Neue Straßenbahnlinie 27
Mit der neuen Linie 27 wird das Angebot des öffentlichen Verkehrs in Floridsdorf und der Donaustadt weiter ausgebaut.
Zentraler Bestandteil des Projekts ist die Errichtung einer neuen Straßenbahnstrecke bis in die Seestadt Aspern, um bereits von Beginn an eine ausgezeichnete Anbindung der Stadtentwicklungsgebiete Berresgasse und Heidjöchl im 22. Bezirk an das öffentliche Verkehrsnetz sicherzustellen.
Darüber hinaus profitieren mit der zusätzlichen Straßenbahn-Tangente zwischen den U-Bahn-Linien U2, U1 und U6 auch die bereits bestehenden Stadtviertel von besseren Verbindungen.
Route
Die Linie 27 beginnt beim Knotenpunkt Aspern Nord (S-Bahn, U2) in der Seestadt und verläuft über den Kagraner Platz (U1) und Floridsdorf (S-Bahn, U6) bis nach Strebersdorf. Zwischen Aspern Nord und der Kreuzung Pirquetgasse/Zanggasse entsteht eine circa 2,4 Kilometer lange Straßenbahnneubaustrecke mit 6 neuen Haltestellen. Auf der weiteren Strecke bis Strebersdorf verkehrt die Linie 27 auf den bestehenden Gleisen der Linie 26.
Vorteile
- Die Linie 27 bildet eine neue tangentiale Achse des öffentlichen Verkehrs in Floridsdorf und der Donaustadt, die viele wichtige Ziele miteinander verbindet.
- Mit dem Stadtentwicklungsgebiet Seestadt Aspern entsteht ein neues Zentrum im Osten des 22. Bezirks. Durch die Linie 27 erhält die Seestadt zusätzlich zur U2 auch eine leistungsfähige Verbindung in den 21. und westlichen 22. Bezirk.
- Durch die Anbindung der Straßenbahn an den Knotenpunkt Aspern Nord mit Umsteigemöglichkeit zu Nahverkehrszügen, der S-Bahn-Linie S80, der U-Bahn-Linie U2 und zahlreichen Buslinien entstehen attraktive neue Verbindungen.
- Die Stadtentwicklungsgebiete Berresgasse, Podhagskygasse und Heidjöchl erhalten bereits von Beginn an eine hochrangige Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz. Insgesamt werden nach der Fertigstellung der neuen Stadtteile bis zu 34.000 Anrainer*innen in Gehdistanz von der neuen Strecke der Linie 27 profitieren. Die neue Strecke der Linie 27 wird dann laut Fahrgastprognosen der Wiener Linien an Schultagen von rund 10.000 Fahrgästen pro Richtung genutzt.
- Die Einwohner*innen im Einzugsbereich bereits bestehenden Haltestellen, die zukünftig zusätzlich von der Linie 27 angefahren werden, profitieren vom verbesserten Angebot des öffentlichen Verkehrs. Durch die weitgehende Parallelführung wird die bestehende Straßenbahnlinie 26 entlastet.
- Durch das neue Angebot der Linie 27 wird der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zusätzlich gefördert. Damit leistet die neue Straßenbahn einen wichtigen Beitrag zur Verkehrsentlastung und zur Reduktion von CO2-Emissionen.
Daten und Fakten zum Ausbauprojekt
- Länge der Neubaustrecke: circa 2,4 Kilometer
- Neue Haltestellen: 6
- Bäume: rund 300 Neupflanzungen entlang der neuen Strecke
- Investitionskosten: rund 100 Millionen Euro (Gesamtkosten für Infrastruktur und Fahrzeuge)
- Baubeginn: Anfang 2024
- Inbetriebnahme: Herbst 2025
Die neue Strecke im Detail
Abschnitt West (Berresgasse)
Die Neubaustrecke der Linie 27 beginnt an der Kreuzung Pirquetgasse/Zanggasse, wo die Linie 27 zukünftig von der bestehenden Trasse der Linie 26 abzweigt. Für betriebliche Zwecke ist hier die Errichtung eines Gleisdreiecks geplant, wodurch die Züge bei Störungen des regulären Betriebs zur U2-Station Hausfeldstraße geführt werden können. In der Pirquetgasse verkehrt die Straßenbahn zukünftig im Mischverkehr mit dem Kfz- und Radverkehr. Unmittelbar nach dem Bogen in die Berresgasse befindet sich die erste Haltestelle der Neubaustrecke.
