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Mitschrift

Im "Pappel" im 17. Bezirk schneidet Frau Riedl Zwiebeln für die Mittagsfladen. Sie ist eine von 20 Mitarbeiterinnen des soziokulturellen Beisls.

Andreas Leszkovsky, Leitung "Pappel": "Die Tagesstruktur 'Pappel' betreut Menschen mit psychischen Erkrankungen und/oder kognitiven Beeinträchtigungen. Die traditionellen Schienen von Kreativerwerkstatt und Industriearbeit wollten wir verlassen und diesen Kontakt nach außen, mit der Umgebung und dem Grätzl pflegen, so ist der Gedanke eines gastronomischen Betriebs auf der Hand gelegen."

Statt Geschwindigkeit heißt es hier Entschleunigung. Konzentration und Achtsamkeit stehen im Vordergrund. Verschiedene Arbeitsbereiche verlangen Flexibilität.

Elisabeth Riedl, seit sechs Jahren im "Pappel": "Ich tu halt gerne da im Beisl in der Küche arbeiten oder auch kellnerieren, das macht mir mehr Spaß in der Schank."

Marc Aurel Feith, zeichnet für sein Leben gern: "Also ich bin meistens auch, wie die Kollegin schon sagt, in der Küche tätig, mach die Fladen und die Toasts. Auch für Bestellungen, wenn Straßenfeste sind bei uns. Oder ich bin meistens in der Schank, Service auch. Oder ich bin auch hinten in der Kanten, wo wir für unsere Mitarbeiter kochen oder die Wäsche machen."

Das "Pappel" bietet eine Tagesstruktur in Form eines offenen, gastronomischen Betriebes. So nehmen die Klienten am Tagesgeschehen teil.

Marc Aurel Feith, zeichnet für sein Leben gern: "Das 'Pappel' ist für mich eine sehr gute Chance eigentlich, ich kann mich hier als Koch weiterbilden. Man kann auch hier selber Rezepte verfassen und ausdrucken oder nach Belieben kochen. Es wird hier ein Mal im Monat eine neue Flade gezogen, die wir hier kreieren."

Elisabeth Riedl, seit sechs Jahren im "Pappel": "Die sind alle so hilfsbereit und ja, höflich, mit denen kann man den Urspaß machen."

Mit der Bewilligung einer Tagesstruktur des Fonds Soziales Wien sowie Erstgespräch und Schnupperdienst steht einem Arbeitseinstieg nichts mehr im Weg.

Andreas Leszkovsky, Leitung "Pappel": "Wo man einfach wirklich das Gefühl hat, man ist einfach Teil der Gesellschaft, und Behinderung und psychische Erkrankung nur ein Teilbereich ist der Individualität , nicht mehr und nicht weniger."

Konzerte, Straßenfest oder kleine Events bieten zusätzlich Abwechslung und Herausforderung im Arbeitsalltag.  

Andreas Leszkovsky, Leitung "Pappel": "Das war eine Klientin vor ein paar Jahren, es war viel zu tun. Und am Abend waren alle ziemlich müde und fertig. Und dann sagt sie zu mir. Herr Leszkovsky, ich bin heute so müde, ich hab ganz vergessen, dass ich schizophren bin. Das ist eine meiner Lieblinggschichten."

Archiv-Video vom 22.09.2016:
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Das Pappel

Im Herzen von Hernals befindet sich 'Das Pappel'. Das sozio-kulturelle Beisl ist Arbeitsstätte von Menschen mit psychischen und kognitiven Beeinträchtigungen. Wir haben das Gastronomieprojekt besucht.

Länge: 2 Min. 59 Sek.
Produktionsdatum: 2016
Erstausstrahlung: 03.10.2016
Copyright: Stadt Wien/Bohmann Verlag

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