«  1  »

 

Landtag, 39. Sitzung vom 27.09.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 11 von 33

 

einbart haben, wobei fix vereinbart ist, dass jeweils drei Ordinationen an drei verschiedenen Standorten in Wien auch an Wochenenden und Feiertagen jeweils fünf Stunden für kinderärztliche Versorgung geöffnet haben müssen. Ich glaube, das ist auch so eine Erfolgsgeschichte, wo wir versuchen, Defizite und Probleme zu erkennen und Lösungen zu finden.

 

Ich bin aber trotzdem der Meinung, dass es zu wenig ist, ich bin sozusagen unzufrieden. Ich denke, wir haben gelernt, aber wir müssen noch besser werden und uns weiterentwickeln. Deswegen habe ich auch das Konzept der Erstversorgungsambulanzen heuer im Frühjahr vorgestellt, um diese Erstversorgungsambulanzen als völlig neues Element in den Spitälern in den Regelbetrieb der Spitäler zu implementieren. Es geht darum, die Patientinnen und Patienten, die ins Spital kommen, zunächst einmal in Empfang zu nehmen und mit Allgemeinmedizin zu diagnostizieren, eine ordentliche Triage zu machen, die kleine Behandlung auch gleich durchzuführen und nur dort, wo es notwendig ist, auch tatsächlich in die Spezialambulanz oder Spezialbereiche des Spitales zu schicken.

 

Wir haben im Unfallbereich Notfallambulanzen in allen Spitälern geschaffen, zwei fehlen uns noch, dann haben wir es in ganz Wien ausgerollt. Es zeigt sich auch, dass wir dort in den Notfallbereichen auch so fehlgesteuerte Patienten haben, die dann mit einer Zecke dort hinkommen und natürlich in der Wahrnehmung der dortigen Mitarbeiter, die für Notfälle ausgestattet sind und auf Notfälle fokussiert sind, völlig fehlgeleitete Patienten sind. Aus der Sicht der Patienten niemals, denn die Patienten gehen nicht ins Spital, weil ihnen fad ist, sondern weil aus der Sicht des Patienten jeder Weg ins Spital auf Grund einer Notsituation erfolgt. Darum geht es mir bei den Erstversorgungsambulanzen, dass da der Platz ist für die Allgemeinmedizinische Betreuung, wo wir die Patienten entsprechend auffangen können.

 

Zuletzt sollten wir nicht vergessen, dass wir auch Gesundheitszentren der Wiener Gebietskrankenkasse haben. Diese Gesundheitszentren, das haben wir vor Kurzem erst besprochen, werden wir in nächster Zeit gemeinsam entwickeln, weil diese letzten Endes ein großartiges Angebot sind und in der gesundheitspolitischen Information und auch in der politischen Debatte oftmals vergessen werden.

 

Präsident Ernst Woller: Danke. Die 4. Zusatzfrage wird von Herrn Abg. Seidl gestellt. Ich erteile ihm das Wort.

 

9.53.36

Abg. Wolfgang Seidl (FPÖ): Guten Morgen, Herr Landesrat!

 

Danke auch für die ausführliche Beantwortung der bisherigen Fragen. Wie Sie wissen, haben wir im letzten Gesundheitsausschuss beim Punkt Allfälliges gerade zu dem Thema nachgefragt. Da war es damals ja noch nicht sicher, wie es denn mit dem PHC Donaustadt weitergeht. Wir haben gefragt: Was tun wir jetzt? Sie haben gesagt, Sie werden Gespräche führen. Danke dafür, so wie es ausschaut, sind diese erfolgreich gewesen, PHC Donaustadt wird weitergehen. Das heißt, für mich hat sich das erledigt. Ich habe keine Zusatzfrage. - Danke.

 

Präsident Ernst Woller: Gut, dann kommen wir zur 5. Zusatzfrage, gestellt wird sie von Herrn Abg. Spitzer.

 

9.54.15

Abg. Mag. Gerhard Spitzer (SPÖ): Ja, vielen Dank. Vielleicht geht es mir jetzt ähnlich, denn meine ursprüngliche Eingangsfrage hat die Donaustadt betroffen, diese haben Sie sehr ausführlich beantwortet. Meine Zusatzfrage hätte jetzt gesamt Wien betroffen, was also quasi noch geplant ist, welche Zeitschiene angedacht wäre. Jetzt ist 2 oder 3 Mal die Zahl 36 gefallen, das heißt, wenn das die 36 sind, nach denen ich dann fragen wollte, würde sich die Zusatzfrage erübrigen. Deswegen meine kurze Frage: Sind das die 36? - Dann ziehe ich meine Frage wieder zurück.

 

Präsident Ernst Woller: Bitte, Herr Landesrat.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Ja, das ist im Augenblick die Planung, nämlich 36 Versorgungseinheiten in ganz Wien zu haben. Es gibt bereits sehr konkrete Gespräche, zusätzlich zu den drei bestehenden neue Einrichtungen in Wien zu machen, aber es ist noch zu früh, glaube ich, um hier wirklich konkret zu sagen, wo das sein wird, weil ich da einfach noch das Gefühl habe, dass wir erst am Anfang der Gespräche sind. Das wirklich Wesentliche ist aber, um das vielleicht am Schluss noch einmal zu betonen, dass wir gemeinsam auch unmissverständlich artikulieren, dass wir uns erwarten, dass Sozialversicherung und Ärztekammer ihre Vertragsverhandlungen endlich im positiven Sinne beenden.

 

Präsident Ernst Woller: Danke für die Beantwortung. Damit ist die 2. Anfrage erledigt.

 

9.55.00†Amtsf. StR Peter Hacker - Frage|

Die 3. Anfrage (FSP-841526-2019-KNE/LM) wurde von Herrn Abg. Gara gestellt und ist an den Herrn Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe für Soziales, Gesundheit und Sport gerichtet. (Laut Auskunft der Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft gibt es dieses Jahr bereits vier Mal so viele Beschwerden über lange Wartezeiten auf Krankentransporte wie im gesamten letzten Jahr. Dies ist höchstwahrscheinlich eine Auswirkung der jüngsten Novelle des Wiener Rettungs- und Krankentransportgesetzes. Die jetzt betrauten Rettungsorganisationen sind stark überlastet, während private Anbieter zunehmend in Schwierigkeiten geraten bzw. sogar Insolvenz anmelden mussten. Welche Schritte werden Sie setzen, um die derzeit unzumutbaren Wartezeiten für Patient_innen wieder zu verbessern?)

 

Ich ersuche um Beantwortung.

 

Amtsf. StR Peter Hacker: Ich werde es jetzt, glaube ich, eher kurz halten. Ich denke, man muss noch einmal klarstellen, was wir eigentlich rund um das Rettungs- und Krankentransportgesetz beschlossen haben. Und um das erläutern zu können, lassen Sie mich zwei Sätze noch als Vorlauf sagen. Wir haben in diesem Feld drei Arten von Einrichtungen. Wir haben die Rettung, wir haben die Krankentransporte und wir haben Fahrtendienste. Die Unterscheidung ist deswegen wichtig, weil die Rettungsorganisationen gemeinnützige Organisationen sind, die sogenannten Blaulichtorganisationen, und die Fahrtendienste sind keine gemeinnützigen Organisationen, sondern gewerbliche Organisationen. Die Unterscheidung ist deswegen so wichtig, weil Krankentransportorganisationen werden genehmigt, kontrolliert und

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular