er kurz gestutzt und hat gesagt: "Ja, das hat der Lenin auch gesagt." Gut, das war mein Erlebnis mit einem kommunistischen Fernsehteam. Ottakring ist ja vom Namen her immer ein Lokalkolorit gewesen, das typisch war. Es gibt einen Spruch: Ottakring ist eine eigene Republik. Und das war ja ein Dorf, das zusammen mit Neulerchenfeld 1891 eingemeindet worden ist. Und der ... Ein Vorfahre der Familie Kuffner, der alte, also ein alter Herr, Moriz von Kuffner, glaub ich, war es, war Bürgermeister in Ottakring. Und der Bürgermeister von Neulerchenfeld war sein Mitbewerber um den Posten des Bezirksvorstehers. Und der Kuffner hat gesagt, er gibt den Posten für den Bürgermeister von Neulerchenfeld, dafür soll der Bezirk Ottakring heißen. Und so kam es, dass es nicht Neulerchenfeld heißt. Und das war meiner Meinung nach ein Denken in Epochen für die Brauerei. Und wir haben immer beste Beziehungen zur Bezirksvorstehung gehabt. Jeder Chef war gern gesehen. Wir waren ja eine Zeit lang sicher der größte Arbeits ... .. also ... .. Arbeitgeber in dem Betrieb, äh, in dem Bezirk. Ja, und das Verhältnis zur Politik war immer ausgezeichnet. Einmal hat's geheißen ... In der Bundespräsidentenwahl, ich weiß nicht mehr, welche, wurde gefragt, ob der Kandidat Betriebsbesuch machen kann während der Wahl. Und ich hab gesagt: "Naa, kommt überhaupt nicht ..." "Das sagst aber du!", hat's geheißen. Okay. Ich hab gesagt: Der Betrieb ... Das Ottakringer Bier ist für alle da. Wir machen da nicht Wahlkampf. Wenn der Herr Sowieso gewählt ist, dann ist er gern willkommen als Besuch. Aber Wahlkampf für eine Partei machen wir hier nicht. Und es wurde dann vom Bezirksvorsteher so quasi entschuldigend gesagt: "Ich hab ja nur g'fragt, ich hab's eh g'wusst." Aber wenn wir's gemacht hätten, hätten wir wahrscheinlich Gesicht verloren. Und das war immer ... Jeder hat gewusst: Der Betrieb geht vor, und die Allgemeinheit sowieso. Und wir sind für die Allgemeinheit da. Wir machen ein Produkt, das Lebensmittel ist. Und das muss seine Qualität haben und ist für alle da. Früher, ganz früher, hat das schwache Bier aus Ottakring, das es nicht mehr gibt, geheißen: "Der Fensterschwitz". Ist auch nicht sehr appetitlich, aber das heißt's lang nicht mehr. Nach dem Krieg haben wir unseren Ruf aufgebaut in Ottakring. Dass wir ... Es gab ja relativ wenig Rohstoffe, und in der Donau lag ein halb versunkener, etwas ausgebrannter Schlepper, der Zucker geladen hatte. Und da war noch eine Menge leicht karamellisierten Zuckers vor dem nächsten Hochwasser noch zu holen. Der wurde mit Krampen und Schaufeln rausgearbeitet und war Rohstoff fürs dunkle Bier. Und das hatte nach dem Krieg, wo sowieso relativ wenig Kalorien vorhanden waren ... Das Bier war schwach, im Krieg selber war's nur mehr drei Grad Alkohol, Das hat eben den Namen aufgebaut. Und so haben wir mit Qualität und gutem Marketing ... Viel Werbung wurde damals nicht gemacht, es gab einen Kalender mit einem soignierten alten Herrn mit einem Krügel Bier in der Hand. Und irgendwer ist einmal gekommen mit einer Heiratsanzeige oder Heiratswunsch. "Ja, der soll so ausschauen wie der Typ vom Ottakringer Kalender. Und so Sachen. Und man hat es halt zusammengebracht, immer das Richtige zu machen. Das Gold Fassl ist entstanden als Spezialbier. In einer Zeit, wo über den