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Landtag, 46. Sitzung vom 25.06.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 69 von 79

 

aber in solchen besonderen Zeiten wieder in Erinnerung gerufen werden müsste:

 

Ein Rabbi kommt zu Gott und sagt: „Herr, ich möchte die Hölle sehen und den Himmel.“ „Nimm Elia als Führer,“, spricht Gott, „er wird dir beides zeigen.“ Elia nimmt den Rabbi bei der Hand. Er führt ihn in einen großen Raum, ringsum Menschen mit langen Löffeln, in der Mitte des Raumes ein Topf mit einem köstlichen Gericht. Alle schöpfen mit ihren langen Löffeln aus dem Topf. Aber die Menschen sehen mager, blass und elend aus. Kein Wunder, ihre Löffel sind zu lang. Sie können sie nicht in den Mund führen. Das herrliche Essen können sie nicht genießen. Rabbi und Elia gehen hinaus. „Welch seltsamer Raum.“, sagt der Rabbi. „Die Hölle“, lautet die Antwort. Also die beiden betreten einen zweiten Raum. Alles genau wie im ersten Raum: Ringsum Menschen mit langen Löffeln, in der Mitte der Topf mit einem köstlichen Gericht. Alle schöpfen mit ihren Löffeln aus dem Topf. Aber ein Unterschied zum ersten Raum ist, diese Menschen sahen gesund und glücklich aus. Wie kommt das? Der Rabbi schaut genau hin und sieht den Grund: Diese Menschen schieben sich die Löffel gegenseitig in den Mund. Da weiß der Rabbi, wo er ist.

 

Ich komme zum Schluss und möchte mich bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Arbeit und ihr Engagement bedanken. Sie verdienen jeden Tag viel Applaus für ihren Einsatz für die Kinder und Jugendlichen in unserer Stadt. Gleichzeitig möchte ich mich bei allen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bedanken, die uns ihre Erlebnisse anvertrauen und ihre Geschichten erzählen, denn ihr mutiges Handeln ist unentbehrlich dafür, dass wir uns nicht nur im Einzelfall um Kinder und Jugendliche sorgen, sondern im Großen auch unsere Positionen beziehen. Ich möchte mich bedanken und wünsche Ihnen einen schönen Sommer! Auf Wiedersehen!

 

Präsident Dipl.-Ing. Martin Margulies: Ich danke sehr und möchte, während noch desinfiziert wird, die Zeit nutzen, den Kinder- und JugendanwältInnen auch seitens des Landtagspräsidiums zu danken für den Tätigkeitsbericht, für die Teilnahme an der Verhandlung und für die Wortmeldungen.

 

Zu Wort ist jetzt niemand mehr gemeldet, die Debatte ist geschlossen, der Herr Berichterstatter hat das Schlusswort.

 

16.45.38

Berichterstatter Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky|: Sehr geehrte Frau Kinder- und Jugendanwältin! Sehr geehrter Herr Kinder- und Jugendanwalt!

 

Ich bin kein Prediger und kann daher nicht mit so einem guten Gleichnis dienen wie du, lieber Ercan. Abgesehen davon, die Geschichte ist ja wunderbar, aber nicht Covid-tauglich. Also sage ich statt einem Gleichnis das, was mir wirklich am Herzen liegt: Ein herzliches Dankeschön an das ganze Team der Kinder- und Jugendanwaltschaft! Ein herzliches Dankeschön an euch, an Sie beide, liebe Kinder- und Jugendanwälte! Besonders ein herzliches Dankeschön an Dunja Gharwal, deren erster Bericht das ist, und für die Arbeit in den letzten Monaten, die intensive Arbeit im Sinne und für die Kinder und Jugendlichen!

 

Ich möchte mich aber auch sehr herzlich bei Ihnen, liebe Abgeordnete, für diese sachliche und engagierte Debatte bedanken. Vielleicht ein besonderes Dankeschön auch an die Kollegin Hungerländer, die ihre Position und die Position der ÖVP so zusammengefasst hat, dass Sie nach vielen Jahren, wo es nicht möglich war zuzustimmen, zustimmt, nämlich mit dem Bewusstsein, dass man nicht immer die Meinung der Kinder- und Jugendanwälte teilen muss, aber ihre Anregungen sehr, sehr wichtig für unser Haus und für die Politik sind. Und das ist es im Grunde genommen auch, für das ich besonders danke schön sagen möchte.

 

Da gibt es immer Luft nach oben. Aber gerade einige Punkte in dem Bericht zeigen auch, dass Ihre Anregungen, Ihre Kritik immer wieder zu konkreten Folgen führen, zu konkreten Beschlüssen und konkreten Maßnahmen, die wir in dieser Stadt setzen und die Kindern und Jugendlichen zu Gute kommen. Ein Beispiel hat die Frau Kollegin Hanke sehr genau ausgeführt. Das war das ganze Thema des Support-Personals im Schulbereich mit den neu geschaffen Schulkooperationsteams, den SchulsekretärInnen, 48 zusätzlichen Standorten, der Einigung mit dem Bund über die Schulpsychologinnen und -psychologen, die wir zusätzlich geschaffen haben, und natürlich auch die Bildungsombudsstelle.

 

Ein zweites Beispiel kann ich vielleicht noch hinzufügen. Es gibt seit vielen Jahren auch Kritik von unterschiedlichen Seiten, auch von den Kinder- und Jugendanwältinnen und -anwälten, was das Angebot an kinder- und jugendpsychiatrischer Unterstützung in unserer Stadt betrifft. Gerade im letzten Jahr ist in Lainz das zweite Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie geschaffen worden, ein völlig neues Konzept, weil auch vor Ort zwei Wohngruppen der MA 11 mit einem multiprofessionellen Team sind, das über die Tagesklinik ermöglicht, dass direkt vor Ort in vertrauter Umgebung die Betreuung stattfindet, übrigens an vier Tagen bis 20 Uhr.

 

Leider ist die Kritik an den Deutschklassen nicht so ein Beispiel, weil ihr ja nicht gefolgt wird von den Fraktionen, die sie miterfunden haben. Ich teile die Kritik und möglicherweise gibt’s in Hinkunft da auch mehr ein Hinschauen auf die Expertinnen- und Expertenmeinung.

 

Was mir wichtig ist, ist, wie gesagt, man muss nicht immer Ihrer Meinung sein und jede Partei steht hier auch für eine unterschiedliche Meinung. Sie tun das auch. Sie sind parteilich und das ist gut so und richtig so. Die Kinder- und Jugendanwaltschaft ist kompromisslos parteilich für die Kinder und Jugendlichen. Das ist die Gründungsidee und das ist der ganze Sinn der Sache. Und es ist der Sinn einer Einrichtung, die genauso alt ist wie die Kinderrechte und die genauso alt ist wie das Gewaltverbot in der Erziehung, das sogenannte Verbot der gesunden Watsch‘n. Umso schöner ist es für mich, zu sehen, dass wir hier gemeinsam auf ein Jahr zurückschauen, wo diese Kinderrechte 30 Jahre alt geworden sind, wo irrsinnig viel passiert ist, wo auch die „Werkstadt Junges Wien“ gezeigt hat, wofür diese Stadt steht, nämlich hinter den Kindern und Jugendlichen und vor allen Dingen für

 

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