Mitschrift
Sonja Wehsely, Wiener Gesundheitsstadträtin: "Wir wollten wissen, wie die Wienerinnen und Wiener zum Gesundheitssystem in dieser Stadt stehen und wo sie einfach noch zusätzliche Wünsche und Bedürfnisse haben. Und haben daher eine Studie in Auftrag gegeben, die der Herr Professor Filzmaier durchgeführt hat, wo über 1.500 Wienerinnen und Wiener im letzten Jahr befragt worden sind."
Peter Filzmaier, Institut für Strategieanalysen: "In der Studie gemessen wurden Einstellungen der Wienerinnen und Wiener, ob sie nun Patienten waren in den letzten Jahren oder nicht, zur Gesundheitsversorgung. Der Befund ist sehr positiv. Über vier Fünftel sind zufrieden, großteils sogar sehr zufrieden mit der gesundheitlichen Versorgung, und sie sehen diese auch sehr positiv im Vergleich zu anderen Bundesländern. Das heißt, der Regionalstolz sagt, in Wien gibt es eine bessere gesundheitliche Versorgung als anderswo."
Sinn und Zweck der Studie war es unter anderem, Mängel im System aufzudecken, um Verbesserungen vornehmen zu können. Gelernt hat die Stadt einerseits, dass die Kommunikation zwischen Patient und medizinischem Personal intensiver sein soll.
Sonja Wehsely, Wiener Gesundheitsstadträtin: "Weil Patientinnen und Patienten haben das Recht darauf, zu wissen, was passiert, zu wissen, wie es um sie steht und das auch noch mit Fingerspitzengefühl. Ich denke, dass es einerseits darum geht, in der Ausbildung noch mehr Gewicht darauf zu legen, sowohl bei den Ärztinnen und Ärzten, aber auch beim Krankenpflegepersonal. Das heißt, es wird ein noch stärkerer Fokus in der Ausbildung werden. Und einfach auch im Bereich der Fortbildung, der berufsbegleitenden Fortbildung, immer wieder darauf hinzuweisen und Angebote zu machen, wie man die Kommunikation noch verbessern kann. Was wir aber auch gelernt haben ist, dass der Weg, den wir beschritten haben seit dem Jahr 2008, nämlich die Operationswartezeiten zu verkürzen, dass das genau der richtige Weg ist."
Weil zu lange Wartezeiten sind ein weiterer Kritikpunkt der Bevölkerung.
Peter Filzmaier, Institut für Strategieanalysen: "Es wurden 1.500 Wienerinnen und Wiener befragt. Das ist eine sehr große Stichprobe mit sehr geringen Schwankungsbreiten, also sehr gültige Aussagen. Und es wurden vor allem auch begleitend Fokusgruppen, das sind moderierte Gesprächsrunden, durchgeführt, da manches mit Ja-Nein-Fragen nicht wirklich erforschbar ist. Denn es geht ja auch um Gefühle und Vertrauen."
Warum Wien in Sachen Gesundheit eine so gute Bewertung bekommt, liegt vermutlich am langjährigen Qualitätsmanagement. Den ersten Qualitätsbericht hat Wien bereits 1993 vorgelegt. Seither wird ständig verbessert und modernisiert.
Sonja Wehsely, Wiener Gesundheitsstadträtin: "Ganz besonders wichtig ist, dass wir eine Kultur wollen, wo über Fehler gesprochen wird. Und wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Das Wichtige ist, dass ein Fehler nicht zwei Mal vorkommt, dass man darüber redet und Maßnahmen setzt, um ihn zukünftig zu verhindern. Wir arbeiten dabei mit einem System, das grundsätzlich aus der Luftfahrt kommt, wo es darum geht, auch nicht nur Fehler, sondern Beinahe-Fehler festzustellen und in eine Drehscheibe einzugeben und dann auch gleich Maßnahmen zu erarbeiten, damit der Fehler nicht passieren kann. Wichtig ist, wie gesagt, dabei ein offenes Klima, wo das Problem weniger ist, einen Fehler zu machen, sondern mehr ist, nicht über den Fehler zu reden. Und daran arbeiten wir sehr hart."
Archiv-Video vom 21.12.2009:
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Mediengespräch des Bürgermeisters: Wienerinnen und Wiener geben ihrem Gesundheitssystem Bestnoten
Bereits im vergangenen Herbst hat die Stadt Wien eine Studie zur Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung in Auftrag gegeben.
Länge: 2 Min. 26 Sek.
Produktionsdatum: 2009
Erstausstrahlung: 13.03.2009
Copyright: Stadt Wien