"Helle Birnen entsorgen richtig!" - Die umweltgerechte Entsorgung von Energiesparlampen

Plakatsujet zur Kampagne "Helle Birnen entsorgen richtig"

Mit dem Slogan "Helle Birnen entsorgen richtig!" informierte die Abteilung Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark (MA 48) in ihrer Herbstkampagne 2011 über die umweltgerechte Entsorgung von Energiesparlampen, die als Problemstoffe keinesfalls in den Restmüll gehören. Energiesparlampen enthalten Quecksilber und müssen im Gegensatz zu den Glühbirnen in der Problemstoffsammlung entsorgt werden.

Mit den Neuregelungen auf EU-Ebene kommen immer mehr Energiesparlampen in Umlauf. Daher muss auch die Sammelschiene angepasst werden. Ausgediente Energiesparlampen werden vom Handel zurückgenommen, die MA 48 sammelt sie auf den 19 Wiener Mistplätzen und über die Problemstoffsammelstellen. In einem Wiener Verwertungsunternehmen werden die Stoffe wie Aluminium und Natron-Kalk-Glas der Energiesparlampe weiterverwertet, das Quecksilber wird als gefährlicher Abfall gesondert entsorgt.

Energiesparlampen lösen Glühlampen ab

Im Juli 2005 wurde im Rahmen der europäischen Öko-Design Richtlinie das langfristige Aus der herkömmlichen Glühlampen beschlossen. Ziel ist die mehrstufige Abschaffung energieineffizienter Leuchtmittel und Umstellung auf sogenannte Energiesparlampen mit dem Vorteil des geringeren Stromverbrauchs. Mit dem Umstieg auf Energiesparlampen soll der Stromverbrauch der Privathaushalte EU-weit bis 2020 um fünf Prozent sinken. Laut dem Deutschen Umweltbundesamt sollen europaweit rund 15,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid jährlich eingespart werden.

Somit verschwinden Lampen mit geringerer Effizienz - vor allem Glühbirnen - schrittweise vom Markt. Am 1. September 2009 erfolgte bereits der erste Schritt mit der Abschaffung der 100-Watt-Glühbirne, gefolgt von der 75-Watt-Birne ein Jahr später und der 60-Watt-Birne im September 2011. Neue Glühlampen der jeweiligen Wattleistung dürfen ab diesem Zeitpunkt nicht mehr in den Verkehr gebracht werden, alte Lagerbestände dürfen noch aufgebraucht werden. Das endgültige Aus kommt im Jahr 2016: Ab diesen Zeitpunkt dürfen keine Glühbirnen - auch nicht aus alten Lagerbeständen - verkauft werden.

Deutliche Zunahme an Energiesparlampen

Der kontinuierliche Ersatz der Glühbirnen durch Energiesparlampen und der damit einhergehende Verkauf setzt sich natürlich auch bei der Entsorgung fort: Seit 2005 hat sich die Menge an Energiesparlampen, welche bei den Sammelstellen der MA 48 abgegeben werden, beinahe verdreifacht: von 2,3 Tonnen oder 11.500 Stück im Jahr 2005 auf zirka 6 Tonnen beziehungsweise 30.000 Stück gemäß der Hochrechnung für 2011. Hinzu kommen noch jene Mengen, welche direkt beim Handel abgegeben werden.

Was macht Energiesparlampen zum Problemstoff?

Energiesparlampen sind Gasentladungslampen und gehören zu den Elektroaltgeräten. Damit fallen sie unter die Elektroaltgeräteverordnung. Um ausgediente Energiesparlampen umweltfreundlich zu entsorgen und gleichzeitig wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen, müssen sie von anderen Abfällen getrennt gesammelt werden. Energiesparlampen sind zu wertvoll für den Restmüll und müssen daher bruchsicher und getrennt von anderen Abfällen erfasst werden. Energiesparlampen enthalten neben Wertstoffen (Kupfer, Aluminium und Zinn) auch zwischen 2 und 5 mg Quecksilber. Dieses giftige Schwermetall und darf nicht über den Restmüll entsorgt werden.

