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Mitschrift

Ich bin in den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges zur Welt gekommen, nämlich am        29. April 1945 und bin infolge dieser Kriegswirren in der Steiermark geboren, obwohl – ich muss dazu sagen, dass meine Ahnen kommen durchaus aus der Steiermark, also die Familien meiner Eltern. Aber meine Eltern haben schon lange nicht mehr in der Steiermark gewohnt. Mein Vater hat bei meiner Geburt 15 Jahre in Argentinien gelebt, meine Mutter eben solange  in Wien – also bevor sie einander trafen. Und dann ist meine Mutter als Schwangere ihre Eltern besuchen gefahren und hat sich plötzlich an der Front wieder gefunden, weil das Haus meiner Großeltern, das war ein einsam gelegenes, eine ehemalige Forstvilla und die ist zwischen zwei Hügelketten gestanden und von diesen Hügelketten aus haben die – also, das war plötzlich – da wurde geschossen. Und das war plötzlich Front und sie konnte nicht mehr weg.

FORSTHAUS. LAZARETT.
Und es war in dem Haus untergebracht ein Militärlazarett und die Soldaten, also die Verletzten wurden dann quasi aus der Schlusslinie transportiert und da haben sie meine Mutter, die bereits in den Wehen gelegen ist, mitgenommen und das ganze war also hochdramatisch, weil also diese Geburt auch mit großen Komplikationen verbunden war und ich bin dann in einem Militärlazarett-Auto vor dem Ort Prebensdorf  zur Welt gekommen. Seit dem steht in meiner Geburtsurkunde als Geburtsort Prebensdorf und alle Leute halten mich für eine Steirerin und sprechen mich auf meine steirische Kindheit im Dorf an. Ich hab aber keine Kindheit im Dorf zugebracht, sondern eine in der Großstadt. Wir sind dann danach, ziemlich bald wieder nach Wien zurück gegangen und ich bin als Großstädterin sozialisiert – ich mein’ ich würd’ mich nicht genieren, wäre ich in einem Dorf aufgewachsen, aber es ist nicht meine Biographie und es hat zur Folge, dass ich mir manchmal oder dass in mir manchmal ein tiefes Verständnis aufsteigt, für Zugewanderte oder Kindern von Zugewanderten, die auch immer auf eine Heimat verwiesen werden, die nicht ihre ist, weil ihre eigene Geschichte anders ausschaut.

EIN MÄDCHEN. EIN AUFTRAG.
Also ich kam, wie gesagt, in einem Militärtransport zur Welt und die Soldaten wollten wissen, also das Kind ist da, was für ein Geschlecht? Und als sie erfahren haben, es handle sich um ein Mädchen, haben sie alle – wurde mir erzählt – alle „Hurra“ geschrien. Die haben das ganz toll gefunden, haben gesagt: „Kein Kanonenfutter mehr für künftige oder gegenwärtige Diktatoren.“ Man wusste ja damals nicht so genau, wie sich die Welt entwickeln würde und also kein künftiger Soldat: „Hurra ein Mädchen.“ Und ich denk mir, das war ja fast so was wie ein Auftrag aus diesem, erstens einmal aus dem was zu machen, aus dem Mädchen. Und im Nachhinein sehe ich es auch als Ermunterung. Ich muss noch dazu sagen, dass meine Eltern mir auch immer erzählt haben, sie hätten sich eine Tochter gewünscht. Und ich denk mir, dass sind natürlich andere Vorgaben, als wenn man ständig hören muss, dass man eigentlich nicht der ersehnte Sohn war und wenn rund herum die Leute nicht „Hurra“ sagen sondern „oje ein Mädel“. Also so gesehen hab ich einmal zu Beginn meines Lebens viel Ermunterung erfahren.

FREIHEIT. GROßSTADT.
Ja, Freiheit ist mir, ist mir wichtig und das hat natürlich auch was zu tun dann mit meinem Engagement für die, für Frauen oder für eine veränderte Frauenrolle, weil ja gerade die Frauen in der tradierten Rollenzuweisung ziemlich unfrei sind. Und natürlich war’s auch so, dass in der Großstadt, Mädchen schon ganz andere Möglichkeiten und Chancen hatten. Also ich bin sehr vergnüglich und einigermaßen frei aufgewachsen. Ich weiß, wie das auf dem Land war da, wenn da zweimal ein Bursch auf Besuch gekommen ist, dann war da praktisch schon, stand schon die Verlobung vor der Tür, weil alles andere wäre unanständig gewesen. Ich hab’ dass, also schon aus großer Distanz beobachtet – so oft war ich ja nicht mehr in Steiermark, es war mir schon klar, was das bedeutet.

WIEN. SCHULZEIT.
Ich glaub ja, dass es ganz wichtig ist in, bei all diesen Emanzipationsdebatten und
-betrachtungen auch immer den schichtspezifischen Aspekt nicht aus dem Aug zu verlieren. Also ich hatte das Glück – und das mein ich auch mit einer freieren Kindheit und Jugend – ich hatte das Glück eines bildungsfreundlichen Elternhauses. Wir haben zwar hinten und vor kein Geld gehabt, aber es war völlig klar, dass ich ins Gymnasium gehe. Es war vor allem für meine – mein Vater hat sich, wie viele Väter in der damaligen Zeit aus der Erziehungsfrage eigentlich weitgehend raus gehalten aber für meine Mutter war es ganz, ganz wichtig, dass ich Matura mache. Sie wollte eigentlich auch, dass ich auf jeden Fall fertig studiere. Das hab ich ihr dann nicht ganz – also das hab ich dann nicht gemacht, weil ich dann schon früher mich sehr viel stärker in den Beruf oder auf den Beruf geworfen hab. Aber Gymnasium. Das war damals ja noch, musste man ja noch Schulgeld zahlen. Also es war ja nicht so, auch nicht so, dass sich alle das leisten konnten. Wir konnten es uns eigentlich auch nicht leisten, aber meine Mutter hat es geschafft, dieses Geld aufzubringen. Ich bin dann also zunächst in die Volksschule gegangen. Das war im 15. Bezirk in der Friesgasse – nicht in die Klosterschule, die es daneben auch gibt, sondern in die Öffentliche. Meine Mutter war eine große, also war in ihrer Einstellung ziemlich, ich würd’ mal sagen sozialdemokratisch und eine große Verfechterin des öffentlichen Schulwesens, was ich im Übrigen – also auch bis heute, sehe ich dass ähnlich wie sie. Ich glaube, dass Schule eben vom Staat zur Verfügung gestellt werden muss und – nämlich gute Schulen vom Staat zur Verfügung gestellt werden müssen. Und wir haben damals gewohnt da eben an der äußeren Mariahilfer Straße. Das war zu meiner, in meiner Kindheit eine eigentlich ganz idyllische Gegend – also ich hab es jedenfalls so empfunden. Man war gleich in Schönbrunn, man war im Auer-Welsbach-Park in dem ich viel Völkerball gespielt habe als Kind. Und ja, Friesgasse und danach bin ich die ersten zwei Jahre in die, das hieß damals Realschule, entspricht heute in etwa einem mathematischen Gymnasium, in die Realschule Henriettenplatz gegangen – eigentlich nur weil’s um die Ecke war und weil sich’s aus verschiedenen Gründen als günstig erwiesen hat. Es war aber klar, dass ich jetzt nicht die große mathematische oder naturwissenschaftliche Begabung bin, sondern eher ins eben, dass also Sprachen mir liegen. Und daher war auch klar, dass ich dann ab der Dritten, wo sich ja die Schulzweige geteilt haben – also wo es Schulzweige gegeben hat – dass ich dann übersiedle in ein Gymnasium mit einem anderen Schwerpunkt. Und da kam ich dann in die Albertgasse in Wien 8, das war nach damaliger Definition ein Realgymnasium, das heißt, wir hatten sechs Jahre Latein und eine zweite lebende Fremdsprache und dafür kein darstellende Geometrie, was mir sehr entgegen gekommen ist.

BERUFSWAHL. SCHREIBEN.
Wenn’s um die Frage der Berufswahl ging, war für mich eigentlich immer klar, dass ich schreiben möchte. Ich hab mich natürlich damals nicht als Journalistin gesehen und nicht als, ja, sagen wir mal mittel-bedeutende Autorin oder was immer realistisch gewesen wäre, sondern ich hab mich natürlich als große Dichterin gesehen. Ich war ein großer Thomas Mann Fan und ich glaub, ich wollte – eigentlich hab ich mir gedacht, es ist ganz leicht ein weiblicher Thomas Mann zu werden. Das war aber kein Berufswunsch der zu Hause, also jetzt – klarerweise ja – auf große Begeisterung gestoßen ist, weil es war ja auch einigermaßen unrealistisch. Also meine Mutter wollte gerne – wie gesagt mein Vater hat sich da immer im Hintergrund gehalten – meine Mutter wollte, dass ich entweder Dolmetsch mache, weil sie also auch Sprachen immer für sehr wichtig gehalten hat. Das hab ich verweigert, weil ich gesagt hab: „Ich will nicht die Gedanken anderer übersetzen sondern meine eigenen entwickeln. Ist ein bisschen ungerecht gegenüber diesem Beruf, aber ich hab’s halt damals so gesehen. Und, oder – das wär ihr glaub ich noch lieber gewesen – das Lehramt. Und ich hab dann auch begonnen einmal Germanistik und Anglistik zu studieren und hab das eigentlich – also für mich, ja – ziemlich furchtbar gefunden, weil ich, mir war völlig klar: Ich möchte nicht unterrichten. Und hab dann umgesattelt gegen den Wunsch meiner Eltern auf – eigentlich wollte ich Psychologie machen, wahrscheinlich aber auch unter dem Aspekt, dass man dann, dass ich mehr über mich selber erfahre. Das ist ja leider Gottes immer die falsche Herangehensweise an die Psychologie – das es so einen egozentrischen Touch hat, bei Vielen. Gut, das wurde mir aber auch, das war irgendwie schon gar nicht möglich, das mit meinen Eltern zu koordinieren, also hab’ ich dann die Germanistik behalten und habe als Nebenfächer Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte inskribiert. Auch das hat zu einer Auseinandersetzung daheim geführt und die Frage war: „Was willst Du damit anfangen?“ Und dann hab ich gesagt: „Ich geh zu einer Zeitung.“ Und dann: „Lächerlich! Zeitungen haben nicht auf Dich gewartet.“ Und um meinen Eltern das Gegenteil zu beweisen, bin ich zum »Neuen Österreich« marschiert – diese Zeitung gab’s damals noch, das war eine sehr seriöse Tageszeitung, gegründet unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg. Irgendwann hat sich glaub ich herausgestellt, das »Neue Österreich« und ich sind gleich alt und dort bin ich aufgetaucht und hab gesagt: „Ich möchte gerne mitarbeiten.“ Und dann hatte ich das Glück einfach auch auf, im Speziell auf einen Vorgesetzten zu treffen, der mich für ein Talent gehalten und gefördert hat.

AKTUELLER DIENST. NEUE ZEITUNG.
Ja, das »Neue Österreich« hat 1967 zugesperrt und ich bin dann zunächst zum aktuellen Dienst des Fernsehens gegangen. Da war ich übrigens die erste Frau, die als Journalistin tätig war. Also es gab schon in anderen Bereichen Journalistinnen aber nicht im aktuellen Dienst und es ist mir auch immer wieder passiert, dass flotte, junge Kollegen hereingeschneit sind und gesagt haben: „Mädchen, ich diktier dir was!“ Und dann hab ich ihnen klar machen müssen, dass – Mädchen war sowieso auch furchtbar, aber durchaus üblich – aber ich musste ihnen auch klar machen, dass sie mir nix diktieren können. Gut, ich hätte beim Fernsehen damals bleiben können, ich bin dann also weitergewandert und hab dann auch Magazinbeiträge gemacht – kleine – und dann wurde mir auch angeboten eine Anstellung Und ich hab’s nicht gemacht, weil mir diese Bilddominanz irgendwie nicht ins, nicht in den Kram gepasst hat. Ich bin einfach eine Text-fixierte Person und ich wollte schreiben und ich wollt’ zu einem Printmedium. Da gab’s damals die, eine Neugründung, nicht Kleine Zeitung, »Neue Zeitung« hat sie geheißen, das war ein Blatt, das im Wesentlichen von der Wiener SPÖ finanziert wurde und das sollte der Kronen Zeitung Konkurrenz machen. Na, die Herausforderung der Kronen Zeitung Konkurrenz zu machen, hat durchaus interessant geklungen. Wir haben das natürlich nicht geschafft – aber das war auch nicht zu schaffen – und das war ein, war natürlich auch ein unglaubliches Boulevard-Blatt, sag ich jetzt einmal. Aber es war insofern spannend, weil wir halt lauter junge Leute waren und es war eine neue Zeitung, in der es noch keine etablierten Hierarchien gab. Und wir haben Sachen machen können, die wir als mehr oder weniger Anfänger und Anfängerinnen in einem großen Blatt nie hätten machen dürfen.

ERSTE FRAUENKOLUMNE.
Meine erste Frauenkolumne hab ich dann schon bei der »Neuen Zeitung« geschrieben. Das war eine Idee des Gerd Leitgeb, der war damals dort stellvertretender Chefredakteur und kam und hat gefunden, ich schreibe eine Frauenkolumne. Er hat das nicht näher definiert und das war immerhin also 1967/68, da hat sich ja schon politisch was getan und da gab’s ja auch schon sehr heftige Überlegungen, wie denn die Rolle der Frau beschaffen sein soll in Zukunft. Und ich hab natürlich das so aufgefasst, dass ich jetzt genau das thematisier, also Rollenbilder und Rollenklischees und Rollenzuweisung und hab darüber geschrieben. Da ist er dann nach, weiß ich nicht 14 Tage, drei Wochen, nein, ich glaub nach einem etwas längeren Zeitraum, kam dann dieser Kollege, und hat gesagt, eigentlich hat er sich vorgestellt, dass ich mehr hier Hausfrauenprobleme abhandeln werde. Inzwischen war das aber bei unserer spärlichen Leserschaft irgendwie schon ganz beliebt und daher hab ich das – ich mein, ich hätt’ schon deswegen keine Hausfrauenkolumne schreiben können, weil ich zu diesem Zeitpunkt auch keine Hausfrau war. Ich hab ja, also in erster Linie meinen Beruf und meine Freizeit gelebt. Und, also da gab es diese Frauenkolumne und da hat dann der Kurier bei mir angefragt, ob ich nicht in den Kurier wechseln und dort diese Kolumne schreiben wollte. Der Kurier hat das deswegen getan, nicht weil er so feministisch unterwegs war, sondern weil die im Zuge der letzten Mediaanalyse damals festgestellt hatten, dass sie bei den Frauen ziemlich unterrepräsentiert sind. Ich hab ja den Verdacht, dass diese Kolumne niemand wirklich gelesen hat. Also sie haben ein nettes, junges Mädel gesehen, blond, und die hat irgendwie über Frauen geschrieben hat und da haben sie gedacht, die engagieren sie jetzt, und – ist meine Interpretation, aber es hat vieles später darauf hingedeutet, dass es so war – und die wird halt jetzt irgendwie auch über Kosmetik oder so genannte Frauenthemen schreiben. Und dann bin ich zum Kurier gegangen und habe das nicht getan, sondern habe eben weiterhin über Rollenstereotype geschrieben, beziehungsweise sie kritisiert und hab dann – ich hab mir ausbedungen, dass ich nicht nur die Kolumne mache, sondern auch redaktionell mitarbeite, weil ich mir gedacht habe, ich kann nicht mit 25 jetzt nur auf, mich nur dieser einen Sache widmen. Ich wollte journalistisch auch was dazu lernen und habe mich dann auch sehr intensiv mit Bildungspolitik beschäftigt und hab damals schon die Gesamtschule thematisiert. Das ist zunächst niemanden aufgefallen, weil das keine Themen waren, die jetzt besonders im öffentlichen Diskurs behandelt wurden. Jetzt muss man dazu sagen, der Kurier war ein eher konservatives Blatt und plötzlich ist also doch einigen Leuten bewusst geworden, dass was ich hier schreibe, ist eigentlich mit der Blattlinie nicht wirklich kompatibel und dann hat’s angefangen schwierig zu werden. Und ich hab mich dann auch innerhalb der Redaktion politisch engagiert, insofern als ich - also da, wir haben einen Redaktionsbeirat gegründet und wir haben ein Redaktionsstatut vorbereitet. Also es war eine kleine Gruppe in der Redaktion und das hat mich dort nicht wirklich zur Persona grata gemacht.

RESSORT. NEUER LEITER.
Also ich hatte dann letztlich einen neuen Ressortleiter. Das war also ein richtiger Blut- und Boden… also einen neuen Chef. Ich hab ja nicht das Gefühl gehabt, dass er mein Chef zu sein hätte, aber er hat das schon so gesehen. Das war so ein richtiger Blut- und Bodenreporter, also Mord ist eine Geschichte und das, was ich geschrieben hab, dem hat er keinen Sinn abgewinnen können. Jetzt hat er sich nicht in die Kolumne gemischt, dass war auch nicht, dazu war er nicht ermächtigt, aber meine sonstigen Texte mussten über ihn laufen und ich kann mich eben erinnern, ich hab dann einmal beschlossen, ich mach so eine Hintergrundberichterstattung zu den Miss-Wahlen. Die waren ja damals noch irgendwie sehr, also die haben noch viel öffentliche Aufmerksamkeit gekriegt. Und ich habe eben immer gefunden, das ist schrecklich wie diese Mädels da vorgeführt und behandelt werden und wollte  mir das genau anschauen. Und zu dem Zweck bin ich nach Kitzbühel gefahren, weil da fanden also diese, was weiß ich, alle möglichen Events mit den Missen statt. Und das war auch insofern informativ, weil ich war im Alter von denen und hab auch nicht abstoßend ausgeschaut und alle haben  mich natürlich für eine Kandidatin gehalten – zunächst. Das war zum Teil ganz lieb: Im Schwimmbad ist ein junger Mann zu mir gepaddelt und hat gesagt: „Ich halt Ihnen die Daumen.“ Gut. Aber es gab auch sehr unerfreuliche Begegnungen mit irgendwelchen – diese Miss-Wahlen, die Folge dieser Miss-Wahlen waren immer irgendwelche dubiosen Mannsbilder, zum Teil also so irgendwelche, durchaus wohlhabende Zausel, die haben dann eine Jause für die Missen auf ihrem Schloss veranstaltet und das war völlig klar, dass also irgendeine nett zu ihnen sein sollte, ja. Das wurde nicht explizit gesagt. Und das heißt, ich bin da in dem Pulk mitgesegelt und wurde zunächst auch wirklich sehr verächtlich behandelt, also schon so:„Da komm und spring und mach!“ Und ich hab das zunächst auch nicht abgeblockt, weil ich mir das ja anschauen wollt und dann ist natürlich immer irgendein Organisator hinzu gesprungen und hat gesagt: „Das kannst nicht machen! Die ist von der Presse!“ Und das war ja alles sehr lehrreich und ich hab ja also lange, wie ich meine kluge Texte nach Wien – ich weiß jetzt gar nicht, wie hat man das damals gemacht? Das Fax hat’s ja noch nicht gegeben – wahrscheinlich hab ich’s durchtelefoniert, ja. Und später hab ich dann erfahren, dass nichts davon erschienen ist, weil der Ressortleiter gefunden hat: „Das ist alles ein Blödsinn.“ Und das einzige was von den Misswahlen dann in der Zeitung war, war irgendein Foto mit einem blöden Bildtext. Das war, also solche Geschichten waren natürlich enorm frustrierend. Und ich hab dann allerdings erreicht, dass ich also diese Ressortzugehörigkeit aufgeben konnte und bin dann zur so genannten »Seite 3«,  das waren die quasi Hintergrundgeschichten, gekommen. Dort ging’s mir dann wieder besser, aber es gab halt weiterhin Querelen politischer Natur. Und eine hat sich natürlich entzündet an der damaligen, an der Frage des Schwangerschaftsabbruchs, denn das ist ja damals dann schon heftig zur Diskussion gestanden.

SCHWANGERSCHAFTSABBRUCH.
Also in Deutschland stand der so genannte, der § 218 damals zur Diskussion. Bei uns war es der § 144. In beiden Fällen war Schwangerschaftsabbruch unter schwere Strafen gestellt und die Frauen – das war also Teil damals des Frauenaufbruchs – haben gesagt: „Wir wollen über unseren Körper selber bestimmen.“ Diese Diskussion hat auch in Österreich statt gefunden.

JOLANDA OFFENBECK
Die SPÖ-Abgeordnete Jolanda Offenbeck hat sich da sehr, sehr stark gemacht für eine Abschaffung des 144er. Johanna Dohnal hat sich dann natürlich, etwas später, weil sie ja auch jünger war, in diese Debatte heftig eingebracht und wie wir wissen also ist ja dann 1975 in Österreich die Fristenlösung in Kraft getreten. Das war besser als in Deutschland – Deutschland hat’s ja nur, sag ich jetzt, bis zur Indikationenlösung gebracht. Bei uns war Kreisky ursprünglich auch ein Befürworter der Indikationenlösung, wurde aber heftig bearbeitet, einerseits eben von Offenbeck, Dohnal, also Parteifrauen, auch von seiner Schwiegertochter Eva, die mittlerweile sehr renommierte Politologin Eva Kreisky und – also da gab’s so eine, gab’s schon einen massiven Einfluss auf ihn, dass er doch, wenn schon eine Fristenlösung durchsetzen möge. Und 1973 hat die SPÖ dann auch im Parlament die Fristenregelung beschlossen. Dagegen hat aber die ÖVP im Bundesrat Einspruch erhoben. Und 1974 hat dann, also im Herbst 1974 konnte die SPÖ dann mittels Beharrungsbeschluss, Kraft ihrer damals absoluten Mehrheit, die Fristenregelung endgültig durchsetzen und ist dann also am 1. 1. 1975 ist sie in Kraft getreten. Gut. Ich war also in dieser Zeit beim Kurier und habe dann, also als die Indikationenlösung im Gespräch war, hab ich dagegen geschrieben, eine Kolumne, in der ich also diese Argumente, die ich ja nicht erfunden habe, ins Treffen geführt habe: Nämlich, dass Indikationen bedeutet, Frauen, die sich besser verbalisieren können und Frauen die überhaupt gebildeter sind usw., werden es leichter haben zu einer Indikation zu kommen, während die anderen werden also übrig bleiben und daher, wenn, dann, Fristenregelung. Wobei Fristenregelung ja auch nicht bedeutet, dass jetzt die, dass es jetzt also erlaubt oder propagiert ist einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen, sondern dass in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft ein Abbruch straffrei bleibt. Das war das Wesentliche, dass niemand kriminalisiert wird. Und, ich hab das geschrieben – da hat’s zunächst von Seiten der Chefredaktion noch keine Reaktion gegeben und dann wurde ich eingeladen zu einer Fernsehdiskussion zu diesem Thema. Das war meine erste Teilnahme an einer Fernsehdiskussion und ich war entsetzlich aufgeregt und hatte im Übrigen das Glück, dass der Sebastian Leitner, ein sehr gescheiter und liebenswürdiger Kurierkollege, der sich mit diesem Thema sehr auseinandergesetzt hat, der hat mich vorher gebrieft. Das hat mit ziemlich gut getan, weil wir haben durchgespielt, die Argumente der Gegnerschaft usw.. So, dann bin ich also dort hingefahren und zwar mit der Barbara Coudenhove: Auch für die war es die erste Fernsehdiskussion oder überhaupt so das erste Auftreten im Fernsehen – erinnere ich mich. Das glaubt man inzwischen nicht. Und sie war auch aufgeregt, also wir haben uns beide versichert, wie sehr wir uns jetzt davor fürchten und dann haben wir halt geredet und die Barbara war sehr gut, aber ich glaub’ ich war auch nicht schlecht, weil ich ja wirklich also ganz gut vorbereitet war und ich hab’ dann auch gehört von anderen Leuten: „Aha, das Argument“ – zum Beispiel, eines der Argumente war, wenn’s um den Beginn des menschlichen Lebens oder um den Beginn der bürgerlichen Existenz geht, weil die Abtreibungsgegner – was ein blödes Wort ist, weil die stehen ja nicht Abtreibungsbefürwortern oder -befürworterinnen entgegen, sondern nur Leuten, die sagen, die also für Straffreiheit eintreten. Jedenfalls das Gegenargument war immer, dass Kinder, dass sozusagen vom Zeitpunkt der Befruchtung an ist hier ein Mensch, der insofern bürgerliche Rechte genießen sollte, als man eben in dieses Werden des menschlichen Lebens nicht mehr eingreifen darf. Und eines meiner Gegenargumente war damals, dass sogar in Ordensspitälern, Kinder, die also in einem, Kinder – eben nicht Kinder, sondern Föten oder Embryos, die einem Abortus zum Opfer fallen, dass die nicht christlich begraben werden. Inzwischen geht man zwar mit Frühgeburten anders um, im Interesse der Eltern, aber das ist wieder eine andere Geschichte. In diesem Zusammenhang war’s, war’s glaube ich etwas, was zumindest zu denken gegeben hat und genau dieses Feedback hab’ ich auch bekommen. Aber im Kurier war das ein Skandal und ich wurde also sofort vergattert und es hat eine Konferenz stattgefunden, die natürlich überhaupt nicht repräsentativ besetzt war, nämlich repräsentativ im Sinne der Meinungen zu diesem Thema, sondern da saßen halt lauter katholische, konservative Redakteure, die schwere Fristenregelungsgegner waren und dann Leitner und ich. Und, ich kann mich ja noch erinnern, dass der Chefredakteur die Debatte irgendwie eröffnet hat mit den Worten: „Ich war ein uneheliches Kind und wenn es die Fristenregelung gegeben hätte, hätte meine Mutter mich vielleicht abgetrieben.“ Und der Sebastian Leitner hat gesagt: „Mit Verlaub, Sie hätten das nicht gemerkt.“ Und das hab ich irgendwie, hat mir gut gefallen - hat aber nichts genützt. Also ich bin mit einem Schreib- und Auftrittsverbot zu diesem Thema belegt worden von der Redaktion.

FRAUENBEWEGUNG. HISTORIE.
Die erste politische Frauenbewegung in Österreich hat es 1848 gegeben, also im Zuge der 48er, damaligen 48er-Revolution. Die ist nur nicht sehr lang, also wie alle diese Gruppierungen – hat die nicht lange überlebt. Und dann gab’s eben um die Jahrhundertwende also zum 20. Jahrhundert die, den Kampf der Frauen um das Wahlrecht und um den Zugang zur Universität und zum Studium, nämlich auch zum Abschluss eines Studiums und nicht nur zum Zuhören. Dann ist – ich muss das jetzt wirklich so ein bisschen in der Kontinuität schildern, damit auch begreiflicher wird so der eigene Zugang zu diese ganzen Geschichte. Gut, dann hat’s in den 20er-Jahren eine Zeit gegeben, in der die Frauen eigentlich schon relativ flott unterwegs waren. Dann kam, also zumindest in Deutschland und Österreich, kam der unsägliche Faschismus, wo die Frau eben wieder nur als Gebärmaschine und Hüterin des Herdes instrumentalisiert werden sollte. Dann hat’s während des Krieges natürlich wieder Frauen gegeben, die plötzlich wieder also Männer ersetzen mussten, in den Rüstungsbetrieben, in der Landwirtschaft und – überall, ja. Da haben die Frauen natürlich wieder eine gewisse Selbstständigkeit erfahren, nämlich auch ein Selbstbewusstsein gekriegt, dass ihnen dann in den 50ern mit dem Wirtschaftswunder sofort wieder genommen wurde: Da waren sie wieder daheim und waren also Hausfrauen und Mütter. Und das hat natürlich zu gären begonnen, also schon vor dem Jahre 1968. Es hat im Übrigen auch in Amerika zu gären begonnen, wo in dieser Zeit, also die berühmte Vorortehausfrau das Rollenbild war – also auch die tolle Mum, die also die Kinder durch die Gegend chauffiert und bäckt und tut und für den Wohltätigkeitsmarkt sich engagiert, aber in Wirklichkeit auch keine, keine unabhängige Existenz hat. Und das ist ja auch literarisch vielfach vorbereitet worden. Das hat schon im Jahr 29, ich will nicht sagen angefangen, weil angefangen hat’s früher, aber es gab im Jahr 29 diesen berühmten Essay von der Virginia Woolf »A room of one’s own«, also wo sie auch zeigt, dass Produktionsbedingungen für Frauen eben verhindern, nämlich literarische Produktionsbedingungen verhindern, dass Frauen unter Umständen große Literatur schaffen. Es hat dann gegeben den Weiblichkeitswahn von der Betty Friedman 1963, wo sie genau diese Hausfrauen-Los und die dahinter steckende Verzweiflung der Frauen oder die sich daraus ergebende Verzweiflung der Frauen thematisiert. Es gab dann, glaub ich 75, die Alice Schwarzer »Der kleine Unterschied und seine großen Folgen«. Gut, da sind wir jetzt schon wieder einen Schritt weiter. 68, wie gesagt Studentenbewegung und parallel dazu oder auch gemeinsam dazu zunächst die Frauenbewegung. Also alle wollten diesen Aufbruch in eine neue Gesellschaft, Selbstbestimmung, Autonomie, andere Rollenbilder – das war zumindest den Frauen sehr wichtig. Wobei man sagen muss, es hat sich natürlich dann abgezeichnet, also einerseits gab es die Parteifrauen, die im Rahmen der bestehenden Institutionen was ändern wollten und es gab die autonome Frauenbewegung, die gesagt hat: „Also mit der Gesellschaft können wir überhaupt nix anfangen so wie sie ist. Wir müssen, das ist eine von Grund auf patriarchalische Konstruktion und wir müssen das auch von Grund auf ändern.“ Und die Autonomen haben sich natürlich dann auch deswegen, also haben sich auch autonom von der Studentenbewegung abgespalten, weil sich gezeigt hat, dass auch in der Studentenbewegung diese alten, diese alte Geschlechterhierarchie erhalten geblieben ist. Also die Burschen haben gedacht und die Frauen haben – oder wurde zumindest erwartet – die Frauen sollten Kaffee kochen und vervielfältigen und verteilen und halt wieder zuarbeiten. Und es wurde ja damals die Frauen, die Frauenanliegen wurde zum so genannten Nebenwiderspruch erklärt, der sich von selber lösen würde, wenn die Gesellschaft insgesamt dann umgestaltet ist. Und da haben dann rechtzeitig Frauen, einige Frauen oder viele Frauen die Bremse gezogen und gesagt: „Na ja, also Nebenwiderspruch ist nicht. Wir sehen gerade, es läuft in die falsche Richtung.“

1968. NEUES KÖRPERGEFÜHL.
Die 68er haben ein neues Körpergefühl propagiert und es ging um die befreite Sexualität. Auch das war dann natürlich sofort wieder ein Problem, weil befreite Sexualität hat für viele Männer dieser Zeit geheißen: Also Frauen sollen sich einfach nicht zieren und wenn Männer wollen, dann sollen Frauen auch wollen. Dann hatten die Frauen wieder Mühe sich davon abzugrenzen und zu sagen: „So meinen wir’s nicht.“ Es hat sich aber auch natürlich in der Mode gezeigt. Also ich weiß noch genau die 60er waren – also die frühen 60er waren unglaublich beschwerlich, weil wir waren so in so madamige Kostüme gezwängt, wenn ich mich recht erinnere und Stöckelschuhe und ein bisschen gusseiserne Frisuren. Und es war alles irgendwie sehr brav und sehr mühsam. Also man musste immer so tip-top, tadellos gestylt sein. Ich glaub, dass auch noch, dass ich auch noch 1960 in der Brigitte – Frauenzeitschrift Brigitte – gelesen habe, dass eine Dame nie ohne Strümpfe und Handschuhe aus dem Haus gehen sollte, auch nicht im Sommer. Das hat mich zwar verblüfft, weil so hat man sich nicht mehr unbedingt verhalten, aber es war alles noch sehr eingezwängt. Und dann ist also, dann kam auch die Hippie-Mode und plötzlich konnten wir uns unsere Haare wachsen lassen, wie wir wollten. Und wir haben die BHs weg geworfen, weil das war auch eine einengende – ja einfach eine einengende Geschichte. Wir haben die Minis und aber auch die langen Walle-Röcke – es war beides zunächst eine Befreiung. Ja, es wer keine Schande mehr, wenn der Rock nicht überzüchtig die Knie bedeckt hat und aber irgendwann ist der Mini auch zu einer Anstrengung geworden, weil man musste, weil Mini ist ja auch nicht etwas, was ein Kleidungsstück, das jetzt besondere Körperfreiheit gestattet und die wirkliche Befreiung waren die Walle-Röcke einerseits und die Jeans. Ja, also Jeans waren was Wunderbares. Ja, Jeans und weite Hemden und es war ein anderer Umgang und auch nicht Stöckelschuh, sondern bequemeres Schuhwerk.

FRAUENBEWEGUNG. PILLE.
Eine wesentliche Rolle in dieser ganzen Geschichte hat natürlich auch die plötzlich, die plötzliche Möglichkeit gespielt, die eigene Fruchtbarkeit einigermaßen zu kontrollieren: Ich rede von der Pille. Also, die wurde 1963 in den USA zugelassen, ist dann wenig später in Deutschland und in Österreich zugelassen worden, was nicht heißt, dass damals plötzlich alle Frauen die Pille genommen haben. Die wurde zunächst auch nur verheirateten Frauen verschrieben und gegen Menstruationsbeschwerden, also das hatte diesen streng medizinischen Aspekt. Aber es hat sich halt dann doch entwickelt. Und natürlich waren die ersten Pillen, waren in Wahrheit natürlich Hormonbomben und man fragt sich nachträglich, wie gesund das wirklich war, dass man sie genommen hat oder dass Frau sie genommen hat. Aber es war schon eine Befreiung nicht mehr, nicht mehr zittern und zagen zu müssen und nicht mehr heiraten zu müssen, sondern einigermaßen selbst bestimmt zu sagen also – oder, sagen wir, die Sexualität von der Fruchtbarkeit etwas abzukoppeln. Auch das hat natürlich mit sich gebracht, dass es dann auch stark als Instrument zur Bequemlichkeit der Männer interpretiert wurde: „Also, so hab Dich nicht so. Es gibt eh die Pille.“ Und das hat, also manche haben schon so aufgefasst, auch Frauen könnten jetzt quasi rundum zur Verfügung stehen. Auch dagegen mussten Frauen sich dann wieder zur Wehr setzen. Und die Frage ist, die ich mir stelle und die nicht nur ich mir stelle, dass wissen wir eigentlich nicht genau: Hat jetzt, gäbe es ohne Frauenbewegung, also gäbe es ohne Pille keine Frauenbewegung? Was ich nicht glaube. Oder gäbe es ohne Frauenbewegung keine Pille? Was ich schon eher glaube.

