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Ausstellung im Römermuseum
Im Römermuseum am Hohen Markt finden Interessierte das unterirdische Wien. Im Zuge der Errichtung des Mahnmals für Holocaustopfer am Judenplatz, sind Archäologen zunächst auf eine jüdische Synagoge gestoßen.
Karin Fischer-Ausserer, Leiterin Stadtarchäologie Wien: "In der Schichtenabfolge nach unten sind dann die römerzeitlichen Relikte zu Tage gekommen. Aus römerzeitlicher Sicht ist der Judenplatz deshalb so wichtig, weil wir dort mitten im römischen Legionslager sind, das sozusagen vom Ende des ersten Jahrhunderts nach Christus bis ins fünfte Jahrhundert dort war."
Jeweils acht Soldaten haben am heutigen Judenplatz, gemeinsam mit Frauen und Kindern, auf etwa 35 Quadratmetern gewohnt. Ihre Spuren erlauben uns heute einen Rückschluss, wer diese Römer waren und was sie erlebt haben.
Karin Fischer-Ausserer, Leiterin Stadtarchäologie Wien: "In der Blütezeit waren 6.000 Soldaten stationiert, die hier natürlich ihre Infrastruktur hatten, die hier natürlich auch, außer militärischen Aufgaben, sich anderen Aufgaben gewidmet haben. Man hat wirklich die Entwicklung dieses Legionslagers aus dem Boden heraus ablesen können. Zuerst eine Holzbauphase, dann ist es schon repräsentativer in Stein ausgebaut worden, dann hat es mitten des dritten Jahrhunderts eine Naturkatastrophe gegeben. Also Teile des Legionslagers im Donaubereich wurden durch eine Überschwemmung weggerissen."
Kristina Adler-Wölfl, Stadtarchäologie Wien: "Wir haben uns dann bei der Einrichtung der Ausstellung überlegt, welche Stücke wir da auswählen aus dieser großen Masse. Und wir haben dann versucht, Stücke zu nehmen, wo uns die einzelnen Soldaten gegenübertreten. Wie sie gelebt haben und was sie gemacht haben. Wir haben zum Beispiel einen Krug und da wissen wir, dass der einem Amandus gehört hat. Und warum weiß man das? Der hat sich einfach eingeritzt. Der Krug hat ihm gehört und er hat Amandi drauf geschrieben, damit er nicht verwechselt wird. Wir haben einen Steinmörser, auf dem fanden sich die Reste von rotem Farbstoff. Und dieser Farbstoff, das war Zinnober, und der wurde verwendet, um die wichtigsten Gebäude des Legionslagers eben auszumalen. Es gab extra Pictores, Lager-Legionsmaler, die eben das Prätorium, den Gartenpalast mit Wandmalereien ausgestattet haben."
Insgesamt 160 Bananenkisten füllen die Fundstücke. Derzeit werden sie gezeichnet und fotografiert und finden sich im kommenden Jahr in einer wissenschaftlichen Publikation wieder.

Archiv-Video vom 21.12.2009:
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Ausstellung im Römermuseum 2009

Im Römermuseum am Hohen Markt finden Interessierte das unterirdische Wien. Im Zuge der Errichtung des Mahnmals für Holocaustopfer am Judenplatz, sind Archäologen zunächst auf eine jüdische Synagoge gestoßen.

Länge: 2 Min. 19 Sek.
Produktionsdatum: 2009
Erstausstrahlung: 03.04.2009
Copyright: Stadt Wien

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