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Landtag, 36. Sitzung vom 29.03.2019, Wörtliches Protokoll  -  Seite 24 von 52

 

hen, den Menschen Eigentum zu ermöglichen und uns von anderen linken Tendenzen davon nicht abhalten lassen. - Danke schön. (Beifall bei ÖVP und FPÖ. - Abg. Mag. Rüdiger Maresch: Schau auf deinen eigenen Kleingarten und den deiner Tochter!)

 

Präsidentin Veronika Matiasek: Als nächste Rednerin ist Frau Abg. Mag. Berner zu Wort gemeldet.

 

11.07.03

Abg. Mag. Ursula Berner, MA (GRÜNE)|: Also, gleich voraus, von Linksextremen im Kleingarten habe ich noch weniger gehört, dafür von Freunden der Identitären, die in unserer Bundesregierung sitzen. Das halte ich für viel gefährlicher! (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Weiters erkenne ich sehr viele Verbote der FPÖ, die Richtung Mindestsicherung … (Abg. Mag. Dietbert Kowarik: Sie sind eine Bereicherung für diesen Landtag!) - Eben, denke ich mir - danke für die Blumen, nehme ich gerne an!

 

Gleich am Anfang meiner Wortmeldung möchte ich ganz etwas anderes erzählen, eine Geschichte aus dem Kleingartenmilieu. Es war Sommer, es ist heiß in Wien, und auch ich habe mir gedacht: Na ja, vielleicht wäre ein kleiner Kleingarten nicht so schlecht. Ich schaue einmal, was es da auf „Willhaben“ gibt, und sehe tatsächlich ein Angebot: 25 m², Holzhütte an der Alten Donau, wunderbar gelegen, auf kleinem Pachtgrund, von mir aus, für 10 Jahre, aber das Angebot waren 600.000 EUR. Ich muss ehrlich sagen, wir alle hier verdienen nicht so wenig, aber 600.000 EUR wären auch für mich eine ziemliche Herausforderung. Ich sehe das nicht als die Zukunft der Kleingärten, dass wir die ins Eigentum bringen und damit genau die Grundidee, die Kleingärten einmal gehabt haben, nämlich zur Ernährungssicherheit von einkommensschwachen Gruppen zu dienen, zu verhindern. (Abg. Mag. Dietbert Kowarik: Ihre Fraktion stimmt regelmäßig zu, nur um das in Erinnerung zu rufen!)

 

Sie wissen aber, dass die Grundlagen der Schrebergärten eigentlich der gemeinsame Kinderspielplatz war und dass neben dem Kinderspielplatz ein kleines Beet aufgebaut worden ist, auf dem man eben Radieschen pflanzt, wie das auch mein Kollege macht, oder auch Karotten, denn Johann Hauenschild wollte, dass die Kinder lernen, wie die Natur funktioniert, wie überhaupt Gemüse angepflanzt werden kann, und das war so … (Abg. Mag. Manfred Juraczka: 1860! 1860 war das!) - Eben, die Eltern haben es so erfolgreich gefunden … (Weiterer Zwischenruf von Abg. Mag. Manfred Juraczka. - Abg. Mag. Rüdiger Maresch: Ein bisschen mehr Disziplin, Herr ehemaliger Klubobmann!) Bis heute müssen wir Karotten essen, und die müssen irgendwo wachsen.

 

Präsidentin Veronika Matiasek (unterbrechend): Ein bisschen mehr Ruhe in den Bankreihen, bitte. Die Zwischenrufe moderat, wir verbieten sie hier nicht, aber ich möchte gerne die Rednerin hören.

 

Abg. Mag. Ursula Berner, MA (fortsetzend): Ziel war immer die Versorgung der Einkommensschwachen mit gesundem Gemüse. Außerdem war noch zusätzlich das Ziel, auch Erholung und auch Möglichkeiten für Wohnraum zu schaffen, wie wir es in letzter Zeit gesehen haben. Mittlerweile ist das leider so, dass das Eigentum auch zusammengelegt werden kann und große Wohnblöcke entstehen, die die Fläche zubetonieren und genau dann kann es den dritten ... Der dritte Effekt der Schrebergärten war der Klimaschutz und die Kühle, die Abkühlung in der Stadt, auch die haben Sie bis jetzt … (Abg. Mag. (FH) Alexander Pawkowicz: Und wer macht die Widmungen dafür? Ihr! Genau das ist das Problem!) - In Hamburg zum Beispiel werden die Gärten (Abg. Mag. (FH) Alexander Pawkowicz: Nicht Hamburg, sondern Wien!) so aufgebaut, dass es gemeinsame Flächen ohne Zäune dazwischen gibt. Stellen Sie sich das einmal vor. Alle gemeinsam nutzen das und schauen auf einen großen Garten und haben das Gefühl und auch den Erholungswert eines großen Parks, obwohl sie nur ein kleines Häuschen haben. Das wäre das Ziel, und so sollten die Bauwidmungen in Zukunft auch ausschauen. So sehe ich Vergemeinschaftung von gemeinsamen zu großen Flächen. (Abg. Mag. (FH) Alexander Pawkowicz: Richtig, Reformen! Da sind wir uns wenigstens da einig!) - Genau!

 

Es gibt auch Gemüsepachtzellen von der Stadt, die halte ich auch für sehr sinnvoll. Ich würde gerne in Zukunft die Schrebergärten mehr in die Klimaschutzstrategie der Stadt einbauen, damit wir nicht nur die Versorgung und die Erholung erfüllen können, sondern auch die Abkühlung in der Stadt im heißen Sommer. - Danke schön. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Präsidentin Veronika Matiasek: Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Es ist offensichtlich ein hochemotionales Thema. Ich darf nur bitten, die Zwischenrufe ein bisschen in der Lautstärke moderater zu gestalten. Sie sind ja Gott sei Dank alle eher sehr sachlich gehalten.

 

Als Nächster ist Herr Abg. Mahdalik zu Wort gemeldet. - Bitte schön.

 

11.11.01

Abg. Anton Mahdalik (FPÖ)|: (Zwischenruf: Jetzt wird es sachlich!) - Jetzt wird es aber richtig sachlich, ich sage es euch. (Heiterkeit bei der FPÖ.)

 

Frau Kollegin Berner hat vorhin gemeint, Sie hat noch nie von Linksextremen in Kleingärten gehört. Wir schon! Rüdiger Maresch hat ja gesagt, er baut Gemüse am Schafberg an. (Heiterkeit und Beifall bei FPÖ und ÖVP.)

 

Aber, Rüdiger, bist du sicher, dass es Gemüse ist? Vielleicht wolltest du zum Dehner und bist ins Grasshop hineingewackelt, und deswegen waren die Nachbarn ein bisschen beunruhigt, was du da anbaust. (Abg. Mag. Rüdiger Maresch: Das macht vielleicht dein Bub!) Gemüse ist meistens bunt, was du vielleicht anbaust, ist nur grün. Wurscht. (Heiterkeit bei der FPÖ - Abg. Prof. Harry Kopietz: Was ist da lustig dran?) - Die Nachbarn haben es eh auch nicht so lustig gefunden,

 

Kollege Spitzer hat gemeint, es ist alles ganz schwierig. Ich sage ja nicht einmal, die ganze Terrasse soll mit einem Wintergarten, wenn es einer will, bebaut werden können, die Hälfte vielleicht, 15, 16 m² würden auch schon reichen.

 

Ich wollte ja heute gar nicht reden, weil es dann wieder heißt: Der redet in eigener Sache, der möchte sich einen Wintergarten bauen. Ich will mir keinen Wintergar

 

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