Energiesparlampen - Mülltrennung
Energiesparlampen sind Gasentladungslampen und gehören zu den Elektroaltgeräten. Damit fallen sie unter die Elektroaltgeräteverordnung. Um ausgediente Energiesparlampen umweltfreundlich zu entsorgen und gleichzeitig wertvolle Rohstoffe zurückzugewinnen, müssen sie von anderen Abfällen getrennt gesammelt werden. Energiesparlampen sind zu wertvoll für den Restmüll und müssen daher bruchsicher und getrennt von anderen Abfällen erfasst werden. Energiesparlampen enthalten neben Wertstoffen (Kupfer, Aluminium und Zinn) auch zwischen zwei und fünf mg Quecksilber. Dieses giftige Schwermetall und darf nicht über den Restmüll entsorgt werden.
Im Juli 2005 wurde im Rahmen der europäischen Öko-Design Richtlinie das langfristige Aus der herkömmlichen Glühlampen beschlossen. Ziel ist die mehrstufige Abschaffung energieineffizienter Leuchtmittel und Umstellung auf sogenannte Energiesparlampen mit dem Vorteil des geringeren Stromverbrauchs. Mit dem Umstieg auf Energiesparlampen soll der Stromverbrauch der Privathaushalte EU-weit bis 2020 um fünf Prozent sinken. Laut dem Deutschen Umweltbundesamt sollen europaweit rund 15,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid jährlich eingespart werden.
Somit verschwinden Lampen mit geringerer Effizienz - vor allem Glühbirnen - schrittweise vom Markt. Am 1. September 2009 erfolgte bereits der erste Schritt mit der Abschaffung der 100 Watt Glühbirne, gefolgt von der 75 Watt Birne ein Jahr später und der 60 Watt Birne im September 2011. Neue Glühlampen der jeweiligen Wattleistung dürfen seither nicht mehr in den Verkehr gebracht werden, alte Lagerbestände dürfen noch aufgebraucht werden. Das endgültige Aus kommt im Jahr 2016: ab diesen Zeitpunkt dürfen keine Glühbirnen – auch nicht aus alten Lagerbeständen - mehr verkauft werden.
Sammlung
Energiesparlampen dürfen keinesfalls über den Restmüll entsorgt werden, da sie ansonsten im Restmüllbehälter bzw. beim Transport zerbrechen und Quecksilber entweichen kann. Zusätzlich werden die Wertstoffe der Verwertung entzogen. In Wien stehen für die ordnungsgemäße Entsorgung folgende Sammelsysteme gratis zur Verfügung:
- Supermarkt und Elektrofachhändler: Beim gleichzeitigen Neukauf eines gleichwertigen Produktes können alte Energiesparlampen im Gegenzug im Geschäft abgeben werden. Diese "Zug um Zug" Rücknahmeverpflichtung des Handels gilt ab einer Verkaufsfläche von 150 m2.
- Wiener Mistplätze
- Problemstoffsammelstellen
Was tun, wenn eine Energiesparlampe zerbricht?
Eine neue Marken-Energiesparlampe enthält rund 2 Milligramm an Quecksilber, ältere oder Billigprodukte bis zu 5 Milligramm. Das Kaufverhalten bestimmt somit den Gehalt an Quecksilber. Wenn eine Lampe zu Bruch geht, entweicht Quecksilber, welches die Gesundheit gefährden kann. Folgende Vorsichtsmaßnahmen sind daher einzuhalten: Bitte die Scherben beispielsweise mit einem Karton zusammenkehren und die Reste mit feuchten Papiertüchern - eventuell mit Klebeband aufnehmen. Alle Bruchstücke und verwendete Reinigungsutensilien sollen in einem leeren verschließbaren Glasgefäß, wie einem Gurkenglas, gesammelt und beim nächsten Mistplatz oder Problemstoffsammelstelle abgegeben werden. Um die Partikel nicht zu verteilen, darf kein Staubsauger verwendet werden. Die Verwendung von Einweghandschuhen verhindert den direkten Hautkontakt. Nach dem Wegräumen der Scherben sollte der Raum kurz gelüftet werden.
Verwertung
Bei der umweltgerechten Entsorgung in einem Wiener Verwertungsbetrieb werden folgende Schritte in einem abgeschlossenem System mit Unterdruck durchgeführt: Zunächst werden die Lampen in einer sich drehenden Trommel auf fünf bis 20 mm Scherbengröße gebrochen. Durch die Drehbewegung kommt es zum gegenseitigen Abrieb der auf den Scherben anhaftenden Leuchtschicht, die Quecksilber enthält. Eine Abluftanlage mit angeschlossenem Filtersystem saugt kontinuierlich den Leichtstaub ab, der als gefährlicher Abfall Untertage deponiert wird. Die verbliebenen Scherben und Aluminiumkappen werden über verschiedenste Trenneinrichtungen wie Siebe von einander getrennt. Beim Verwertungsprozess fallen rund fünf Masseprozent an Aluminium an, dies verwendet die Metallindustrie weiter. 90 Prozent der Lampe sind Natron-Kalk-Glas, das unter anderem zur Herstellung von Glaswolle als Dämmmaterial verwendet wird. Die restlichen 5,5 Prozent sind quecksilberhaltige Abfälle, die gesondert entsorgt werden müssen.
LED-Lampen als umweltfreundliche Alternative
- Die Energieeinsparung entspricht jener von Energiesparlampen. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Glühbirne wird rund 80 Prozent an Energie eingespart.
- Sie haben - mit bis zu 50.000 Stunden - eine höhere Lebensdauer als Energiesparlampen bei gering höheren Anschaffungskosten.
- Sie sind frei von schädlichen Inhaltsstoffen wie Quecksilber und können als kleine Elektroaltgeräte über die Problemstoffsammlung entsorgt werden.
- Das Lichtspektrum ist im Vergleich zur Energiesparlampe gleichmäßiger und entspricht in etwa jener von Glühbirnen.
Weiterführende Informationen
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