In der Berresgasse verkehrt die Straßenbahn im Mischverkehr mit dem Kfz-Verkehr, für den Radverkehr wird ein baulich getrennter 2-Richtungs-Radweg errichtet. Großzügige Grünflächen und 3 neue Baumreihen sorgen für eine deutliche Aufwertung des Straßenraums. Vor der Kreuzung der Quadenstraße - beim bereits bestehenden Bildungscampus - befindet sich die nächste Haltestelle der Straßenbahn. Im anschließenden kurzen Abschnitt der Benndorfgasse verkehrt die Straßenbahn weitgehend frei vom Kfz-Verkehr. Stattdessen wird die Quadenstraße im Abschnitt zwischen Benndorfgasse und Hausfeldstraße für die Befahrbarkeit in beide Richtungen ausgebaut.
Abschnitt Mitte (Heidjöchl)
Östlich der Hausfeldstraße durchquert die Linie 27 das zukünftige Stadtentwicklungsgebiet Heidjöchl, das derzeit noch von landwirtschaftlich genutzten Flächen eingenommen wird. Die Linie 27 befährt in diesem Bereich eine völlig neue Trasse: Die neue "Hirschstettner Hauptallee" wurde als grüne Achse ohne Autoverkehr mit 3 durchgehenden Baumreihen konzipiert und bildet zukünftig das Rückgrat des neuen Stadtteils Heidjöchl. Die Straßenbahn fährt hier auf einem 800 Meter langen Grüngleis. Im Bereich Heidjöchl sind 2 Haltestellen vorgesehen, die sich auf Höhe der Stemolakgasse und der Schukowitzgasse befinden.
In der 1. Baustufe wird mit der Straßenbahn auch ein begleitender Geh- und Radweg errichtet. Damit entsteht für den Radverkehr eine durchgehende Radweg-Verbindung vom Badeteich Hirschstetten bis in die Seestadt Aspern. Die Bebauung des Gebiets Heidjöchls erfolgt schrittweise nach der Inbetriebnahme der Straßenbahn. Dadurch ist eine ausgezeichnete Anbindung des neuen Stadtteils an das öffentliche Verkehrsnetz von Beginn an sichergestellt.
Abschnitt Ost (Seestadt Aspern)
Im Anschluss an den Streckenabschnitt im Heidjöchl überquert die Linie 27 zukünftig das Verkehrsband der S1-Spange Aspern, der ÖBB-Strecke Wien-Bratislava und der U-Bahn-Linie U2. Hierfür wird parallel zur bestehenden Mayrederbrücke für den Fuß- und Radverkehr ein neues Brückentragwerk für den öffentlichen Verkehr errichtet, das neben der Straßenbahnlinie 27 auch von der Buslinie 95A genutzt werden soll. Auf der Brücke wird eine Haltestelle errichtet, von der die Fahrgäste über einen Steg direkt ins Stationsgebäude der Station Aspern Nord gelangen. Dadurch ergeben sich kurze Umsteigewege zwischen der Linie 27 und der U-Bahn bzw. S-Bahn.
Die Wendeschleife wird rund um ein zukünftiges Baufeld der Seestadt Aspern errichtet und soll später auch von der verlängerten Linie 25 genutzt werden. Dabei durchfährt die Linie 27 in einem kurzen Abschnitt die geplante Fußgängerzone der zukünftigen Einkaufsstraße. Die Endhaltestelle befindet sich am Nelson-Mandela-Platz, dem Vorplatz des Bahnhofs Aspern Nord (S80, U2). Hier entsteht rund um eine begrünte Mittelinsel ein großer Knotenpunkt für den öffentlichen Verkehr mit den Endhaltestellen der Straßenbahnlinien 25 und 27 sowie etlicher Buslinien.
Bau der neuen Strecke
Die Bauarbeiten an der neuen Strecke der Linie 27 zum Bahnhof Aspern Nord haben Anfang 2024 begonnen. Folgender Bauablauf ist geplant:
- Ab Mitte Jänner 2024: Baustart Brückenbauwerk bei Aspern Nord
- Ab Mitte Februar 2024: Vorarbeiten Gleisbau im Bereich Hausfeldstraße
- Ab März 2024: Gleisbauarbeiten Bereich Pirquetgasse/Berresgasse/Quadenstraße/Benndorfgasse
- Ab Herbst 2024: Gleisbauarbeiten Hausfeldstraße/zukünftige Hirschstettner Hauptallee
- Ab Frühjahr 2025: Gleisbauarbeiten Aspern Nord
Kontakt
Bei Fragen zur neuen Straßenbahn oder zu den Bauarbeiten sind die Wiener Linien werktags unter der Telefonnummer 01 7909-67630 oder per E-Mail an linie27@wienerlinien.at zu erreichen.
Weiterführende Informationen
Stadt Wien | Stadtentwicklung
Kontaktformular