Mitschrift
Wenn es der Donau zu kalt wird, gefriert sie einfach und dann tritt der Eisvogel in Aktion.
Rudolf Mutz, Hafen Wien: "Unser Eisbrecher ist dafür gerüstet, dass er Eisstärken bis zu 60 Zentimeter, die bei uns im Hafen hier auftreten können, entfernen kann."
Wolfgang Steindl, Kapitän am Eisvogel: "Ja, wenn man den Eisvogel so in der Gesamtheit betrachtet, nimmt man es nicht unbedingt wahr, dass das ein Eisbrecher ist. Normalerweise werden sechs Millimeter Stahl im Schiffsbau verwendet, hier bei unserem Eisvogel sind das zwölf Millimeter und die Längs- und die Querbanden, also die Verstrebungen, sind näher aneinandergerückt. Dadurch ist das Ganze stabiler und kann eben, wie gesagt, bis zu 60, 70 Zentimeter dickes Eis brechen."
Ab minus sechs Grad frieren die Fahrrinnen der Hafenbecken innerhalb eines Tages zu. Damit der Schiffverkehr trotzdem ungehindert funktioniert, bricht der Eisvogel die Eisschicht auf.
Rudolf Mutz, Hafen Wien: "Insgesamt kommen in etwa 250 bis 350 Schiffe in der Wintersaison bei uns in den Hafen und dafür müssen wir gerüstet sein."
Wolfgang Steindl, Kapitän am Eisvogel: "Von der Eisstärke her habe ich persönlich schon 40 Zentimeter erlebt. Ist aber schon eine mühsame Geschichte. Also, man fährt mit voller Kraft in das Eis, kommt so circa 100 Meter, kommt dann langsam zum Stillstand, muss wieder zurücksetzen, neu Kraft holen oder neuen Anlauf nehmen, und fährt wieder rein. Und so versucht man dann, sukzessive das gesamte Hafenbecken eben aufzubrechen."
Wolfgang Steindl, Kapitän am Eisvogel: "Von vielen km/h kann man da nicht sprechen - von viel Kraft, von viel Kraft."
36 Tonnen Stahl und 520 PS ackern sich im Schritttempo durch das Eis. Hin und wieder muss allerdings Halt gemacht werden.
Wolfgang Steindl, Kapitän am Eisvogel: "Das ist immer wieder, dass etwaige Möwen oder Schwäne auf dem Eis angefroren sind. Die werden dann natürlich von der Mannschaft gerettet, weil wir ein sehr tierfreundlicher Betrieb sind."
Mona Müller, wien.at-TV: "Und was machen die, wenn Sie nicht vorbeikommen?"
Wolfgang Steindl, Kapitän am Eisvogel: "Dann werden sie irgendwann einmal verhungern."
Ein bis zwei Stunden pro Hafenbecken braucht der Eisvogel, um die Fahrtrinnen eisfrei zu machen.
In den warmen Monaten ist das Schiff dann auf Sommerfrische.
Rudolf Mutz, Hafen Wien: "Im Sommer verwenden wir dieses Schiff für Wirtschaftsdelegationen für Rundfahrten im Hafenareal. Aber wir stellen es fallweise auch der Bevölkerung für Fahrten auf der Donau und im Hafen zur Verfügung, um unser Unternehmen bekannter zu machen und um der Bevölkerung auch näher zu bringen, was hier bei uns an wertvoller, wichtiger Arbeit für den Wirtschaftsstandort Wien gemacht wird."
Archiv-Video vom 19.03.2010:
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Eisvogel - Eisbrecher auf der Donau
Wenn es in Wien über einen längeren Zeitraum so richtig kalt ist, kommt die Zeit für die "Eisvogel". Ein 55 Jahre altes Schiff bricht im Wiener Hafen die Eisdecke der Donau und ermöglicht so den ungehinderten Schiffsverkehr.
Länge: 3 Min. 10 Sek.
Produktionsdatum: 2010
Erstausstrahlung: 05.02.2010
Copyright: Stadt Wien