Goldstandard viel gesprochen wurde, der Nescafé Gold war da. Und unser Spezialbier, das hatte Spezial Märzen geheißen, war gut, aber wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit verkauft. Und da haben wir gesagt: Ja, wie ist das? Was mach'ma? Ja, und da hat's vom Werbefachmann geheißen: Goldenes Fassl. Ja, und dann haben ein paar ältere Mitarbeiter von den Beamten gesagt: "Achtung!" Am Gürtel war ein Etablissement zweifelhaften Rufes, das hat Goldenes Fassl geheißen. Und das haben alle Soldaten gekannt. "Und seien wir vorsichtig, die Konkurrenz macht uns womöglich auf mit dem Namen." Dann hat's geheißen, wir machen eine kleine Umfrage. Und da kam eindeutig heraus: Ab einem gewissen Jahrgang haben alle gegrinst. Dann saßen wir verzweifelt zusammen, der Werbefachmann und der Schwager, der Verkauf und Marketing gemacht hat. "Was mach'ma jetzt?" Und da sagt der dann in die verzweifelte Situation: "Lächerlich, Goldenes Fassl. Gold Fassl!" Und das war der Name. Und das hat einen Erfolg gehabt, damals war ja noch das Kartell, der uns echt Kopfzerbrechen gemacht hat. Weil wir durften ja nicht mehr liefern als unsere Quote in Wien. Und da waren auch Klimmzüge noch und nöcher. Und gleichzeitig haben die Mitbewerber das Skol eingeführt, das war ein Flop. Früher war ja alles nur Fassbier für die Gastronomie. Und für den Hauskonsum kam dann Anfang des 20. Jahrhunderts, also voriges Jahrhundert, langsam die Flasche. Da gab's verschiedene Verschlüsse. Und es war natürlich auch die Technologie viel heikler als beim Fassbier. Und mit zunehmendem Heimkonsum hat's immer mehr Flaschenbier gegeben. In den 50er Jahren - in Amerika schon viel früher - kam das Dosenbier auf. Und es hat auch bei uns einen Anteil, weil's halt viel praktischer ist, auch für den Transport. Man schmeißt's in den Bach, und es ist kühl. Und man braucht die Verpackung dann nicht mehr mitnehmen, glaubt man. Aber hinauftragen tut er's, am Berg, und dann schmeißt er die Dose weg ... Okay. Ja, und bei den Flaschen gab's verschiedene Verschlüsse. Aber es ist heute so, dass die Verpackung hauptsächlich Dosen- und Flaschenbier ist. Weil's eben im Supermarkt ... Dann im Supermarkt ist viel Manipulation notwendig mit den Pfandflaschen. Die haben das auch nicht sehr gern, weil es ist Arbeit, und Arbeit kostet viel. Und das Fassbier ist nur mehr so um die 30 Prozent. Bei der Gastronomie. Uns hat das Kartell am meisten Schwierigkeiten gemacht. Dann wurde einmal das Kartell neu gemacht, zwischen den Sozialpartnern, also Kammer und Gewerkschaft bzw. Arbeiterkammer. Und die Einigung war eigentlich so, dass wir uns ausrechnen konnten ... Weil Wien war damals von der Bevölkerung her rückläufig. Heute ist es wieder ganz anders. Aber damals ... Und dann haben wir gesagt, wir rechnen uns wenig Chancen aus, da unsere Produktion erhalten zu können, ohne Bestrafung. Und haben dann nach einem Jahr, nachdem man sich geeinigt hatte, zwischen Arbeiterkammer und Bundeskammer, gesagt, wir treten aus. Und grad zu dem Moment kam die Brauerei Egger, neu, und der war ja vorher im Spanplattenkartell. Hat durch die Aufkündigung des Span- plattenkartells großen Erfolg gehabt und hat geglaubt, mit seiner kleinen Brauerei wird er das auch haben. Das war aber nicht so. Er hat großen Erfolg gehabt, aber es war nicht