KREISKY. 4 STAATSSEKRETÄRINNEN.
Ich glaub ein Meilenstein in der Geschichte der Frauen in Österreich war schon die, das Kabinett Kreisky 4, wo er ja – das war ja eine Sensation – wo er vier Staatssekretärinnen ernannt hat. Und das wirklich sensationelle daran war, dass er erstmals Familienpolitik von, oder Frauenpolitik von Familienpolitik getrennt hat. Es gab die Johanna Dohnal, die für allgemeine Frauenfragen zuständig war und es gab die Franziska Fast, die für Fragen der berufstätigen Frauen zuständig war und beide Ressorts hatten nichts mit Familie zu tun. Und das war ganz toll und neu, weil vorher war Familie und Frauen immer ein Topf.

VERÄNDERUNG. SCHRIFTSTELLERIN.
Ja, ich war beim Kurier, war ich einfach immer weniger glücklich aus all den genannten Gründen und 1977 hab ich dann beschlossen weg zu gehen und frei zu arbeiten, zumal ich ja eigentlich auf lange Sicht nicht Journalistin bleiben, sondern Schriftstellerin werden wollte – also mich ganz der, dem Fiktionalen widmen. Und ich hab dann auch Theaterstücke geschrieben und ich habe einen Roman begonnen, der leider nie fertig geworden ist. Ich glaub er war nämlich nicht so schlecht. Da hat mir im Übrigen der Hans Weigel heftig zugeredet. Er hat immer gesagt: „Wie weit bist Du mit dem Roman? Und wie viel hast Du schon wieder weg geschmissen?“ Und ja, also dieser Roman ist nie zustande gekommen, aber es sind andere Bücher erschienen. Ich hab dann allerdings feststellen müssen, also so einfach ist es nicht mit der Schriftstellerei und so einfach ist es schon gar nicht davon zu leben. Also, das ist – Bücher sind eine, nämlich mit Sachbüchern ist es etwas anders, aber Romane und Theaterstücke, wenn man nicht das Glück hat, jetzt sofort wirklich von vielen Bühnen gespielt zu werden, dann ist es ein ziemlich zähes und vor allem finanziell wenig ergiebiges Geschäft. Und ich hab natürlich dazwischen schon oder daneben vielmehr, schon auch immer wieder dann journalistisch, aber halt frei gearbeitet, weil ich ja irgendwie auf mein Einkommen kommen wollte.

1997. FRAUENVOLKSBEGEHREN.
Unsere Idee war dann schön langsam: Wir müssen was machen um auch den Parteien zu signalisieren, dass wir auf Seiten der feministischen oder halbwegs feministischen Politikerinnen stehen und nicht, dass sie nicht glauben, man wählt sie, weil man das patriarchale Konzept schätzt. Gut. Also das war eine Diskussion und ich glaub’ beim zweiten Treffen bin ich, auf dem Weg dort hin hab ich Radio gehört und damals lief gerade das Tierschutzvolksbegehren und das war, also hat eine große Öffentlichkeit gehabt. Und ich hab’ mir gedacht, Volksbegehren wäre eine Möglichkeit Öffentlichkeit zu kriegen. Das ist etwas, wir waren ja, also im Nachhinein wurde das alles politikwissenschaftlich aufgearbeitet und da ist dann, uns ist natürlich vorgehalten worden auch, dass wir, dass unser ideologische Konzept eigentlich dürftig war und welche Bereiche wir bei diesem Volksbegehren dann nicht berücksichtigt haben. Aber uns, wir waren eine versprengte Truppe von Frauen, die Kinder gehabt haben und Berufe gehabt haben und viele Alleinerzieherinnen. Unser Zeitbudget war sowieso so klein, ja. Und wir haben uns jetzt nicht, wir wollten jetzt nicht in einen jahrzehntelangen Prozess der Diskussion eintreten, sondern wir haben gesagt, wir machen jetzt etwas, was einfach punktuell Aufmerksamkeit erregt. Wir wollen, machen ein Basispaket – etwas, was wirklich jetzt einmal grundsätzlich notwendig ist. Es war uns klar, dass wir zum Beispiel die Lesben ausgespart haben in dieser Geschichte, aber es war halt wie das Sparpaket hat ja zunächst auch einmal wirklich Alleinerzieherinnen und Frauen, berufstätige Frauen hat ja denen massiv geschadet. Und das war die Antwort darauf. Und das ist etwas, das können wir in einem zeitlich begrenzten Rahmen durchziehen, da haben wir ein konkretes Ziel, auf das wir uns konzentrieren können. Also, ich bin dann in diese Sitzung eben gekommen und hab gesagt: „Kinder, was wär’ mit einem Volksbegehren?“ Und das ist auf allgemeine Zustimmung gestoßen und dann ist das Ganze eben in Gang gekommen. Und, wir waren, wie man weiß, ziemlich erfolgreich. Also wir haben dann das sechst – also im Ranking der damaligen Volksbegehren bis dahin – waren wir das sechst Erfolgreichste mit 645.000 Unterschriften. Es hat, wir wurden unterstützt von den SPÖ-Frauen, von den Grünen-Frauen. Wir haben bewusst die FPÖ nicht gefragt, weil wir immer gewusst habe, dass die eine Politik vertreten, mit der wir nicht einverstanden sind. Das wurde von denen da uns, natürlich dann zum Nachteil ausgelegt, aber das war uns wurscht. Und wir haben die ÖVP, also ich weiß, dass ich damals, ich hatte also die Aufgabe eben verschiedene Leute einzubinden und bin ins Parlament gegangen und hab mit der Maria Rauch-Kallat geredet und die hat gesagt: „Nein, wir machen nicht mit.“ Gut, das war die Entscheidung der ÖVP. Das »Liberale Forum« hat im Prinzip, hat die Forderungen gut geheißen, die haben nur gesagt, sie wollen nicht ein an sie selbst gerichtetes Volksbegehren. Also Politiker sollten nicht ein Volksbegehren unterschreiben, weil sie sich damit selber – also sie können nicht auf der einen Seite Volk und auf der anderen Seite – sind sie sowohl Volk als auch Politiker, aber sie haben diese Vorgangsweise oder dieses Instrument für sich nicht in Anspruch nehmen wollen. Ja, und dann haben wir wirklich ein Jahr intensiv gearbeitet und ganz viel Zeit und auch Geld hineingesteckt. Johanna Dohnal hat dann, hat dann ein, hat uns dann ein kleines Büro finanziert und also die war,  die hat uns damit finanziell unterstützt und sonst gab’s überhaupt keine Gelder. Ich find’ das jetzt ein bisschen zum schmunzeln, wenn’s heißt, dass man um ein Volksbegehren durchziehen zu können, würde man also unglaubliche Sponsoren brauchen. Ich glaube auch, dass das Instrument des Volksbegehrens mit missversteht.

