Mitschrift
„Ein Einblick in die Vergangenheit“: Getreu diesem Motto dreht sich im Wiener Stadt- und Landesarchiv bei der Ausstellung „Mangel – Hunger –Tod“ alles um das Leben der Wiener Bevölkerung und die Folgen des Ersten Weltkriegs.
Andreas Weigl, Kurator: „In der Ausstellung werden die Wirkungen des Ersten Weltkrieges für die Wiener Bevölkerung beziehungsweise für Menschen, die im Zuge des Krieges nach Wien flüchten mussten, in Spitälern, Lazaretten behandelt wurden, dargestellt.“
Genau 100 Jahre ist es her, dass sich diese schrecklichen Ereignisse zugetragen haben. Aus diesem Anlass entstand eine interessante Zusammenstellung der damaligen Verhältnisse, die den Gewinnern des Club- wien.at-Gewinnspiels nähergebracht werden.
Andreas Weigl: „Das Leben bestand einerseits aus Anstellen, also das Anstellen wurde zum Synonym für Unterversorgung, Versorgungsprobleme – eben auch Hunger. Das Leben war gekennzeichnet durch eine deutliche Veränderung von Geschlechterrollen. Frauen sind massiv in Männerberufe eingerückt, gleichzeitig mussten immer mehr Kinder/Jugendliche versuchen, selbst über die Runden zu kommen. Die Eltern waren entweder an der Front oder in der Kriegsindustrie beschäftigt. Es entstand so etwas wie eine Verwahrlosung. Die Jugendlichen haben sich sozusagen das Überleben selbst erkämpfen müssen.“
Brigitte Schneider, Club-wien.at-Gewinnerin: „Wie ich noch in die Schule gegangen bin, hat man vom Ersten Weltkrieg nicht viel erfahren. Und daher bin ich sehr froh, dass man hier einen Einblick bekommen hat.“
Hannelore Krasser, Club-wien.at-Gewinnerin: „Uns hat diese Ausstellung interessiert und deswegen sind wir hierhergekommen. Sie war sehr aufschlussreich, wir haben vieles noch nicht gewusst über die städtische Bevölkerung. Aber wir haben gesehen, wie schwierig es in Wien war, ein Lebensbild zu beschaffen, wie das zum Beispiel in den Spitälern war, wie zu wenig Personal war und so weiter. Das war schon sehr, sehr schlimm.“
Andreas Weigl: „Es ist der Erste Weltkrieg im kollektiven Bewusstsein in Wien relativ wenig präsent, obwohl er einer der großen Katastrophen der Stadtgeschichte war. Also insofern ist es eine besondere Motivation, diese Katastrophe wieder stärker in das Bewusstsein der historisch Interessierten zu rücken.“
Von 3. März bis 22. August ist
„Hunger – Mangel – Tod“ noch zu sehen. Prädikat: Sehenswert!
Archiv-Video vom 07.08.2014:
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Ausstellung „Hunger – Mangel – Tod“
„Ein Einblick in die Vergangenheit“: Getreu diesem Motto dreht sich im Wiener Stadt- und Landesarchiv bei der Ausstellung „Mangel – Hunger –Tod“ alles um das Leben der Wiener Bevölkerung und die Folgen des Ersten Weltkriegs.
Länge: 2 Min. 49 Sek.
Produktionsdatum: 2014
Erstausstrahlung: 24.03.2014
Copyright: Stadt Wien/Bohmann Verlag