genug. Und ... hat uns aber die Show gestohlen. Wir haben geglaubt, wir werden durch den Austritt aus dem Kartell jetzt da als Vorkämpfer für die Freiheit und so weiter dastehen. War nicht. Der Egger und wir waren ungefähr gleich. Er war dann das günstigste Billigbier. Und wir haben wachsen können, aber mehr war's nicht. Der Verband Österreichischer Brauereien. Das gibt's heute noch. Da sind alle Brauereien Mitglied. Und da gab's auch ein Lohnkomitee, weil für Lohnfragen sind die Sozialpartner verantwortlich. Und da ist die Gewerkschaft der Nahrungs- und Genussmittelerzeuger und die ... Lebensmittelarbeitergewerkschaft. Und in dem Komitee wird alle Jahre der Lohn ausgehandelt. Und das war natürlich auch im Rahmen der Sozialpartnerschaft schon ... .. mehr oder weniger unverblümter Klassenkampf. Und die Arbeiter haben immer zu wenig gehabt. Und ich hab irgendwann einmal gesagt: "Ihr werdets schon noch schauen!" Je teurer die Arbeit wird, desto mehr wird, wenn man noch investieren kann, in Maschinen und Einrichtung investiert, wo dann keine Leute mehr sind. Und ich kann mich erinnern, wie ich '52 angeschoben hab, im Gär- und Lagerkeller, da waren über 40 Leute in der Abteilung. Und wir haben weniger gemacht, im Vergleich zu heute. Und heute machen das nur mehr zwei. Und wo sind die anderen Arbeitsplätze? Ich bin seit '72 Mitglied. Es hat nicht lang gedauert, war ich ... also Vizepräsident. Geschäftsführender Vizepräsident. Und hab eben mitgeholfen und organisiert. Wir waren damals eine kleine, äh, nationale Organisation, die sich herumgeschlagen hat im Seewinkel, dem späteren Nationalpark Seewinkel. Ja, und dann kam's zur Au, zur Aubesetzung. Im Jahr 1985. Und dann wurde vom Internationalen kritisiert, dass der Präsident Manfred Mautner Bundesrat war. "Politiker wollen wir nicht in den Organisationen haben." Und dann hat's geheißen, ja, und Ding ... und hin und her. Ich hab gesagt: "Ich reiß mich nicht um den Posten, aber wenn's notwendig ist, stell ich mich zur Verfügung." Und im Jahr '85, nach Hainburg, war ich plötzlich Präsident. Die Geschichte ging ja weiter mit dem Kraftwerksbau. Es war unser Einspruch bei den Höchstgerichten, weil es war gegen das Nieder- österreichische Naturschutzgesetz, war der Anlass, dass die im Jahr ... Also zu Weihnachten, der Weihnachts- friede - ich glaub, es war '84. Ja. Und '85 bin ich dann im Frühjahr, also Anfang '85, Präsident geworden. Und für den Weihnachtsfrieden '84 ... Der Kanzler war Sinowatz. Und das war zu Ende. Und unsere Höchstgerichtsbeschwerden, ich hab damals gesagt: "Bitte keine klingenden Namen als Juristen, sondern Fachleute!" Und das hatte Erfolg. Und ... ja. Und dann ging's eben weiter, und wir haben gesagt, sie werden's immer wieder weiter probieren, das Donaukraft ... Es müssen ja Kraftwerke gebaut werden. Dann haben wir schon als WWF die Presse organisiert, Interviews, Journalisten geschult, und die Fragen, und immer wieder Alternativen. Und dann kam es kurz vor Ende '80 dazu, dass der Graf Traun in Petronell seine 400 Hektar Au verkauft hat. Und da kamen die Naturschützer und haben gesagt: "Um Gottes willen, die Donaukraft wird das Kraftwerk kaufen, und dann ist die Geschichte dort gelaufen." Weil am eigenen Grund können sie viel leichter bauen. Na ja, und dann hat's geheißen, hin und her, was machen wir denn? Na ja, einen Kredit. Na ja, woher denn? Da hab ich gesagt, wenn die Hausbank meine Unterschrift akzeptiert, dann ... bürge ich für den Kredit für den Kaufpreis des Grafen Traun. Haumer, der Generaldirektor unserer Hausbank in Ottakring, hat gesagt: "Ja, mit deiner Unterschrift - geht in Ordnung." Und so konnte der Kaufpreis für den Graf Traun in Höhe von 60 Millionen für die Au und von 10 Millionen für die Fischereirechte dargestellt werden. Der Traun hat sie in zwei Raten bekommen. Und wir haben uns überlegt, wie wir den Kaufpreis hereinbringen können. Ich hab gewusst, es ist eine gute Ware, die sich gut verkaufen lässt. Also die Au freikaufen war eine super Möglichkeit. "Die Au braucht Kröten", die Slogans und so weiter. Und ich hab das Team gekannt, die sich anstrengen werden. Die haben auch gesagt: "Herr Doktor, was, sind Sie ...? Wieso ...?" "Ich weiß, wir müssen das reinbringen." Und drittens hab ich gewusst, es geht um ein Grundstück. Es ist nicht irgendeine Kampagne, es geht um ein Grundstück. Im schlimmsten Fall sitz ich halt dann als Forstmann in der Petroneller Au und nicht mehr als Chef in der Brauerei. Und so kam das. Ich hab gewusst, das kann nicht wirklich schiefgehen. Das Einzige, was mich erstaunt hat, war die Geschwindigkeit, wie man die 70 Millionen plus Zinsen herinnen gehabt hat. Ende '89, ja, war die Geschichte gelaufen. Oder war's '90? Ende '90 war die Geschichte gelaufen. Der WWF hat einen Verein gegründet, und der war Besitzer der Au. Das waren fünf Leute. Die Grundvergabekommission hat in der zweiten Instanz nichts dagegen gehabt. Wenn ich heut in Hainburg an dem Haus vorbeifahr, wo die Landes-Landwirtschaftskammer gesessen ist und die zweite Instanz verhandelt hat und Ja gesagt hat ... Ich denk heute noch an ein Wunder. Und die dritte Instanz war dann nicht mehr relevant. Und wir waren, der Verein war Besitzer der Au. Und den haben wir dann eingebracht in den Nationalpark Donau-Auen, ein paar Jahre später. Ich war Präsident bis 2003. Oder ... ja. Und dann hab ich gesagt, 15 Jahre oder 17 Jahre Präsident ist genug. Weg. Die Mannschaft verknöchert sonst, es muss ein Wechsel sein. Grade in einer jungen Organisation. Und so kam der Herr Helmut Pechlaner zu seiner Präsidentschaft. In Ottakring muss ein neues Team gebaut werden. Durch das alkoholfreie Geschäft, das wir in den 70er Jahren mit Pepsi angefangen haben, war die Flaschenhalle und der Raum in der Stadt hoffnungslos überfüllt. Und durch die Produktion in Vöslau war es möglich, das ganze alkoholfreie Geschäft nach Vöslau zu ziehen. Und ich hab mir vorgestellt, mein Schwager macht in Vöslau Vorstand, und die Brauerei mach ich wieder als Vorstand. Und zurück vom Aufsichtsrat. Dafür holen wir uns jemand anderen. Das war ihm nicht recht. Und dann hab ich gesagt, bevor wir lange streiten, ich geh und behalt mir das, was mir gefällt, zu 100 Prozent. Und das war die Brauerei Kapsreiter. Das war der Betrieb in Spillern, die Kommanditgesellschaft, zu 100 Prozent, für mich und meine Familie. Und die Nicht-Brauerei-Grundstücke in der Stadt Wien. Ja, und das ging ohne große Schwierigkeiten über die Bühne. Ich hatte dann noch 15 oder 16 Prozent von der Brauerei. Hab gesagt, ich will nicht mehr Chef im Aufsichtsrat sein, dafür nehmts meinen ältesten Sohn hinein in den