FAZIT.
Das traurige war, dass das Frauenvolksbegehren dann im Parlament – das musste ja dann in einem Ausschuss behandelt werden; das ist ja die Vorgangsweise – und da ist es einfach tot behandelt worden. Also da haben sich, das war die SPÖ war damals ja in Koalition mit der ÖVP, die hat sich also dort nicht mehr stark gemacht. Und die Grünen haben sich stark gemacht, aber die waren zu wenig und in Wirklichkeit ist es dann, ja, dann war das Pulver eigentlich oder die Wirkung weitgehend verpufft. Das muss man so sagen.

BEWEGTE FRAUEN.
Die Frauen waren natürlich nicht nur in Wien „frauenbewegt“, wenngleich ich schon glaube, dass es zunächst eine städtische Geschichte war. Also es hat sich in Wien viel getan, es hat sich in Graz viel getan. Es gibt in Linz eine sehr lebendige Szene – schwierig haben es „frauenbewegte“ Frauen, die es natürlich auch gibt auf dem Land generell und in Tirol und in Vorarlberg. Leider muss man das wirklich so sagen, aber dort ist es… Ich hab das auch gemerkt, ich hab’ mich ja dann 99 ein bisschen im liberalen Forum engagiert und bin dort wahlkämpfend durch die Bundesländer gefahren und ich bin mir, also gerade in Tirol und Vorarlberg bin ich mir irgendwie sehr, sehr ausgesetzt vorgekommen – in Tirol am allermeisten. Muss ich leider so, sehe ich leider so. Und ich glaube, es ist immer noch schwieriger in diesen Bundesländern. Und jetzt, man redet dann immer so von der autonomen Frauenbewegung und was natürlich schade und ungerecht ist, ist dass es so eine, das ist ein Sammelbegriff und die Verdienste einzelner Frauen kommen dabei nicht wirklich zur Rede. Jetzt hab ich auch ein bissl Probleme, jetzt Zeitzeugenschaft ist ja eine schwierige Sache, weil man sich ja wirklich an viele Einzelheiten nicht mehr erinnert. Wer fällt mir ein? Es fällt mir ein die Erika Fischer, die sehr berühmt wurde mit dem Buch »Aimée und Jaguar«, die aber natürlich auch andere und Feminismus, also theoretische Bücher geschrieben hat und sich sehr engagiert hat. Die lebt inzwischen in Berlin. Es fällt mir auch ein, auch die Eva Dité, Kabarettistin, Schauspielerin, die auch seit vielen Jahren in dieser Szene umgeht. Es fällt mir natürlich ein die Eva Geber, Mitherausgeberin der Frauenzeitschrift »AUF« und Mitbegründerin der »AUF« – also Aktion unabhängiger Frauen heißt dieses Kürzel. Es fällt mir ein die Ursula Kubes-Hofmann, eine langjährige Autorin der „Anschläge“ – auch eine feministische Zeitschrift. Also alle die Frauen natürlich, die diese Zeitschriften zum Beispiel gestaltet haben. Die Ursula Kubes-Hofmann ist jetzt Direktorin des Rosa-Mayreder-College, das ist eine Einrichtung der Volkshochschulen, die sich aber speziell mit feministischer Theorie und feministischen Studien befasst und inzwischen gibt es natürlich auch ganz viele, viele junge, sehr engagierte Frauen in dieser Szene. Es hat gegeben natürlich sehr verdiente Parteifrauen. Zwei hab ich schon genannt: Das eine war die Jolanda Offenbeck, die eine, die eigentlich zunächst einmal die Wegbereiterin der großen Familienrechtsreform von 1975-78 war.

JOHANNA DOHNAL.
Und dann natürlich also die Ikone, mittlerweile die Ikone der Frauenbewegung, Johanna Dohnal, die da unglaublich viel auf den Weg gebracht hat. Allerdings dann eben in der Regierung Klima ihren, während der Regierung Klima ihren Hut nehmen musste. Das Bild ist jetzt merkwürdig, weil die Johanna Dohnal ganz bestimmt nie Hüte getragen hat. Aber die war natürlich zu Zeiten ihres aktiven politischen Wirkens war sie auch heftig angefeindet. Es hat wenige Frauen gegeben, die so viel an Häme und Feindschaft aushalten mussten. Das hat sie einfach alles auf sich genommen und die war auch – ich kannte die Johanna Dohnal ja nun wirklich ziemlich lang und ziemlich gut und die hat wirklich nicht aus persönlicher Eitelkeit gehandelt und um sich selber jetzt ein Denkmal zu setzen, sondern der ging’s um die Sache. Die hat auch am eigenen Leib erfahren, wie es – und die hat das natürlich auch immer sehr schichtspezifisch behandelt dieses Thema. Die hat gewusst, wie das einer Arbeitertochter in den 30er- und 40er-Jahren, wie deren Leben ausgeschaut hat und wie deren Chancen ausgeschaut haben und auch noch später. Und die hat auch nie den Blick verloren auf die, auf die nicht privilegierten Gruppierungen und die nicht privilegierten Frauen. Ja, und das also – mittlerweile ist sie natürlich, wird sie auch verklärt von Leuten, die ihr vorher alles Mögliche nachgesagt haben – das ist immer der Lauf der Geschichte, aber das muss man schon alles würdigen. Es hat natürlich, die Frauenbewegung hat viele Gesichter und manche bleiben in Erinnerung und andere – auch ungerechtfertigter Weise – nicht. Das find’ ich schade.