Verwertung der Energiesparlampen

Bei der umweltgerechten Entsorgung in einem Wiener Verwertungsbetrieb werden folgende Schritte in einem abgeschlossenem System mit Unterdruck durchgeführt: Zunächst werden die Lampen in einer sich drehenden Trommel auf 5 bis 20 mm Scherbengröße gebrochen. Durch die Drehbewegung kommt es zum gegenseitigen Abrieb der auf den Scherben anhaftenden Leuchtschicht, die Quecksilber enthält. Eine Abluftanlage mit angeschlossenem Filtersystem saugt kontinuierlich den Leichtstaub ab, der als gefährlicher Abfall Untertage deponiert wird. Die verbliebenen Scherben und Aluminiumkappen werden über verschiedenste Trenneinrichtungen wie Siebe voneinander getrennt. Beim Verwertungsprozess fallen rund fünf Masseprozent an Aluminium an, dies verwendet die Metallindustrie weiter. 90 Prozent der Lampe sind Natron-Kalk-Glas, das unter anderem zur Herstellung von Glaswolle als Dämmmaterial verwendet wird. Die restlichen 5,5 Prozent sind quecksilberhaltige Abfälle, die gesondert entsorgt werden müssen.

Umweltgerechte Entsorgung

Da Quecksilber bei Zimmertemperatur entweicht, ist es wichtig, die kaputte Energiesparlampe bruchsicher bis zur Entsorgung aufzubewahren, am besten in der Verkaufsverpackung - und im intakten Zustand - das heißt im Ganzen – ordnungsgemäß zu entsorgen. Folgende Entsorgungswege stehen hierfür in Wien kostenlos zur Verfügung:

  • Supermarkt und Elektrofachhändler: Beim gleichzeitigen Neukauf eines gleichwertigen Produktes können alte Energiesparlampen im Gegenzug im Geschäft abgeben werden. Diese "Zug um Zug"-Rücknahmeverpflichtung des Handels gilt ab einer Verkaufsfläche von 150 Quadratmetern.
  • Wiener Mistplätze
  • Problemstoffsammelstellen

Entsorgungsstellen in Stadtplan

Was tun, wenn eine Energiesparlampe zerbricht?

Eine neue Marken-Energiesparlampe enthält rund zwei Milligramm an Quecksilber, ältere oder Billigprodukte bis zu fünf Milligramm. Das Kaufverhalten bestimmt somit den Gehalt an Quecksilber. Wenn eine Lampe zu Bruch geht, entweicht Quecksilber, welches die Gesundheit gefährden kann. Folgende Vorsichtsmaßnahmen sind daher einzuhalten: Bitte die Scherben beispielsweise mit einem Karton zusammenkehren und die Reste mit feuchten Papiertüchern - eventuell mit Klebeband aufnehmen. Alle Bruchstücke und verwendete Reinigungsutensilien sollen in einem leeren verschließbaren Glasgefäß, wie einem Gurkenglas, gesammelt und beim nächsten Mistplatz oder Problemstoffsammelstelle abgegeben werden. Um die Partikel nicht zu verteilen, darf kein Staubsauger verwendet werden. Die Verwendung von Einweghandschuhen verhindert den direkten Hautkontakt. Nach dem Wegräumen der Scherben sollte der Raum kurz gelüftet werden.

LED-Lampen als umweltfreundliche Alternative

Als umweltfreundlichere Alternative zur Energiesparlampe können auch LED-Lampen eingesetzt werden.

  • Die Energieeinsparung entspricht jener von Energiesparlampen. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Glühbirne wird rund 80 Prozent an Energie eingespart.
  • Sie haben - mit bis zu 50.000 Stunden - eine höhere Lebensdauer als Energiesparlampen bei gering höheren Anschaffungskosten.
  • Sie sind frei von schädlichen Inhaltsstoffen wie Quecksilber.
  • Das Lichtspektrum ist im Vergleich zur Energiesparlampe gleichmäßiger und entspricht in etwa jener von Glühbirnen.

Herkömmliche Glühlampen gehören zum Restmüll

Herkömmliche Glühlampen enthalten feine Drähte, die an den Zerkleinerungsanlagen der Glasaufbereitung fast unsichtbar an den Scherben hängen bleiben. Sie führen beim Einschmelzen und Formen von neuen Glasgegenständen zu Einschlüssen, die Flaschen und Gläser unbrauchbar machen. Aus diesem Grund gehören konventionelle Glühbirnen in den Restmüll - und nicht zum Altglas.

Infokampagne

Die breit angelegte Infokampagne informiert über die Entsorgungsmöglichkeiten der Energiesparlampen. Es gibt dazu Citylights, Inserate und Medienkooperationen, um die Wiener*innen gezielt zu informieren.

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