Aufsichtsrat. Bevor ihr sagts, 15 Prozent, gibt's keinen Aufsichtsratsvorsitzenden, änderts den Namen: Nur mehr Ottakringer Brauerei Aktiengesellschaft, nicht mehr Harmer Aktiengesellschaft. Und die Hefefabrik war sowieso meins. Ja, und dann haben wir das aufgeteilt. Die Zusammenarbeit war nicht wirklich so ... Sodass ich gesagt habe, ich hätte mir vorstellen können, wir haben die Obermarke, Kapsreiter hat in Wien einen guten Namen gehabt, das wird von Ottakring vertrieben. Es ist immer weniger geworden. Und wir haben dann gesagt, allein, die kleine Kapsreiter Brauerei ... Dann schauen wir, dass wir noch eine andere bekommen. Und dann war die Brauerei Gries- kirchen im Eigentum der Brauunion. Und es war absehbar, dass die zusperren werden. Weil das passt in die großen Brauereien wie Schwechat, Steirerbrau, Wieselburg, Gösser nicht hinein. Und wir haben mit denen verhandelt. Und haben getauscht mit den 16 Prozent, die wir noch besessen haben von Ottakring. Mein Schwager hätte es gern gehabt, aber die Argumentation war dann so, dass ich gesagt hab: "Nein, so nicht." Ich konnte ja bestimmen. Und wir haben dann den Deal abgewickelt mit der Brauunion und haben Brauerei Grieskirchen zur Gänze bekommen. Und in dem Moment war Feuer am Dach. Ich kann mich erinnern, dass die Journalisten angerufen haben: "Haben Sie gehört, was er über Sie gesprochen hätte?" Und so weiter. Sag ich: "Ich war ja nicht dabei." "Ja, aber ..." Sag ich: "Ich kenn ihn ja seit 30 Jahren." Nicht? Und ... ich kann damit leben. Mir macht das gar nichts. Aber die Zusammenarbeit hat dadurch sicher gelitten. Wir hätten miteinander vom Marketing her und von den Marken her besser zusammenarbeiten können. Aber es war halt nicht. Und jetzt, die nächste Generation meint, das ist alles mit viel Arbeit verbunden. Und ... soll man nicht weiter verfolgen. Jetzt bin ich halt am Suchen. Ich hab mein Leben von und für gutes Bier gelebt und auch versucht, es zu verkaufen. Ich bin kein großer Marketing- und Verkaufsmann. Jetzt verkauf ich halt zum Ende meines Lebens Brauereien. Wien ist die schönste Stadt zum Leben. Ich liebe es heiß, ich möchte nirgend anderswo leben. Ich hab aber leicht reden, ich kann nach Spillern ausweichen. Aber das wird auch immer mehr zur Stadt. Und der Verkehr und die Autobahn und, und, und ... Ja. Es ist eigentlich nur mehr Schlafstadt, aber durch die Schnellbahn hat man einen guten Zugang zu Wien, zu den Arbeitsplätzen. Die Pendler ... Ja, vielleicht wird auch ein Geschäft, noch einen Parkplatz gegen Gebühren zu machen.
Archiv-Video vom 12.08.2014:
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Gustav Harmer (Brauer)
Wir und Wien - Erinnerungen Gustav Harmer wurde 1934 in Wien geboren und stammt in sechster Generation aus einer Industriellenfamilie. Sein Vater war Spiritus - und Hefefabrikant in Spillern, wo Gustav Harmer junior seine Kindheit verbrachte. 1938 erwarb der Vater die Ottakringer Brauerei von dem jüdischen Unternehmer Moriz von Kuffner. Laut einer Studie des Historikers Oliver Rathkolb gibt es nur wenige Fälle, in denen noch vor der Erlassung der Rückstellungsgesetze in den Fünfzigerjahren eine endgültige Regelung zugunsten der Opfer der durch die Gestapo initiierten Verkäufe erzielt wurde.
Länge: 47 Min. 38 Sek.
Produktionsdatum: 2013
Copyright: Stadt Wien