Mitschrift
FREI
Seit drei Jahren ist Patrice Fuchs Pflegemutter. Die 6 Jahre alte Susanne wohnt bei ihr und ihrer Familie. Das Familienglück ist jetzt komplett.
OT PATRICE FUCHS, Pflegemutter:
Wir zwei wollten sehr gerne ein drittes Kind haben, aber das hat nicht mehr so gut geklappt und außerdem hab ich mir gedacht, jetzt hab ich schon zwei Kinder geboren und die Erfahrung der Schwangerschaft gemacht, jetzt wäre es eigentlich die größere Herausforderung ein Kind zu bekommen, das eine spezielle Geschichte hat, auf das man sich einlassen muss und dem man einen Schritt weiterhilft im Leben.
Egal, ob leibliches Kind oder Pflegekind, Patrice Fuchs weiß, warum Muttergefühle immer da sind.
OT PATRICE FUCHS, Pflegemutter:
Ich bin ja der Meinung, dass ein Kind, welches so klein und hilflos ist, wie es eben ist, in dem Moment in dem du Verantwortung für es hast, sofort Elterngefühle in dir auslöst.
FREI
OT PATRICE FUCHS, Pflegemutter:
Das war bei uns auch so, wir haben sie einmal getroffen und sofort Schmetterlinge im Bauch gehabt. Da kam schon so eine Art von Vorliebe auf, weil sie sehr lebhaft und lustig war, und lustige Grimassen geschnitten hat. Das hat uns einfach sehr angesprochen und diese tiefere Liebe die rollt dann eigentlich ab dem ersten Tag an und wird dann in den nächsten Wochen immer tiefer.
Voraussetzung für eine Pflegelternschaft ist u.a. auch eine Ausbildung bei der Wiener Kinder- und Jugendhilfe.
OT PATRICE FUCHS, Pflegemutter:
Die Ausbildung ist relativ intensiv und geht über fast ein Jahr, wöchentlich und beide müssen teilnehmen. Ich hab erst gedacht das wird anstrengend. Es war auch emotional recht fordernd aber es war sehr gut. Das Gruppenerlebnis war sehr wichtig, das dort auch andere Eltern sitzen, die gerne ein Pflegekind haben möchten und das man die ganzen Ängste, Erwartungen und auch die Vorfreude und Zweifel, alles in der Gruppe besprechen kann, also Psychologisch sehr wichtig.
Ist die Ausbildung abgeschlossen, dann ist es so weit. Die Familie trifft Susanne das erste Mal.
OT PATRICE FUCHS, Pflegemutter:
Man hat irgendwie ein unbeschriebenes Blatt Papier, auf dem steht „Kind kennenlernen“ und dann geht die Tür auf und es steht wirklich ein Kind dort, das ist sehr ergreifend.
Die Spannung ist groß, wie reagiert das Mädchen …?
OT PATRICE FUCHS, Pflegemutter:
Man ist ein bisschen auf einem Prüfstand. Das ist bei uns aber recht positiv gegangen. Sie hat sich auf jedes Spielangebot sehr gut angesprochen und hat sich versucht auszudrücken
Patrice Fuchs erachtet Pflegeelternschaft als eine enorm bereichernde wichtige Aufgabe.
OT PATRICE FUCHS, Pflegemutter:
Kinder die nicht bei ihren Eltern aufwachsen, brauchen einfach ein gutes Heim und Eltern die es ernst mit ihnen meinen. Ich finde man gewinnt auch selber an Ernsthaftigkeit an dieser Aufgabe, man wird reifer und man macht etwas was wirklich einen Wert hat und was wirklich „real“ ist und nicht nur planen wie der nächste Urlaub ausschaut.
Die Pflegemutter schätzt die Zusammenarbeit und Unterstützung der Wiener Kinder- und Jugendhilfe.
OT PATRICE FUCHS, Pflegemutter:
Ich hab bei der Wiener Kinder- und Jugendhilfe sehr viele nette Menschen kennengelernt, die immer für einen da sind. Auch wenn man, zum Beispiel, Supervision braucht, ist das alles immer möglich. Ich finde eher, dass man das alles noch eher nützen könnte ,als man es tut, da sie es auch anbieten. Ich bin fast ein bisschen familiär mit ihnen.
Alle Infos für interessierte gibt es auf www.kinder.wien.at
Archiv-Video vom 19.03.2018:
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Pflegeeltern
Es sind Schicksale, die einige Kinder unvermittelt treffen und dann sind liebevolle Pflegeeltern die beste Hilfe in den ersten Wochen nach der Trennung von den leiblichen Eltern...
Länge: 3 Min. 35 Sek.
Produktionsdatum: 2018
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