FAMILIENRECHT. REFORM.
Jetzt wird’s natürlich Leute geben, die sagen: „Ich bin in den 50er-Jahren aufgewachsen und es ist überhaupt nicht so gewesen, dass mein Vater meine Mutter geschlagen hat. Mein Vater hat meine Mutter nicht gezwungen an entlegene Orte zu ziehen. Und mein Vater hat mir auch nicht verwehrt die Schule zu besuchen.“ Natürlich waren nicht alle Männer finstere, grausliche Patriarchen oder Gewalttäter. Aber dass sie die Möglichkeit hatten finstere Patriarchen zu sein, das war einfach schlimm genug. Und das ist eine andere Ausgangssituation ob das jetzt, ob man jetzt auf die Freundlichkeit des jeweiligen Mannes oder Vaters angewiesen ist oder nicht. Und ich kenne schon junge, also Akademikerinnen, die meine Töchter sein könnten, die zu mir gesagt haben: Gott sei Dank konnte die Mutter zum Beispiel ihre Anmeldung ins Gymnasium, im Gymnasium unterschreiben, weil der Papa hätte es wahrscheinlich nicht erlaubt. Also man darf sich das andererseits auch nicht zu rosig vorstellen. Und nach der Familienrechtsreform, also diese Dinge wurden natürlich abgeschafft. Es gab das Oberhaupt nicht mehr, die Mutter, die Unterschrift der Mutter genügte für die, für alle diese, also zum Beispiel auch um eine Pass für die Kinder zu kriegen. Oder genügt seither, muss man sagen. Es ist das Thema Gewalt war ganz wichtig – das ist ein großer Verdienst Johanna Dohnals. Da hat sie, das hat sie in die öffentliche Debatte gebracht und da hat sie gesetzliche Änderungen bewirkt. Es gibt, wir haben mittlerweile ein Gewaltschutzgesetz, wir haben Frauenhäuser – das gab’s ja nicht. Frauen, die misshandelt wurden, hatten keine Möglichkeit irgendwo hin zu flüchten. Und im Übrigen, also im ländlichen Gemeinden kommt es heute noch vor, dass er Bürgermeister wenig Verständnis zeigt – ich kenne also einen konkreten Fall, wo eine Frau gekommen ist und gesagt hat: „Ich geh’ nicht mehr nach Hause.“ Und er hat gemütlich gesagt: „Geh, gebt’s euch ein Busserl und vertragt’s Euch wieder.“ Ja, also davor ist man natürlich, sind wir nicht gefeit. Aber grundsätzlich gibt’s Einrichtungen. Und es gibt das so genannte Wegweiserecht, das ist jetzt oft nicht ausreichend, aber es ist ein großer Schritt nach vorn gewesen. Dass nämlich Gewalttäter, verpflichtet werden können, sich zumindest über einen bestimmten Zeitraum von Frau und Kindern fern zu halten. Und es ist mittlerweile schon auch ein bisschen ins Bewusstsein gedrungen, dass ein Vater der unter Anführungszeichen nur die Mutter schlägt, kein guter Vater ist. Und meistens ist es ja so, dass Gewalttäter natürlich nicht nur, oder auch Gewalt gegenüber den Kindern – früher oder später – an den Tag legen. Also da ist schon, glaub ich, viel weitergegangen. In anderen Fragen sind wir immer noch auf dem Stand von vor 150 Jahren, zum Beispiel in der Einkommensdifferenz. Also die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen schließt sich nicht nur nicht, sondern die klafft immer mal wieder – da wird’s dann wieder ein bisschen besser, dann klafft sie wieder umso weiter auseinander. Und da ist es so, dass – ich find zum Beispiel die Idee der Gabriele Heinisch-Hosek, unserer derzeitigen Frauenministerin, da auf eine Offenlegung, also auf eine Einkommenstransparenz in den Firmen zu dringen, find ich sehr gut. Es ist, im Moment ist es noch ein bisschen knieweich, was sie letztlich in dieser Koalition erreichen konnte, nicht? Da gibt’s alle diese Einschränkungen: nur eine bestimmte Betriebsgröße, da in einer bestimmten Betriebsgröße darf man das verlangen und natürlich muss das Ganze anonymisiert passieren. Also ich wär’ ja einfach dafür, dass in einem Betrieb die Leute voneinander wissen, was, wie viel wer verdient. Und dann kann man drüber diskutieren, wie gerechtfertigt das ist. Vielleicht ist es ja in manchen Fällen gerechtfertigt, dass jemand erheblich mehr kriegt. Aber da wären wir jetzt überhaupt bei einer Einkommens…, bei einer Verteilungsdebatte, die natürlich dringend geführt gehört.

BERUF. FAMILIE.
Ein wesentlicher Punkt, in dem wir nur teilweise weitergekommen sind, ist die berühmte Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die sollte natürlich nicht jetzt eine Frauensache sein, aber in der Praxis und de facto bleibt diese Vereinbarkeit natürlich hauptsächlich an den Müttern hängen und nicht an den Vätern. Und da muss man schon ganz klar festhalten, dass die Situation in Wien, sich unglaublich stark unterscheidet von der in den Bundesländern, zumal natürlich in den ländlichen Gemeinden. Also in Wien gibt es im Wesentlichen ausreichend Kindergärten. Es gibt auch, es gibt Kinderbetreuung für unter 3-jährige, es gibt Kinderbetreuung, also ganztägige Kindergärten und es gibt auch wirklich ein heftiges Bestreben die Ganztagsschulen zu forcieren. Und es gibt immer – also es gibt vielleicht noch immer nicht ausreichend – aber es gibt jedenfalls erheblich mehr als auf dem Land. Auf dem Land ist das eine Katastrophe und sogar wenn es in einer – also erstens einmal gibt’s Gemeinden, wo der Kindergarten zu Mittag zu macht oder über Mittag zu macht. Beides ist also für die Berufstätigkeit eine Katastrophe. Es gibt in den Ferien keine Betreuung – auch das ist in Wien besser geregelt. Die sperren halt dann zwei Monate zu und über Ostern und ich weiß nicht wie lang. Und selbst wo es Ganztagskindergärten gibt, sind die Mütter zurückgeworfen auf den Stand Null, wenn die Kinder in die Schule kommen, weil die Ganztagsschulen und auch Schulen mit einer halbwegs vernünftigen Nachmittagsbetreuung – an manchen Schulen gibt es einen Hort, aber das wird immer alles, geht immer aus von der, von diesem Bewusstsein: „Also eigentlich ist das ja eine Schweinerei von Deiner Mutter, dass sie Dich hier her schickt. Und wie kommen wir dazu, dass wir die Versäumnisse Deiner Mutter kompensieren?“ Also mit dieser Haltung wurde meine Tochter konfrontiert, als ich versucht habe, sie in die Nachmittagsbetreuung zu geben und ich höre von jungen Müttern, dass das immer noch so ist. Ich muss dazu sagen, also meine Tochter ist in Niederösterreich in die Schule gegangen und ich weiß, wovon ich spreche, wenn ich von ländlicheren Gemeinden rede.

WIEN. MÖGLICHKEITEN.
Aber natürlich ist es schon so, dass eine junge, gebildete Frau in Wien, auch wenn sie Kinder hat, jetzt nicht einen völlig unterqualifizierten Job annehmen muss. Also die hat natürlich andere Möglichkeiten ihre Bildung und ihre Ausbildung umzusetzen.

Archiv-Video vom 11.08.2014:
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Elfriede Hammerl (Journalistin)

Wir und Wien - Erinnerungen Die engagierte Streiterin für Frauenrechte erinnert sich an das Auf und Ab der österreichischen Emanzipationsbewegung. Schon als blutjunge Journalistin schrieb sie in der "Neuen Zeitung" ihre erste Frauenkolumne - allerdings nicht ganz nach Wunsch des Chefredakteurs. Dieser hatte sich Beiträge über Gemüsepreise, Kochrezepte oder Kindererziehung vorgestellt - und bekam pointierte politische Kommentare aus Sicht der Frau. In den siebziger Jahren griff sie als Kolumnistin der Tageszeitung "Kurier" mutig in die Diskussion um die Fristenlösung ein. Nach einem Theaterstipendium und einem Versuch, ausschließlich von der Schriftstellerei zu leben, übersiedelte sie 1982 mit ihrem Ehemann in die USA und erlebte dort worüber sie bisher nur geschrieben hatte: Das Gefühl, auf die Rolle der Ehefrau und Mutter, des Aushängeschilds und Anhängsels reduziert zu sein. Nach ihrer Rückkehr wurde Elfriede Hammerl von Peter Michael Lingens zur Zeitschrift "profil" geholt. Dort fungiert sie als unermüdliche Anstoßgeberin und Moderatorin des Emanzipationsprozesses und machte Frauenthemen zu journalistischen Dauerbrennern.

Länge: 50 Min. 43 Sek.
Produktionsdatum: 2013
Copyright: Stadt Wien

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