Projekt "LebensmittelPunkt Donaustadt"

In Städten - so auch in Wien - werden große Mengen an Lebensmitteln in den Restmüll geworfen. Die Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) und die Bezirksvorstehung Donaustadt suchten im Pilotprojekt "LebensmittelPunkt Donaustadt" Antworten auf die Frage, wie die in einer bestimmten Region erzeugten und gekauften beziehungsweise verarbeiteten Lebensmittel optimal genutzt werden können, ohne dass viel weggeworfen werden muss. Die Hypothese lautete, dass durch die Vernetzung von Landwirtschaft, Märkten und Supermärkten, Gastronomie, sozialen und anderen Einrichtungen auf lokaler Ebene Lebensmittelabfälle vermieden werden können.

Wortbildmarke zu "Lebensmittelpunkt Donaustadt": Grafik von verschiedenem frischem Gemüse

Beim "Grätzelprojekt", das Aspern, Stadlau, Hirschstetten und Teile von Breitenlee umfasste, sollten zum Beispiel Betriebe, die einen Überschuss an Lebensmitteln haben, und Organisationen, die diese Überschüsse annehmen und weiterverarbeiten würden, lokal zusammengebracht werden. Weiters sollte das nötige Wissen zur Verwertung von Lebensmitteln, zum Haltbarmachen von Nahrungsmitteln und zu Möglichkeiten der Weitergabe im lokalen Umfeld durch "LebensmittelPunkt Donaustadt" vermittelt werden.

Kooperationen zur Lebensmittelweitergabe

Erste Kooperationen zwischen Abgebern und Übernehmern von Lebensmitteln konnten Ende 2013 geschlossen werden, die auch einen Mehrwert für die Kooperationspartnerinnen und - partner erzielten. Die Gärtnerei Bach und das Jugendzentrum Hirschstetten nützen die räumliche Nähe zueinander und haben sich zu einer Kooperation entschlossen. Das Jugendzentrum kann sich Gemüse, das vielleicht kleine Schönheitsfehler aufweist, einmal pro Woche abholen, um dieses gemeinsam mit den Kindern zuzubereiten - ganz der Saison entsprechend. Durch das Abholen des Gemüses direkt von der Gärtnerei erfahren die Kinder auch, wo und wie das Gemüse wächst.

Weitere Kooperationen entstanden mit SPAR-Filialen und dem neuen Jugendzentrum Stadlau sowie dem Jugendtreff Bernoullistraße. Jugendliche können jeweils Lebensmittel-Überschüsse abholen und dann gemeinsam verkochen.

Für Nachahmerinnen und Nachahmer wurde eine Anleitung für erfolgreiche Lebensmittelweitergabe-Kooperationen im Grätzel zusammengestellt: Checkliste für lokale Lebensmittelweitergabe - Erfahrungen aus dem Projekt LebensmittelPunkt Donaustadt: 2,1 MB PDF

Unterstützt wird auch die Eigeninitiative "Zuviel? Wir teilen gerne!", einer Gruppe von Donaustädterinnen und Donaustädtern, die in der Nachbarschaft Überschüsse aus dem eigenen Garten teilen möchten. Alle Aktionen wurden unter LebensmittelPunkt Wien auf Pinterest beschrieben.

LebensmittelPunkt Donaustadt auf pinterest

Ähnliche Projekte

Bestehende und neue Kooperationen sollen dazu führen, dass möglichst viele Lebensmittel in der Donaustadt sinnvoll genutzt werden, wie zum Beispiel beim Projekt Le+O - Lebensmittel und Orientierung in Aspern. Bei dieser Kooperation der Pfarre Aspern und der Caritas werden Lebensmittelspenden gegen einen symbolischen Preis an Bedürftige weitergegeben.

Wenn man z.B. vor dem Urlaub noch einiges an Essbarem zu Hause hat, das danach verdorben wäre, kann man auch die Online-Plattform foodsharing nutzen und die Lebensmittel an andere weitergeben.

Engagement leicht gemacht

Im Durchschnitt werden pro Jahr in Wien 100 Kilogramm Lebensmittel pro Person in den Restmüll geworfen, davon wären bei rechtzeitigem Konsum 40 Kilogramm vermeidbar (angebrochene und auch originalverpackte Lebensmittel).

Jede und jeder von uns kann einen Beitrag leisten, Lebensmittelabfälle zu reduzieren! Das kann zu Hause erfolgen, am Arbeitsplatz und in der Freizeit. Am besten hilft man in der Nachbarschaft zusammen, um plötzlich auftauchende große Mengen zu verarbeiten, haltbar zu machen oder sie zu verteilen. Das ist sinnvoll, fördert die Gemeinschaft und macht vielleicht sogar Spaß.

Wer sich engagieren möchte oder Ideen für Projekte zur Weitergabe von Lebensmitteln einbringen möchte, wendet sich bitte an das Büro PlanSinn, E-Mail: mally@plansinn.at, Telefon.: + 43 1 585 33 90-29.

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